Sportphysio 2017; 05(03): 142-143
DOI: 10.1055/s-0043-111659
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
10 August 2017 (online)

VERANSTALTUNGSBERICHT

IOC WORLD CONFERENCE VOM 16. BIS 18. MÄRZ 2017

Verletzung und Prävention in Monaco

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„Ein Besuch, der sich allemal gelohnt hat“ – sowohl die sporttherapeutischen Inhalte der Konferenz als auch den Ausblick auf Monaco betreffend. (Foto: M. Bizzini)

Knapp 1200 Teilnehmer aus der ganzen Welt nahmen an der dreitägigen IOC World Conference im Grimaldi Forum in Monaco teil. Zum wiederholten Mal war das Fürstentum Gastgeber, und Fürst Albert II. eröffnete persönlich den Kongress. Internationale Forscher und deren Arbeitsgruppen präsentierten in Kurzvorträgen, Posterbesprechungen und Workshops aktuelle Entwicklungen im Bereich der Verletzungsprävention und präventiver Trainingsmaßnahmen.

Aus dem Herausgeberteam der Sportphysio waren Mario Bizzini (auch mit Vorträgen) sowie Hans-Josef Haas und Geri Rainer-Mitterbauer – als interessierte Zuhörer und Teilnehmer der IOC World Conference on Prevention of Injury & Illness in Sport – in Monaco und zeigten sich sichtlich begeistert: „Ein Besuch, der sich allemal gelohnt hat. Wir haben sehr viele interessante Persönlichkeiten in einer tollen Atmosphäre getroffen, und der fachliche Austausch war absolut gewinnbringend. Darüber hinaus war es einfach wichtig für uns und unsere tägliche Arbeit, zu sehen, was im Bereich der Verletzungsprävention gerade aktuell diskutiert wird, und wir sind darin bestärkt, in diese Richtung weiterzugehen.

:: Sportphysios erkennen mit den richtigen Tools aktuelle Bewegungsprobleme, die ein Verletzungsrisiko darstellen können.

Wir haben für uns als Take Home Message mitgenommen, dass es auch in Zukunft sehr schwierig sein wird, trotz Screenings Verletzungen exakt vorherzusagen. Mittels der richtigen Tools können jedoch Verletzungsrisiken erkannt und somit entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden. Das zeigt die positive Wirkung von bestehenden Präventionsprogrammen für Schulter-, Hamstring-, Knie- und Sprunggelenksverletzungen. Immerhin kann so vereinzelt die Verletzungsrate zwischen 30 % und 50 % gesenkt werden.

:: Jeder Sportphysio ist verpflichtet, den Athleten die Notwendigkeit der Prävention im Sport zu verdeutlichen.

Ein Hauptproblem bleibt aber weiterhin die noch viel zu geringe Akzeptanz einzelner präventiver Trainingsmaßnahmen im Sport. Sowohl bei Trainern als auch bei Athleten ist im Hinblick auf die Compliance noch sehr viel Luft nach oben. Das ist tragisch, weil Verletzungen die häufigste Ursache dafür darstellen, den persönlichen Leistungszenit nicht zu erreichen. Es ist unsere Aufgabe und unsere Pflicht den Athleten gegenüber, hier die Notwendigkeit zur Prävention deutlicher werden zu lassen und die Compliance für die evaluierten Programme zu verbessern“, so Geri Rainer-Mitterbauer.

Fazit: Es waren drei sehr intensive und interessante Tage in Monaco. Screening- und Monitoringverfahren sind sinnvoll, aber nicht zur Vorhersage von Verletzungen, sondern um aktuelle Probleme früh zu erfassen und bearbeiten zu können. Sie liefern Normwerte für Rehaprozesse und unterstützen den Aufbau einer vertrauensvollen Basis zwischen Sportlern und Betreuerteam. Programme zur Verletzungsprävention sind wirkungsvoll und senken die Verletzungsquote – sie müssen nur eingesetzt werden.

Hans-Josef Haas und Geri Rainer-Mitterbauer


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