Aktuelle Kardiologie 2017; 6(03): 228
DOI: 10.1055/s-0043-111315
Verbandsmitteilungen
Der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen informiert
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BNK intern – Wahlen bei der DGK-Tagung, Wahlen im Bund und vieles mehr

Norbert Smetak
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Publication Date:
20 June 2017 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Wahlen in Mannheim sind vorüber, die Wahlen zum Bundestag zeichnen sich ab. In Mannheim hat sich Benny Levenson achtbar geschlagen. Trotzdem zeigte sich beispielhaft, dass die Wahrnehmung der DGK in der Breite unserer Mitglieder noch zu sehr auf das Fachliche und zu wenig auf das Politische abzielt. Mit und gerade auch durch unsere Forderung der vermehrten Politisierung, die wir im Schulterschluss mit der ALKK und dem BDI immer wieder in den Vorstand getragen haben, hat sich die DGK gewandelt. Bereits unter der Präsidentschaft von Prof. Kuck und jetzt weiter durch Prof. Katus wurde die Notwendigkeit erkannt, an die Politik heranzutreten, um selbst mit zu gestalten und nicht nur von außen fremdbestimmt zu sein.

Mit Sicherheit hat die Erfahrung im Rahmen der TAVI-Diskussion und die Rolle der politischen Wirkung der Herzchirurgen hier mit als Katalysator gedient. Für uns bedeutet dies, dass wir neben unseren eigenen Kontakten und politischer Arbeit uns intensiv auch in der DGK in wichtigen Gremien aktiv beteiligen müssen. Wir sind hier momentan sicher nicht schlecht, aber doch mit dünner Personaldecke bestückt, so dass wir zukünftig noch mehr Kolleginnen und Kollegen brauchen, die sich auch in Rahmen der DGK mit einbringen.

Was gibt es sonst noch Neues: Der EBM wird vertagt, vor 2019 ist er realistisch wohl nicht zu erwarten. Auch die GOÄ wird mit Sicherheit 2017 nicht mehr spruchreif.

Trotzdem muss unsere EBM/GOÄ-Gruppe sicher hier aufmerksam die weiteren Entwicklungen begleiten.

In der realen Politik gilt es, auch in unseren Warte- und Sprechzimmern auf mögliche „Nebenwirkungen“ gesundheitspolitischer Ideen hinzuweisen. Keine Einheitsmedizin auf Kosten unserer Patienten, keine sozialistische Medizin wie in der ehemaligen DDR, nicht eine Medizin, bei denen es bis auf die politische Elite allen gleich schlecht gehen wird. Solche Dinge müssen wir transportieren, ohne unsere Patienten zu bevormunden.

In unserem eigenen Bereich müssen wir weiter am Konzept der Selektivverträge arbeiten. Nur diese gestatten es meines Erachtens, unsere Expertise am Markt sinnvoll vergütet zu bekommen.

Auch die Bedarfsplanung wird weiter zu verfolgen sein. Im Moment ist ein Quotenmodell in Diskussion. Hier sollen bei den Schwerpunktinternisten in den Raumordnungsregionen für jede Gruppe Quoten festgesetzt werden, welche die einzelnen Gruppen vor „feindlicher“ Übernahme anderer Gruppen schützen sollen. Unser Ziel muss sein, den wirklichen Bedarf, der nach unseren Terminbüchern deutlich besteht zu artikulieren und einzufordern.

Wie Sie sehen, es gibt weiterhin viel zu tun. Ich hoffe, dass wir auf unserer Jahreshaupttagung Gelegenheit hatten, diese und andere Themen im persönlichen Austausch zu vertiefen.

Für die Sommermonate wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben sowie Ihren Praxisteams erholsame und friedliche Ferien!

Ihr/Euer
Norbert Smetak