Diabetes aktuell 2017; 15(04): 167-172
DOI: 10.1055/s-0043-112083
Schwerpunkt | Diabetischer Fuß
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Sektorenübergreifende Versorgung von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom

Flächendeckend, wohnortnah und qualitätsgesichert
Joachim Kersken
1   Klinik für Diabetologie, St. Marien-Krankenhaus Ahaus
,
Christoph Metzger
2   Klinik für Innere Medizin und Diabetologie, Elisabeth-Krankenhaus GmbH, Gelsenkirchen
,
Ingo Röhrig
3   Diabeteszentrum Rheinland Haan, St. Josef Krankenhaus Haan
,
Stephan Morbach
4   Klinik für Diabetologie und Angiologie, Marienkrankenhaus gGmbH, Soest
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Publication Date:
18 July 2017 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Die reduzierte Schmerzwahrnehmung aufgrund einer diabetischen Polyneuropathie gepaart mit einer schlechten Durchblutung der Füße aufgrund einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist in der Regel der Grund, warum etwa 15 % der Diabetiker im Laufe ihres Lebens infolge ihrer Erkrankung schmerzlose, schlecht heilende Wunden an den Füßen – ein sogenanntes diabetisches Fußsyndrom – entwickeln. Pro Jahr entsteht bei 4 % der Diabetiker eine neue Wunde, bei 0,1 % kommt es durch den Zusammenbruch des Fußgewölbes zu einem Charcot-Fuß. Bleibt der Zustand der Füße unbeachtet, können sich kleine Verletzungen unbemerkt zu erheblichen Schädigungen entwickeln – bis hin zu notwendigen Minor- und Majoramputationen. Um solche schwerwiegenden Komplikationen möglichst zu verhindern, hat die Arbeitsgemeinschaft Fuß in der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) schon vor fast 15 Jahren Qualitätskriterien für ambulante und stationäre Fußbehandlungseinrichtungen zur interdisziplinären Behandlung von Patienten mit diabetischem Fuß definiert. Inzwischen sind 227 ambulante und 82 stationäre Einrichtungen nach den Kriterien der DDG zertifiziert. Damit soll eine bundesweit praktisch flächendeckende, wohnortnahe und qualitätsgesicherte Versorgung dieser Patienten gesichert werden.