Zusammenfassung
Ziel der Studie Das Internet gilt heute für onkologische Patienten als wichtige Informationsquelle
über die Krebserkrankung und -behandlung. Mit dem Ziel, die Bedeutung dieses Mediums
für Krebspatienten im Versorgungsalltag zu beleuchten, wurden Patienten deutschlandweit
befragt.
Methodik Die querschnittliche Erhebung schloss 5 984 Patienten in Schwerpunktpraxen ein (56,7%
weiblich, M=64,3 Jahre, SD=12). Es wurden Internetnutzer, Nichtnutzer, deren Angehörige/Freunde
für sie recherchierten, und „vollständige“ Nichtnutzer identifiziert. Die Datenanalyse
erfolgte anhand deskriptiver Statistik und Gruppenvergleiche mit Signifikanztests.
Ergebnisse Fast jeder zweite Patient suchte im Internet nach Gesundheitsinformationen. Einerseits
fanden die Internetnutzer die Recherchen vorwiegend hilfreich, fühlten sich besser
in der Lage, an Entscheidungen kompetent mitzuwirken und weniger alleine mit ihrer
Erkrankung, andererseits trugen die Online-Informationen zu Unsicherheiten bei. 72,5%
der Internetnutzer suchten nach Behandlungsmöglichkeiten und 21,3% sprachen mit dem
Onkologen über ihre Internetrecherchen.
Schlussfolgerung Das Internet zeigte sich für Krebspatienten als ein wichtiges Instrument zur Informationsgewinnung
über die eigene Erkrankung. Eine Unterstützung durch den Onkologen für eine zielgerichtete
Internetnutzung der Patienten ist daher sinnvoll.
Abstract
Objective Internet has become an important source of information for cancer patients regarding
disease and treatment. A national survey was conducted to assess the importance of
Internet in the routine care of cancer patients in Germany.
Method The cross-sectional survey included 5,984 outpatients (56.7% female, M=64.3 years,
SD=12). 3 groups were identified: Internet users, non-users whose families/friends
did online research for them, and “complete” non-users. The data was analyzed using
descriptive statistics and group comparisons.
Results 1 patient in 2 used the Internet to research health-related information. Internet
users considered this research to be helpful, felt better able to participate in health-related
decisions, and less alone with their disease. However, the information found online
contributed to a feeling of uncertainty. 72.5% of Internet users researched treatment
options and 21.3% talked to their doctor about their research.
Conclusion The Internet was shown to be an important source of information for cancer patients.
For patients to be able to use Internet research meaningfully, it could be helpful
that they receive support from their oncologist.
Schlüsselwörter
Internetnutzung - Gesundheitsinformationen - Krebspatienten - ambulante onkologische
Versorgung - Arzt-Patienten-Kommunikation
Key words
health-related information - cancer patients - outpatient oncology care - doctor-patient
communication - Internet use