Rofo 2017; 189(10): 977-989
DOI: 10.1055/s-0043-112749
Breast
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Senologische Befunde bei CT-Untersuchungen des Thorax: eine retrospektive Auswertung

Article in several languages: English | deutsch
Kathrin Barbara Krug
1   Dept. of Diagnostical and Interventional Radiology, University of Cologne Medical School, Cologne, Germany
,
Christian Houbois
1   Dept. of Diagnostical and Interventional Radiology, University of Cologne Medical School, Cologne, Germany
,
Olga Grinstein
1   Dept. of Diagnostical and Interventional Radiology, University of Cologne Medical School, Cologne, Germany
,
Jan Borggrefe
1   Dept. of Diagnostical and Interventional Radiology, University of Cologne Medical School, Cologne, Germany
,
Michael Puesken
1   Dept. of Diagnostical and Interventional Radiology, University of Cologne Medical School, Cologne, Germany
,
Bettina Hanstein
2   Breast Center and Dept. of Obstetrics and Gynecology, University of Cologne Medical School, Cologne, Germany
,
Wolfram Malter
2   Breast Center and Dept. of Obstetrics and Gynecology, University of Cologne Medical School, Cologne, Germany
,
David Maintz
1   Dept. of Diagnostical and Interventional Radiology, University of Cologne Medical School, Cologne, Germany
,
Martin Hellmich
3   Institute of Medical Statistics, Informatics and Epidemiology, University of Cologne, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Correspondence

Prof. Kathrin Barbara Krug
Institut für Radiologische Diagnostik, Klinikum der Universität zu Köln
Joseph-Stelzmann-Str. 9
50931 Köln
Germany   
Phone: ++ 49/2 21/4 78 56 61   
Fax: ++ 49/2 21/4 78 56 61   

Publication History

17 November 2016

22 May 2017

Publication Date:
06 July 2017 (online)

 

Zusammenfassung

Ziel Die Rate inzidenteller Mammakarzinomen bei CT-Untersuchungen wird basierend auf Auswertungen der Befundberichte mit ≤ 2 % beziffert. Wegen der ansteigenden Frequenz von CT-Untersuchungen und der hohen Prävalenz von Mammakarzinomen sollten Häufigkeit und Art senologisch falsch negativer CT-Befunde auf der Basis retrospektiver Bildauswertungen überprüft werden.

Material und Methoden Alle erstmalig im Jahre 2012 durchgeführten KM-gestützten CT-Untersuchungen des Thorax bei volljährigen Patientinnen wurden retrospektiv eingeschlossen. Ein Radiologe wertete alle Bilddokumentationen nach BI-RADS hinsichtlich senologischer Herdbefunde aus. Alle BI-RADS ≥ 3 Einstufungen wurden von einem 2. Auswerter überprüft und bei divergierender Einschätzung im Konsens besprochen. Basierend auf allen klinischen, radiologischen und pathologischen Angaben wurden Referenzdiagnosen erarbeitet. Die senologischen Informationen der Befundberichte wurden retrospektiv nach BI-RADS klassifiziert und mit den retrospektiven Konsensauswertungen und den Referenzdiagnosen abgeglichen.

Ergebnisse Das Spektrum der Indikationen umfasste Staging und Verlaufskontrollen von soliden Organtumoren/Lymphomen (N = 701, 59,9 %) sowie vaskuläre (190, 16,2 %), entzündliche (48, 4,1 %) und pneumologische (22, 1,9 %) Fragestellungen. BI-RADS 1/2 Befunde lagen bei 92,5 % und BI-RADS 6 Befunde bei 1,7 % der 1170 Untersuchungen vor. Bei 68 Untersuchungen (5,8 %) wurden retrospektiv BI-RADS 3 – 5 Befunde beschrieben, die in 57 Fällen als benigne (46; 3,9 %) oder maligne (11; 0,9 %) einzustufen waren. 13 BI-RADS 4/5 Einstufungen (1,1 %) der Konsensauswertungen waren falsch positiv. Die beiden gesicherten falsch negativen CT-Befunde (0,2 %) waren therapeutisch und prognostisch nicht relevant.

Schlussfolgerung Bei der kurativen Diagnostik überwiegend nicht senologischer Fragestellungen betrug die relative Häufigkeit von BI-RADS 3 – 5 Befunden 5,8 %. Die Raten gesicherter falsch positiver retrospektiver BI-RADS 4/5-Befunde (1,1 %) und falsch negativer CT-Befundberichte (0,2 %) weichen naturgemäß von Werten aus einem senologischen Screening ab. Aussagen zur Prävalenz des okkulten Mammakarzinoms sind aufgrund des selektierten Kollektivs, der teils unvollständigen Parenchymerfassung und des retrospektiven Ansatzes nur mit Einschränkungen möglich.

Kernaussagen

  • Bei weiblichen Patientinnen ist bei etwa 5,8 % aller kontrastmittelgestützten CT-Untersuchungen des Thorax mit einem im Sinne einer sekundären Brustkrebsfrüherkennung weiter abklärungsbedürftigen Herdbefund in der Brustregion zu rechnen.

  • Irreguläre Formen, unscharfe/spikulierte Begrenzungen, inhomogene Binnenstrukturen und ein starker Dichteanstieg nach intravenöser Kontrastmittelgabe sprechen für eine maligne Genese eines computertomografischen Herdbefundes im Bereich der Mammae.

  • Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung der gezielten Beachtung senologischer Nebenbefunde in der Computertomografie des Thorax auch außerhalb der hier untersuchten Gruppe von Patientinnen einer Klinik mit onkologischem Schwerpunkt.

Zitierweise

  • Krug KB, Houbois C, Grinstein O et al. Focal Breast Lesions in Clinical CT Examinations of the Chest: A Retrospective Analysis. Fortschr Röntgenstr 2017; 189: 977 – 989


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Einleitung

CT-Untersuchungen des Thorax werden weltweit mit steigender Frequenz als diagnostische Maßnahme der Basisversorgung eingesetzt. Nebenbefunde wie Koronarverkalkungen, Bronchiektasen, Lungenemphyseme, degenerative Wirbelsäulenveränderungen und Leberzysten sind häufig und werden je nach Zuweisungskollektiv in bis zu 73 % aller CT-Untersuchungen beschrieben [1] [2] [3] [4] [5]. Demgegenüber wird die Häufigkeit von inzidentellen therapie- und prognoserelevanten Mammabefunden bei CT-Untersuchungen des Thorax mangels epidemiologischer Daten kontrovers diskutiert [2] [3] [4] [5] [6] [7]. Mehrere retrospektive Studien kamen zu dem Ergebnis, dass bei bis zu 1,9 % (8) aller CT-Untersuchungen des Thorax mit bislang nicht detektierten, jedoch computertomografisch fassbaren organeignen, systemischen oder metastatischen Malignomen in der Brust zu rechnen ist [3] [6] [9] [10] [11]. Vor diesem Hintergrund könnte eine gezielte Auswertung der weiblichen Brust bei CT-Untersuchungen des Thorax das Potenzial zu einer sekundären Krankheitsvorsorge bieten [6]. Die bislang publizierten Aussagen zur Häufigkeit inzidenteller senologischer CT-Befunde stützen sich durchgehend auf retrospektive Auswertungen der in Krankenhaus-Informations-Systemen (KIS) elektronisch abgespeicherten schriftlichen Befundberichte [2] [3] [4] [5] [6] [8] [10]. Bislang liegen nach Wissen der Autoren keine von den schriftlichen Befundberichten und den klinisch-anamnestischen Angaben unabhängige retrospektive Auswertungen von CT-Untersuchungen vor, die die Bilddokumentationen selbst zur Grundlage haben. Eine repräsentative systematische Klassifikation der CT-Befundkonstellationen analog zu den röntgenologischen, sonografischen und MR-mammografischen BI-RADS Lexika liegt bislang nicht vor. So liegt der Prozentsatz an CT-morphologisch erkennbaren senologischen Herdbefunde möglicherweise bei gezielter Auswertung der Brustregion höher als bei der retrospektiven Analyse der aus den schriftlichen Befundberichten extrahierten diagnostischen Angaben. Die Häufigkeit und die differenzialdiagnostischen Befundkonstellationen von gutartigen inzidentellen CT-Mammabefunden sind gleichfalls nicht systematisch aufgearbeitet. Daher sollten in der vorliegenden Arbeit folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wie hoch ist der Prozentsatz computertomografischer BI-RADS 3 – 5 Befunde bei CT-Untersuchungen des Thorax auf der Grundlage einer gegenüber den schriftlichen Befundberichten und den weiteren klinisch-radiologischen Verläufen verblindeten Auswertung der Bilddokumentationen?

  • Wurden die bei der retrospektiven Bildauswertung erfassten BI-RADS 3 – 5 Befunde in den schriftlichen Befundberichten erwähnt und wenn ja, welche diagnostischen und/oder therapeutischen Konsequenzen wurden aus ihnen gezogen?

  • Welche Wertigkeit hatten die retrospektiv erhobenen BI-RADS 3 – 5 Befunde für die Therapie und die Prognose?


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Material und Methoden

Ein- und Ausschlusskriterien

Die Durchführung der Studie wurde von der zuständigen lokalen Ethikkommission genehmigt. Alle Patientinnen mit einem Lebensalter ≥ 18 Jahren, die vom 1.1.2012 bis zum 31.12.2012 erstmals eine CT-Untersuchung des Thorax nach i. v. Kontrastmittelgabe an einer der beiden CT-Anlagen des Radiologischen Institutes erhalten hatten, wurden in die Bildauswertungen eingeschlossen. Alle männlichen Patienten, alle Patientinnen in einem Lebensalter < 18 Jahren, alle computertomografischen Folgeuntersuchungen innerhalb des Jahres 2012 und alle CT-Untersuchungen ohne i. v. Kontrastmittelgabe wurden ausgeschlossen.


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Patienten- und Untersuchungskenndaten

Die Patienten- und Untersuchungskenndaten wurden über eine interaktive elektronische Abfrage aus dem Radiologie-Informations-System des Universitätsklinikums (RIS Nice®, AGFA HealthCare, NV, Mortsel, Belgien) mittels der Suchparameter „CT Thorax“ und „CT Thorax/Abdomen“ extrahiert. Die unter die Einschlusskriterien fallenden und kein Ausschlusskriterium erfüllenden CT-Untersuchungen wurden in tabellarischer Form interaktiv (Excel®, Microsoft Corp., Redmond, WA, USA) notiert. Die Bilddatenakquisitions- und -rekonstruktionsparameter wurden interaktiv erfasst. Die klinisch-anamnestischen Angaben und die radiologischen Verläufe der Patientinnen mit Mammabefunden wurden dem Krankenhaus-Informations-System (KIS) (ORBIS® OpenMed, AGFA HealthCare, NV, Mortsel, Belgien) und dem Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem (PACS) (ImpaxEE®, AGFA Healthcare, NV, Mortsel, Belgien) des Universitätsklinikums entnommen.


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CT-Untersuchungstechnik

Die Untersuchungen wurden mit den CT-Anlagen Brilliance iCT und Brilliance 64 (Philips Healthcare, Eindhoven, Niederlande) durchgeführt. Es wurden Röhrenspannungen von 100 kV bzw. 120 kV verwendet. Die Röhrenstromstärke variierte zwischen 100 mAs und 300 mAs. Die akquirierte Schichtdicke betrug 1 mm bei einer Schichtüberlappung von 1 mm. In PACS-Abspeicherung standen bei allen CT-Untersuchungen transversale dünnschichtige Bildserien von 1 mm oder 2 mm Rekonstruktionsschichtdicke und transversale Bildserien von 4 mm Rekonstruktionsschichtdicke mit Ausspielungen im Weichteilfenster (Window 360 HE, Level 60 HE), Lungenfenster (Window 1300 HE, Level -500 HE) und Skelettfenster (Window 1720 HE, Level 530 HE) zur Verfügung. Bei einem Teil der CT-Untersuchungen waren zusätzliche Bildrekonstruktionen von 5 mm Schichtdicke in koronarer (Weichteilfenster) und in sagittaler Schichtrichtung (Weichteilfenster und Skelettfenster) in dem PACS verfügbar. Bei Bedarf konnten interaktiv an der Bildauswertungskonsole Reformatierungen in jeder gewünschten Raumrichtung, Schichtdicke und Fensterung angefertigt werden.

Als intravenöses Kontrastmittel wurde Iohexol® (Accupaque 350TM, GE Healthcare Buchler, Fairfield, USA) in einer Standartdosis von 60 ml (Untersuchungsregion Thorax) oder 100 ml (Untersuchungsregion Thorax/Abdomen) verwendet. Das Kontrastmittel wurde mit einer Hochdruck-Injektorpumpe (Accutron CTD® bzw. CT2®, Medrad Medizinische Systeme GmbH, Leverkusen, Deutschland) über einen peripheren oder einen zentral-venösen Zugang mit der klinischen Fragestellung und dem Scanprotokoll angepassten Injektionsraten von 3 – 5 ml/sec appliziert. Die Datenakquisition erfolgte zu dem in dem jeweiligen Scanprotokoll hinterlegten Zeitabstand.


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Bildauswertungen

Die retrospektive Auswertung der Bilddokumentationen erfolgte an einem dedizierten RIS-PACS-Arbeitsplatz (ImpaxEE®, AGFA Healthcare, NV, Mortsel, Belgien). Verwendet wurden die transversalen Schichten mit minimalen Rekonstruktionsschichtdicken von 1 mm im Weichteilfenster. Alle Auswertungsoptionen der Bildbearbeitungskonsole einschließlich der elektronischen Vergrößerung (elektronische Lupe) standen zur Verfügung.

In einem 1. Schritt wurden alle 1170 die Einschlusskriterien erfüllenden CT-Untersuchungen anhand eines elektronischen Erhebungsbogens durch einen Radiologen (C.H. oder J.B.) in Kenntnis der elektronisch hinterlegten klinischen Fragestellung ausgewertet. Bei diesem Auswertungsgang wurde keine Einsicht in die schriftlichen Befundberichte und die in der elektronischen Krankenakte hinterlegten radiologischen, histologischen und klinischen Dokumente genommen um die Situation einer primären Bildauswertung zu simulieren. Für jede Seite wurde dokumentiert, ob die Brustregion vollständig oder nur teilweise in den rekonstruierten Bilddatensätzen erfasst war (Erfassungsgrad 0–< 33 %, 33–< 66 %, 66 – 100 %). Die Dichte des Drüsenparenchyms wurde analog der ACR-Klassifikation® des American College of Radiology (ACR) für Röntgen- und MR-Mammografien eingeteilt [12]. Die Kategorisierung der Befunde erfolgte seitengetrennt nach der BI-RADS-Klassifikation® des American College of Radiology (ACR) mit den Stufen BI-RADS 1 bis BI-RADS 6. BI-RADS 1 bis BI-RADS 5 Einstufungen wurden anhand computertomografischer Merkmale vorgenommen. Ipsilaterale intrammäre Herdbefunde bei CT-Untersuchungen, die gemäß der klinischen Fragestellung zum Staging bzw. zur Operationsvorbereitung bei Patientinnen mit einem neu diagnostizierten Mammakarzinom durchgeführt worden waren, wurden als BI-RADS 6 klassifiziert. Jeder identifizierte Herdbefund wurde analog zu dem Vorgehen bei MR-mammografischen Befunden hinsichtlich der Kriterien „Größe“ (mm), „Form“ (rundlich-ovalär, lobuliert, irregulär), „Berandung“ (glatt begrenzt, unscharf, spikuliert), „Matrix“ (homogen, inhomogen), „Binnenverkalkungen“, „Dichte“ (Hounsfieldeinheiten, HU) und dem Verhältnis der Dichte des Herdbefundes zur Dichte der Pektoralismuskulatur charakterisiert.

In einem 2. Schritt wurden alle als BI-RADS ≥ 3 klassifizierten Befunde, jeder 10. der BI-RADS 2 Klassifikationen und etwa jede 30. der BI-RADS 1 Einstufungen in Kenntnis der zuvor getroffenen BI-RADS-Zuordnungen von einer Radiologin mit langjähriger Erfahrung in der senologischen und computertomografischen Bildgebung (B.K.) nach gleichem Muster ausgewertet. Divergierende Einstufungen wurden gemeinsam mit einem der beiden Primärauswerter (C.H.) im Konsens entschieden (retrospektive Konsensauswertung).

In einem 3. Schritt wurden die erhobenen CT-Befunde anhand eines elektronischen Erhebungsbogens mit allen in dem KIS und dem RIS des Klinikums hinterlegten klinischen, radiologischen und histologischen Angaben und Dokumenten abgeglichen (J.B., O.G., B.H., B.K., W.M.). Bei der Verfügbarkeit von computertomografischen Verlaufskontrollen wurde die Dynamik des bei der Indexuntersuchung des Jahres 2012 retrospektiv diagnostizierten Herdbefundes ausgewertet. Für die weitere statistische Analyse wurden die in den schriftlichen Befundberichten der Indexuntersuchungen enthaltenen diagnostischen Aussagen retrospektiv nach BI-RADS klassifiziert.


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Statistische Auswertung

Die Daten wurden in einer standardisierten Eingabemaske erfasst (Excel®, Microsoft Corp., Redmond, WA, USA). Quantitative Variablen wurden mit Mittelwert, Standardabweichung, Median, Minimum und Maximum, qualitative Variablen mit absoluter und relativer Häufigkeit (%) beschrieben; zur grafischen Veranschaulichung wurden Box-Plots und Säulendiagramme gewählt. Paarweise Zusammenhänge und Gruppenvergleiche wurden mittels des exakten Fisher-Tests bzw. des Mann-Whitney-U-Tests beurteilt. Entsprechend wurden p-Wert ≤ 0,05 als statistisch auffällig bewertet. Eine Korrektur für multiple Vergleiche erfolgte nicht. Die statistischen Auswertungen erfolgten mit dem Programm SPSS Statistics (IBM Corp., Armonk, NY, USA).


#
#

Ergebnisse

Klinisch-anamnestische und untersuchungstechnische Kenndaten

1170 CT-Untersuchungen erfüllten die Einschlusskriterien ([Tab. 1]). Das mittlere Lebensalter der eingeschlossenen Patientinnen betrug 60 Jahre ± 17 Jahre Standardabweichung (Minimum 18 Jahre, Maximum 94 Jahre). Häufigste Indikationen waren entsprechend der onkologischen Schwerpunktausrichtung des Universitätsklinikums das Staging, die Therapiekontrolle und die Nachsorge von soliden Organtumoren und malignen Lymphomen (701 der 1170 Patientinnen, 60,0 %), vaskuläre Fragestellungen (190 Patientinnen; 16,2 %) und entzündliche bzw. interstitielle Lungenerkrankungen (70 Patientinnen; 6,0 %). Bei 32 Patientinnen (2,7 %) lagen 2 und bei 2 Patientinnen (0,2 %) lagen 3 Grunderkrankungen vor.

Tab. 1

Klinisch-anamnestische Angaben und BI-RADS-Einstufungen bei allen 1170 CT-Untersuchungen des Thorax. Bei den Grunderkrankungen waren Mehrfachnennungen möglich. Bei 32 Patientinnen (2,7 %) lagen 2 und bei 2 Patientinnen (0,2 %) lagen 3 Grunderkrankungen vor.

n

%

Grunderkrankung (1170 Patientinnen)

Staging bei Mammakarzinom

  93

 8,0

Nachsorge eines Mammakarzinoms

  13

 1,1

Staging, Therapiekontrolle und Nachsorge anderer solider Organtumoren

 422

36,1

Staging/Therapiekontrolle maligner Lymphome

 173

14,8

entzündliche Lungenerkrankungen

  48

 4,1

interstitielle Lungenerkrankungen

  22

 1,9

vaskuläre Erkrankungen

 190

16,2

Andere

 237

20,3

BI-RADS Konsens-Einstufungen (1170 Patientinnen)

1 & 2

1082

92,5

≥ 3

  88

 7,5

Diagnosesicherung (88 Patientinnen)

biologische Wertigkeit bekannt

  78

88,6

histologische Sicherung

  22

25,0

senologisch-sonografische, Rö-mammografische und/oder MR-mammografische Abklärung

  10

11,4

computertomografischer und/oder klinischer Verlauf von > 1 Jahr

  46

52,2

keine retrospektive Diagnosesicherung möglich

  10

11,4

biologische Dignität der CT-Herdbefunde (88 Patientinnen)

gutartig

  46

52,3

bösartig

  31

35,2

unbekannt

  11

12,5

Die rechte Brust war bei 985 CT-Untersuchungen (84,1 %) und die linke Brust bei 975 CT-Untersuchungen (83,4 %) zu 75 – 100 % erfasst. Eine 50–< 75 %ige Brusterfassung war rechtsseitig 86 mal (7,4 %) bzw. linksseitig 89 mal (7,6 %), eine 25–< 50 %ige Brusterfassung rechtsseitig 96 mal (8,2 %) bzw. linksseitig 100 mal (8,5 %) und eine 0–< 25 %ige Erfassung rechtsseitig 3 mal (0,3 %) und linksseitig 6 mal (0,5 %) gegeben. Bei 37 Patientinnen (3,2 %) lag ein Zustand nach Ablatio mammae rechts und bei 24 Patientinnen ein Zustand nach Ablatio mammae links vor (2,1 %). Die Dichtekategorie ACR 2 überwog mit 544 Nennungen für die rechte Mamma (46,5 %) und 560 Nennungen für die linke Mamma (47,9 %) gegenüber den Dichtekategorien 1 (rechts 166; 14,2 %; links 164; 14,0 %), 3 (rechts 237; 20,3 %; links 236; 20,2 %) und 4 (rechts 186; 15,9 %; links 186; 15,9 %).

Bei der Primärauswertung wurden 924 Bilddokumentationen der rechten Mamma (79,0 %) bzw. 940 Bilddokumentationen der linken Mamma (80,3 %) als BI-RADS und 171 Bilddokumentationen der rechten Brust (14,6 %) bzw. 181 Bilddokumentationen der linken Brust (13,8 %) mit BI-RADS 2 eingestuft. 52 Untersuchungen der rechten Mamma (4,4 %) und 57 Untersuchungen der linken Mamma (4,9 %) wurden als weiter abklärungsbedürftig (BI-RADS 3 – 5) oder histologisch gesichert maligne (BI-RADS 6) klassifiziert. Hierbei handelte es sich in 8 Fällen (0,7 %) um bilaterale Befunde. Zur weiteren statistischen Bearbeitung wurden im Konsens 88 CT-Untersuchungen mit BI-RADS ≥ 3 Einstufungen pro Patientin (7,5 %) ausgewählt; 13 Patientinnen wurden im Konsens auf BI-RADS 1 oder 2 herabgestuft ([Tab. 1]).

Die Artdiagnose war bei 77 der 88 Herdbefunde (87,5 %) durch eine Histologie (22; 25,0 %), eine senologische Abklärung (Mammasonografie, Röntgenmammografie bzw. MR-Mammografie) (9; 10,2 %) oder einen computertomografischen (46; 52,3 %) und/oder klinischen Verlauf von wenigstens 1 Jahr gesichert. Die biologische Wertigkeit von 10 der 88 Herdbefunde (8,8 %) konnte retrospektiv nicht bestimmt werden, da kein oder nur ein zu kurzer Verlauf in den Krankenakten hinterlegt war. 46 der 88 Herdbefunde (52,3 %) ließen sich retrospektiv als gutartig einordnen. 20 Herdbefunde (22,7 %) waren bereits vor der Index-CT-Untersuchung histologisch als Mammakarzinome gesichert worden. Nach der Index-CT-Untersuchung wurden 11 Herdbefunde als histologisch maligne diagnostiziert. Es handelte sich bei 7 Patientinnen (8,0 %) um Mammakarzinome, bei 3 Patientinnen (3,4 %) um intramammäre Metastasen anderer Organtumoren und bei einer Patientin um ein intramammäres malignes Lymphom (1,1 %).


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BI-RADS-Analysen und Karzinomhäufigkeit

In [Tab. 2] sind getrennt nach der Dignitätsbeurteilung der Referenzdiagnosen die BI-RADS Klassifikationen der retrospektiven Konsensauswertungen den nach der BI-RADS-Klassifikation kodierten Aussagen der schriftlichen Befundberichte für alle 88 CT-Untersuchungen mit retrospektiven BI-RADS ≥ 3 Klassifikationen gegenübergestellt. Bei 20 der 88 CT-Untersuchungen (22,3 %) war ein histologisch gesichertes Mammakarzinom zum Zeitpunkt der CT-Untersuchung bekannt (BI-RADS 6). 9 der 11 nach der CT-Diagnostik gesicherten malignen Mammatumoren (0,8 % der 1170 CT-Untersuchungen insgesamt und 10,2 % der 88 CT-Untersuchungen mit BI-RADS ≥ 3 Einstufungen bei den Konsensauswertungen) wurden in den schriftlichen Befundberichten korrekt als weiter abklärungsbedürftig beschrieben. 2 in den Konsensauswertungen mit BI-RADS 5 klassifizierte Fälle (0,2 bzw. 2,3 % der 88 CT) wurden ausweislich der schriftlichen Befundberichte bei diagnostischen Auswertung der Bilddokumentationen übersehen. Betroffen waren 2 Patientinnen in fortgeschrittenen Stadien einer onkologischen Erkrankung, die unabhängig von den falsch negativen CT-Diagnosen einer adäquaten weiteren senologischen Diagnostik und Therapie zugeführt worden waren, sodass die falsch negativen Befunde ohne therapeutische oder prognostische Konsequenzen blieben ([Tab. 3]). Beide Befunde wurden bei den diagnostischen CT-Auswertungen mutmaßlich aufgrund ihrer geringen Größe ([Abb. 1]) und der Vielzahl der Metastasen in den anderen untersuchten Organregionen ([Abb. 2]) nicht perzipiert.

Tab. 2

Tabellarische Gegenüberstellung der retrospektiven Konsensauswertungen und der schriftlichen Befundberichte der 88 CT-Untersuchungen mit retrospektiven BI-RADS ≥ 3 Konsenseinstufungen gesondert für die 46 CT-Untersuchungen mit sicher gutartigen Herdbefunden, die 31 CT-Untersuchungen mit sicher bösartigen Herdbefunden und die 11 CT-Untersuchungen ohne Diagnosesicherung.

biologische Wertigkeit

Konsensbefund

Summe

BI-RADS

1

2

3

4

5

6

gutartig

Befundbericht

1

0

0

28

 7

 1

 0

36

2

0

0

 1

 2

 0

 0

 3

3

0

0

 0

 0

 0

 0

 0

4

0

0

 4

 3

 0

 0

 7

5

0

0

 0

 0

 0

 0

 0

6

0

0

 0

 0

 0

 0

 0

Summe

0

0

33

12

 1

 0

46

bösartig

1

0

0

 0

 0

 2

 0

 2

2

0

0

 0

 0

 0

 0

 0

3

0

0

 0

 0

 0

 0

 0

4

0

0

 0

 0

 2

 0

 2

5

0

0

 0

 0

 7

 0

 7

6

0

0

 0

 0

 0

20

20

Summe

0

0

 0

 0

11

20

31

unklar

1

0

0

 3

 6

 1

 0

10

2

0

0

 0

 1

 0

 0

 1

3

0

0

 0

 0

 0

 0

 0

4

0

0

 0

 0

 0

 0

 0

5

0

0

 0

 0

 0

 0

 0

6

0

0

 0

 0

 0

 0

 0

Summe

0

0

 3

 7

 1

 0

11

Summe

0

0

36

19

13

20

88

Tab. 3

Sicherung der Referenzdiagnosen bei den 13 Patientinnen mit falsch positiven Konsenseinstufungen und den beiden Patientinnen mit falsch negativen schriftlichen Befundberichten.

Nr. 

Alter (Jahre)

Konsensauswertungen (BI-RADS)

Befundberichte (BI-RADS)

biologisches Potenzial

Diagnosesicherung

Krankheitsverlauf

falsch positive Konsensauswertungen

1

58

4

1

benigne

Verlauf

Bronchialkarzinom ED 2012, PET-CT 2012 ohne Mammabefund, Befundkonstanz der Zielläsion im 4-jährigen CT-Verlauf

2

72

4

1

benigne

senologische Abklärung

BET eines Mamma-Ca. 2004, senologisch-sonografische und RÖ-mammografische Nachsorgen bis 7/2015 regelrecht

3

61

4

1

benigne

Verlauf

BET eines Mamma-Ca. 1997, ED ossäre Metastasen 2008, kein maligner Mammatumor im 1-jährigen klinischen Verlauf

4

73

4

1

benigne

senologische Abklärung

TU-Markeranstieg und Gewichtsabnahme unklarer Ätiologie, senologisch-sonografische und RÖ-mammografische Diagnostik BI-RADS 2

5

73

4

1

benigne

Verlauf

Ablatio wegen eines Mamma-Ca. 2000, pulmonale, ossäre und hepatische Metastasierung, Befundkonstanz der Zielläsion im 1 1/2-jährigen CT-Verlauf

6

83

4

1

benigne

Verlauf

malignes Melanom Clark Level IV Tumordicke 1,5 mm ED 2012, Befundkonstanz der Zielläsion im 2-jährigen CT-Verlauf

7

57

4

1

benigne

senologische Abklärung

metastasiertes Bronchialkarzinom ED 2012, cholangioläre Sepsis, senologisch-sonografische und RÖ-mammografische Diagnostik 2012 BI-RADS 2

8

70

4

2

benigne

Verlauf

malignes Melanom Clark Level IV Tumordicke 2,4 mm ED 2012, Befundkonstanz der Zielläsion im 4-jährigen CT-Verlauf

9

48

4

2

benigne

senologische Abklärung

Mamma-Ca. 2010 mit BET links und Ablatio rechts, 2011 ossäre Metastasierung, senologisch-sonografische und RÖ-mammografische Kontrolle 2012: BI-RADS 2, 1-jähriger RÖ-mammografischer Verlauf BI-RADS 2, Befundkonstanz im 1-jährigen CT-Verlauf

10

68

4

4

benigne

Verlauf

BET eines Mamma-Ca. 1995, ED eines Leiomyosarkoms 2012, kein maligner Mammatumor im 2-jährigen klinischen Verlauf

11

45

4

4

benigne

Verlauf

malignes Melanom Tumordicke 1,22 mm ED 2012, kein Mammakarzinom im 4-jährigen klinischen Verlauf

12

72

4

4

benigne

senologische Abklärung

BET eines Mammakarzinoms 1994, pelvines Leiomyosarkom 2012, im 2 1/2 jährigen weiteren klinischen Verlauf kein Mammakarzinom

13

68

5

1

benigne

senologische Abklärung

BET eines Mamma-Ca. 2007, ossäre (ED 2010) und hepatische (ED 2011) Metastasierung, Befundkonstanz im 6-monatigen CT-Verlauf, kein maligner Mammatumor im 12-monatigen klinischen Verlauf

falsch negative schriftliche Befundberichte

1

73

5

1

maligne

histologische Abklärung

intramammäre Metastase eines malignen Melanoms Clark Level IV Tumordicke 1,74 mm

2

65

5

1

maligne

histologische Abklärung

intramammäre Metastasen eines Mammakarzinoms, disseminierte pulmonale, pleurale, hepatische Metastasierung

BET = brusterhaltende Therapie, ED = Erstdiagnose, Ca = Karzinom.

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Abb. 1 74-jährige Patientin mit einer hämatogenen Metastase eines malignen Melanoms in der linken Brust, die in dem schriftlichen Befundbericht der CT-Untersuchung übersehen wurde. 2 hämatogene Melanommetastasen in der linken Brust waren bereits 16 Monate zuvor operativ entfernt worden. Das Index-CT zeigt eine im Verlauf neue, stark Kontrastmittel aufnehmende Läsion in dem axillären Ausläufer der linken Mamma a. Eine 10 Tage später im Rahmen der Nachsorge durchgeführte MR-Mammografie bestätigte eine für bösartige Raumforderungen typische Mass Lesion mit intensivem arteriellen Kontrastmittelenhancement b. Die histologische Aufarbeitung eines operativen Probeexzidates ergab eine Metastase des malignen Melanoms. Pfeil = Raumforderung. a Index CT-Untersuchung. b MR-Mammografie, T2-gewichtetes Bild. c MR-Mammografie, KM-gestütztes Subtraktionsbild.
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Abb. 2 65-jährige Patientin mit intramammären Metastasen eines gering differenzierten invasiv duktalen Mammakarzinoms, die bei der Befundung der CT-Untersuchung übersehen wurden. In dem schriftlichen Befundbericht wurden mediastinale, axilläre, thoraxwandständige, hepatische und ossäre Metastasen beschrieben. Anamnestisch lag ein Zustand nach Ablatio mammae rechts und brusterhaltender Therapie links vor. 4 Wochen später wurden Metastasen in der linken Mamma mittels ultraschallgesteuerter Biopsie gesichert. Pfeil = intramammäre Raumforderung. a Transversalschicht direkt unterhalb der Mammillenebene. b Transversalschicht 5 cm weiter kaudal.

Bei den retrospektiven Konsensauswertungen wurden 12 der 46 gemäß den Referenzdiagnosen gutartigen Herdbefunde mit BI-RADS 4 (13,6 % der 88 CT-Untersuchungen mit BI-RADS ≥ 3 Klassifikationen) und 1 Herdbefund mit BI-RADS 5 (1,1 %) bewertet worden. Die Zuordnung zu einer gutartigen biologischen Wertigkeit beruhte bei 6 der 14 Patientinnen mit falsch positiven Konsensauswertungen auf zeitgleichen zu dem Index-CT durchgeführten senologisch-sonografischen und röntgenmammografischen Untersuchungen, bei 5 Patientinnen auf einer Befundkonstanz bei > 1-jährigen CT-Verlaufskontrollen und bei 4 Patientinnen auf einer > 1-jährigen bezüglich der Mammae unauffälligen klinischen Verlaufskontrollen ([Tab. 4]).

Tab. 4

Synoptische Darstellung der eigenen Ergebnisse im Vergleich zu der bislang publizierten Literatur.

Autor

Porter G et al. (11)

Hussain A et al. (9)

Moyle P et al. (3)

Surov A et al. (4)

Monzawa S et al. (10)

NN et al.

Jahr

2009

2010

2010

2010

2012

2017

Methodik

Auswertungsbasis

KIS, Befundberichte

KIS, Befundberichte

KIS, Befundberichte

KIS, Befundberichte

KIS, Befundberichte

RIS/PACS, Bilddokumentationen

Erhebungszeitraum

2007 – 2008

2007 – 2008

1994 – 2008

2006 – 2010

2006 – 2010

2012

Patientinnen

Anzahl (n)

k. A.

432

k. A.

k. A.

2945

1170

Lebensalter (Jahre), MW (min-max)

69

73 (50 – 86)

k. A.

62 (39 – 82)

k. A.

60 (18 – 94)

CT-Untersuchungen

Anzahl (insgesamt)

3177

432

5679

8105

6308

1170

Akquisitionsschichtdicke (mm)

k. A.

k. A.

2 – 5

1

5

1

Untersuchungen mit i. v. KM-Gabe (n, %)

317 (100)

k. A.

k. A.

8105 (100)

3667 (58,9)

1170 (100)

Herdbefunde pro Patientin

radiologisch aufwändige Befunden (n, %)

34 (1,1)

33 (7,6)

91 (1,6)

89 (1,1)

31 (0,5)

88 (7,5)

abgeklärte Befunde (n, %)

34 (1,1)

33 (7,6)

70 (1,2)

64 (0,8)

32 (0,5)

77 (6,6)

Mammakarzinom (n, %)

8 (0,3)

6 (1,4)

22 (0,4)

9 (0,1)

10 (0,2)

27 (2,3)

Metastasen solider Organtumoren (n, %)

2 (0,1)

0 (0,0)

0 (0,0)

27 (0,3)

0 (0,0)

3 (0,3)

maligne Lymphome (n, %)

0 (0,0)

2 (0,5)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

1 (0,1)

gutartige Herdbefunde (n, %)

24 (0,8)

25 (5,8)

56 (1,0)

28 (0,4)

22 (0,3)

46 (3,9)

KIS = Krankenhaus-Informations-System, RIS = Radiologie-Informations-System, PACS = Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem (Picture-Archiving-and-Communication-System), k. A. = keine Angaben, MW = Mittelwert, min = Minimum, max = Maximum und KM = Kontrastmittel.


#

Bildanalyse der Herdbefunde

Die Validität der computertomografischen Auswertungskriterien zur Dignitätsabschätzung wurde bei den 77 Herdbefunden mit gesicherter Artdiagnose bzw. bekanntem biologischen Potenzial analysiert ([Abb. 3], [4]). Gutartige Herdbefunde waren mit einem medianen Maximaldurchmesser von 8 mm (Minimum 3 mm, Maximum 25 mm) statistisch auffällig kleiner als maligne Herdbefunde mit einem medianen Maximaldurchmesser von 24 mm (5 mm, 98 mm) (p < 0,001). Eine rundliche Form wurde häufiger bei gutartigen Herdbefunden, eine irreguläre Form häufiger bei malignen Prozessen beobachtet (p < 0,004). Eine glatte Begrenzung und eine homogene Matrix lagen häufiger bei gutartigen Tumoren und eine unscharfe bzw. spikulierte Kontur und eine inhomogene Matrix häufiger bei bösartigen Tumoren vor (p < 0,001). Sowohl die alleinigen Dichtemessungen innerhalb der Herdbefunde als auch ihre Normierung durch den Bezug zu der Dichte der Pectoralismuskulatur ergaben eine statistisch nicht signifikante Tendenz zu höheren Dichten in bösartigen Tumoren (p = 0,072; p = 0,071).

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Abb. 3 Häufigkeitsverteilung der Diskriminatoren auf gutartige und bösartige Befunde bei den 78 Indexläsionen mit gesichertem biologischen Potential. Für das Vorliegen eines Malignoms sprechen eine irreguläre Form (p < 0,004), eine unscharfe oder spikulierte Berandung (p < 0,001) und eine inhomogene Matrix (p < 0,001).
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Abb. 4 Box-Plot-Darstellungen des Quotienten der in den Herdbefunden und in der Pektoralismuskulatur gemessenen Dichtewerte (links) sowie der maximalen Durchmesser der Herdbefunde (rechts) in Abhängigkeit von ihrer biologischen Wertigkeit bei den 78 Indexläsionen mit bekanntem biologischen Potenzial. Malignome zeigten im Vergleich zur Pektoralismuskulatur ein stärkeres Enhancement (p = 0,071) und größere Durchmesser (p < 0,001) als benigne Tumoren. * = statistische Ausreißer.

#
#

Diskussion

In der Früherkennung und bei dem lokalen Staging von Mammakarzinomen spielt die kontrastmittelgestützte (KM-) Mehrzeildetektor-Computertomografie (MDCT) mit herkömmlichen Ganzkörpergeräten wegen ihrer im Vergleich zur Röntgenmammografie (RÖM) geringeren Ortsauflösung, die keine Beurteilung von Mikroverkalkungen erlaubt, ihrer im Vergleich zur Sonografie und MR-Mammografie (MRM) unterlegenen Kontrastauflösung und ihrer im Methodenvergleich hohen und nicht auf die Brustregion begrenzten Strahlenexposition keine Rolle. Publikationen, die sich unter Nutzung eines prospektiven Ansatzes mit der diagnostischen Wertigkeit der MDCT in der Brustregion beschäftigen, sind dementsprechend rar.

  • Uematsu T et al. führten Patientinnen mit Verdacht auf ein Mammakarzinom vor der histologischen Diagnosesicherung einer KM-gestützten MDCT, einer KM-gestützten MRM, einer Sonografie und einer RÖM zu [13]. Die RÖM wurden unabhängig voneinander von 2 Radiologen ausgewertet. Im Falle divergierender Einstufungen wurde eine Konsensentscheidung getroffen. Im Ergebnis lagen 210 Karzinome bei 201 Patientinnen vor. Das T-Stadium reichte von Tis (40 Karzinome; 19 %) über T1 (123; 59 %) bis zu T2 (47; 22 %). 210 Karzinome (100 %) wurden MR-mammografisch, 209 Karzinome (99,5 %) sonografisch, 208 Karzinome (98 %) computertomografisch und 195 Karzinome (93 %) RÖ-mammografisch detektiert. In der Darstellung der lokalen Tumorausbreitung war die MRM (76 %) der CT (71 %; p = 0,001), der Sonografie (56 %; p < 0,0001) und der RÖM (52 %; p < 0,0001) überlegen. Bei den computertomografisch übersehenen Tumoren handelte es sich um 2 von 24 Duktalen Carcinoma in situ (DCIS). Häufigste Malignomhinweise waren ein fokales (n = 21; 21,5 %), ein duktales (22; 23 %) und ein segmentales (33; 34 %) KM-Enhancement.

  • Perrone A et al. untersuchten präoperativ 47 Patientinnen mit Verdacht auf ein Mammakarzinom und MRT-Kontraindikationen mittels eines MDCT-Protokolls, das Datenakquisitionen in der 1., 3. und 8. Minute nach i. v. KM-Gabe beinhaltete [14]. Die histologische Aufarbeitung der Resektate ergab 20 gutartige Befunde, 6 DCIS und 21 invasive Karzinome. Computertomografisch wurden 25 der 27 Karzinome und alle gutartigen Herdbefunde erkannt und in ihrer biologischen Wertigkeit korrekt eingeschätzt. 2 anhand von Mikroverkalkungen detektierte DCIS entgingen dem CT-Nachweis. Die Treffsicherheit der MDCT betrug 96 %. Die Zeit-Dichte-Kurven nach i. v. KM-Gabe zeigten bei Karzinomen tendenziell ein Wash-out und bei gutartigen Herdbefunden ein protrahiertes Enhancement.

  • Inoue M et al. führten bei 149 Patientinnen mit Verdacht auf ein Mammakarzinom MDCT-Untersuchungen mittels eines vergleichbaren Protokolls durch [14]. Alle 173 detektierten Brustläsionen wurden histologisch gesichert. 131 der 150 Mass Lesions (87 %) und 21 der 23 Non Mass Lesions (91 %) waren bösartig. 13 mittels MDCT detektierte invasive Mammakarzinome wurden RÖ-mammografisch nicht erkannt und 5 der computertomografisch nachgewiesenen Karzinome wurden sonografisch übersehen. Die Analyse der Zeit-Dichte-Kurven nach i. v. KM-Gabe bestätigten die differenzialdiagnostische Aussagekraft der aus der MR-Mammografie bekannten Kurvenmuster.

Dem von Uematsu T et al. [13], Perrone A. et al. [15] und Inoue M et al. [14] aufgezeigten Potenzial der Computertomografie in der Mammadiagnostik wird in der derzeit laufenden Entwicklung von speziell auf Untersuchungen der Brust ausgelegten CT-Anlagen Rechnung getragen. Erste dedizierte Brust-CT-Anlagen werden derzeit durch 2 Anbieter klinisch eingeführt (Koning Corporation, New York, USA; CT Imaging GmbH, Erlagen, Deutschland). Ein Einsatz der Ganzkörper-MDCT-Technologie zur Bearbeitung Fragestellungen, die primär das Brustdrüsenparenchym betreffen, kommt wegen der im Methodenvergleich hohen Strahlenexposition, die zusätzlich zu den Mammae auch das übrige im Strahlengang liegende Körpergewebe erfasst, nicht infrage. Typische effektive Dosen werden für die RÖM beider Brüste mit 0,2 – 0,6 mSv und für die CT-Untersuchung des Thorax mit 5,0 – 7,0 mSv angegeben [16] [17].

Der senologische Informationsgehalt von CT-Untersuchungen des Thorax, die wegen pulmonaler, hilärer und mediastinaler Fragestellungen durchgeführt werden, sollte bei der Befundauswertung regelhaft überprüft und in die Befundberichterstattung einbezogen werden. Der Prozentsatz weiter abklärungsbedürftiger BI-RADS 3 – 5 Befunde lag in der vorgestellten Studie, wahrscheinlich aufgrund des bildbasierten methodischen Ansatzes, mit 5,8 % höher als bei Porter G. et al. (1,1 % von 3177 CT-Untersuchungen), Moyle P et al. (1,6 % von 5679 CT-Untersuchungen), Surov A et al. (1,1 % von 8105 CT-Untersuchungen) und Monzawa S et al. (0,5 % von 6308 CT-Untersuchungen), die ihre Auswertungen auf die retrospektiven Auswertungen der schriftlichen Befundberichte stützten ([Tab. 5]) [3] [4] [5] [11]. Nur Hussain A et al. [8] kamen mit 7,6 % bei einer Fallzahl von 432 CT-Untersuchungen mit inzidentellen Mammabefunden in eine vergleichbare Größenordnung. Die Anzahl der histologisch als maligne gesicherten retrospektiven BI-RADS 3 – 5 Befunde lag mit 0,9 % in derselben Größenordnung wie bei Hussain A et al. (1,9 %) und höher als bei Porter G et al. (0,4 %), Moyle P et al. (0,4 %), Surov A et al. (0,4 %) und Monzawa S et al. (0,2 %) [3] [4] [5] [8] [11]. Die Differenzen dürften als Folge unterschiedlicher Ein- und Ausschlusskriterien zu werten sein.

Tab. 5

Diskriminatoren zur Malignitätszuordnung (Rev.2, 31 und 32) von Herdbefunden: Synoptische Zusammenfassung der eigenen Ergebnisse im Abgleich zu den Publikationen von Inoue M et al. [16], Porter G et al. [11], Monzawa S et al. [10] und Surov A et al. [4]. Die Prozentangaben beziehen sich auf den jeweils analysierten Diskriminator.

Autor/Jahr

Inoue M et al. 2002

Porter G et al. 2009

Monzawa S et al. 2012

Surov A et al. 2012

NN et al. 2017

Histologie

gutartig

bösartig

p

gutartig

bösartig

p

gutartig

bösartig

p

gutartig

bösartig

p

gutartig

bösartig

p

Patientinnen (n, %)

k. A.

k. A.

24 (71)

10 (29)

21 (67,7)

10 (32)

28 (44)

36 (46)

46 (59,7)

31 (40,3)

Herdbefunde (n, %)

19 (71)

131 (29)

24 (71)

10 (29)

22 (68,8)

10 (31)

31 (32)

67 (68)

46 (59,7)

31 (40,3)

Durchmesser (mm)

Median (Min – Max)

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

8 (3 – 25)

24 (5 – 98)

< 0,001

Mittelwert ± SD

k. A.

k. A.

k. A.

18

17

0,2500

15 (5 – 70)[1]

17 (10 – 24)

k. A.

13 ± 9

18 ± 10

0,2810

10 ± 6

27 ± 20

Form (n, %)

rund/ovalär

15 (31)

34 (69)

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

10 (83)

2 (17)

k. A.

15 (20)

61 (60)

k. A.

37 (74)

13 (26)

< 0,004

lobuliert

3 (100)

0 (0)

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

2 (40)

3 (60)

k. A.

16 (73)

6 (27)

k. A.

5 (100)

0 (0)

irregulär

1 (1)

97 (99)

< 0,0001

k. A.

k. A.

k. A.

1 (20)

4 (80)

k. A.

0 (0)

0 (0)

< 0,0001

3 (27)

8 (73)

Kontur (n, %)

glatt

17 (53)

15 (47)

k. A.

10 (42)

0 (0)

0,0150

8 (80,0)1

2 (20)1

k. A.

12 (20)

48 (80)

k. A.

39 (85)

7 (15)

< 0,001

unscharf

058)

4 (100)

< 0,0001

14 (58)

4 (40)

0,1500

5 (42)1

7 (58)1

k. A.

6 (35)

11 (65)

0,777

6 (35)

11 (65)

spikuliert

1 (1)

112 (99)

< 0,0001

0 (0)

6 (60)

0,0002

0 (0)1

0 (0)1

k. A.

13 (62)

8 (38)

< 0,0001

0 (0)

3 (100)

Matrix (n, %)

homogen

k. A.

k. A.

k. A.

17 (71)

8 (80)

0,3000

11 (65)1

6 (35)1

k. A.

22 (29)

55 (71)

0,289

42 (84)

8 (16)

< 0,001

inhomogen

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

1 (50)1

1 (50)1

k. A.

9 (43)

12 (57)

k. A.

3 (19)

13 (81)

TU-Verkalkungen (n, %)

vorhanden

k. A.

k. A.

k. A.

2 (8)

1 (10)

0,4600

k. A.

k. A.

k. A.

6 (100)

0 (0)

< 0,0001

5 (100)

0 (0)

< 0,169

Dichte nach i. v. KM-Gabe (HE)

Median (Min – Max)

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

51 (5 – 135)

68 (15 – 134)

0,072

Mittelwert ± SD

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

43 ± 20

64 ± 33

0,0080

57 ± 31

71 ± 31

Dichtequotient Mammatumor/M. pectoralis

Median (Min – Max)

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

k. A.

1,0 (0,2 – 9,4)

1,4 (0,4 – 7,3)

0,071

Mittelwert ± SD

1,4 ± 1,5

1,9 ± 1,7

k. A. = keine Angaben.

1 13 Mass Lesions.


Die vorgestellten Auswertungen bestätigen, dass die für die MR-Mammografie etablierten Diskriminatoren [18] [19] zur Zuordnung der biologischen Wertigkeit von Herdbefunden (Mass Lesions) und fokalen Kontrastmittelanreicherungen (Non Mass Lesions) auf die CT-Diagnostik übertragbar sind ([Tab. 5]). Nur Mikroverkalkungen waren aufgrund der im Vergleich zur RÖ-Mammografie reduzierten Ortsauflösung computertomografisch nicht beurteilbar. Die Beantwortung der Frage, in wie weit eine Erhöhung der Spezifität der Aussagen zur Dignität eines intramammären Herdbefundes durch den Einsatz innovativer CT-Technologien wie den Dual- bzw. 16 Multi-Energy-Verfahren möglich ist, bleibt zukünftigen prospektiven Studien vorbehalten.

Die vorgestellte Studie hatte folgende methodischen Einschränkungen:

  • Das untersuchte Kollektiv kann nur als repräsentativ für ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit onkologischem Schwerpunkt gelten. In klinisch anderweitig ausgerichteten Krankenhäusern und radiologischen Praxen ist aufgrund differierender Altersverteilungen und Erkrankungshäufigkeiten von Verschiebungen der Prävalenz und des artdiagnostischen Spektrums intramammärer Herdbefunde auszugehen.

  • Die Inzidenz von klinisch okkulten Mammakarzinomen bleibt bei den untersuchten 1170 Patientinnen wegen des retrospektiven methodischen Ansatzes der Studienauswertung und der teilweise unvollständigen Erfassung der Brustdrüsenkörper, die der im Rahmen der Heilversorgung eingesetzten CT-Untersuchungstechnik geschuldeten ist, unbekannt. Aussagen zur Anzahl falsch negativer CT-Befunde in dem untersuchten Gesamtkollektiv sind daher nicht möglich.

  • Die Festlegung der Artdiagnose bzw. des biologischen Potenzials der bei den retrospektiven Konsensauswertungen diagnostizierten Herdbefunde gelang bei etwa der Hälfte der betroffenen Patientinnen nur anhand des klinischen Verlaufs bzw. computertomografischer Verlaufskontrollen.

Zusammenfassend lag in dem untersuchten Kollektiv von 1170 Patientinnen der Prozentsatz sicher gutartiger BI-RADS 1/2 Befunde bei 92,5 %. Aufgrund des retrospektiven Ansatzes und der teilweise unvollständigen Erfassung des Drüsenparenchyms konnte der Anteil nicht erfasster bzw. klinisch okkulter Mammakarzinome nicht ermittelt werden, sodass keine Aussage zu der Prävalenz von bösartigen Mammatumoren möglich ist. Bei den retrospektiv ermittelten BI-RADS ≥ 3 Befunde handelte es sich in 1,7 % (20 Patientinnen/CT-Untersuchungen) um bereits zum Zeitpunkt der CT-Diagnostik gesicherte Mammakarzinome (BI-RADS 6), in 2,7 % (32) um BI-RADS 4/5 Befunde und in 3,1 % (36) um BI-RADS 3 Befunde. 1,1 % (13) der retrospektiv erhobenen BI-RADS 4/5 Befunde waren sicher falsch positiv und 0,2 % (2) sicher falsch negativ. Die bei der primären Befundberichterstattung übersehenen bösartigen Mammatumoren betrafen Patientinnen in fortgeschrittenen Tumorstadien und waren ohne therapeutische und prognostische Relevanz. Die Prävalenz von bösartigen Brustläsionen lag mit 940 je 100 000 computertomografisch untersuchten Patientinnen etwa doppelt so hoch wie im Mammographie-Screening [20] [21]. Dies unterstreicht die Bedeutung der gezielten Beachtung senologischer Nebenbefunde in der Computertomografie des Thorax auch außerhalb der hier untersuchten Gruppe von Patientinnen einer Klinik mit onkologischem Schwerpunkt.


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No conflict of interest has been declared by the author(s).

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Correspondence

Prof. Kathrin Barbara Krug
Institut für Radiologische Diagnostik, Klinikum der Universität zu Köln
Joseph-Stelzmann-Str. 9
50931 Köln
Germany   
Phone: ++ 49/2 21/4 78 56 61   
Fax: ++ 49/2 21/4 78 56 61   

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Fig. 1 74-year-old patient with hematogenous metastasis of a malignant melanoma in the left breast missed in the written CT report. 2 hematogenous metastases had been resected in the left breast 16 months before. The index CT visualized a new focal contrast-enhanced lesion in the axillary part of the left breast a. 10 days later MR mammography indicated as regular follow-up showed a mass lesion with intense early contrast enhancement typical for malignancy b. After exploratory surgery the histological workup of the operative specimen yielded a new metastasis of the malignant melanoma. Arrow = mass lesion. a Index CT examination. b MR mammography, T2-weighted image. c MR mammography, contrast-enhanced subtraction image.
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Fig. 2 65-year-old patient suffering from intramammary metastases of a bilateral poorly differentiated invasive ductal breast cancer which were not noted in the written report of the CT examination. The written report focussed on mediastinal, axillary, chest wall, hepatic and bone metastases. There was a history of ablation of the right mamma and of breast conserving therapy of the left mamma. Metastases in the left breast were diagnosed 4 weeks following index-CT by ultrasonographically guided transcutaneous breast biopsy. Arrow = mass lesion. a Transverse slice acquired directly caudal to the mammillary plane. b Transverse slice 5 cm caudal to a.
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Fig. 3 Frequency distribution of the discriminators on benign and malignant findings in the 78 index lesions with known biological potential. Irregular shapes (p < 0.01), irregular or spiculated margins (p < 0.001) and inhomogeneous matrices (p < 0.001) were more often seen in malignant than in benign pathologies.
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Fig. 4 Box plot diagrams visualizing the quotient of densities measured in the index breast lesions and in the pectoralis musculature on the left side as well as the maximum lesion diameters on the right side stratified according to benign vs. malignant etiology in the 78 index lesions with known biological potential, respectively. Malignant lesions showed stronger enhancement compared to the pectoralis musculature (p = 0.071) as well as larger diameters (p < 0.001). * = statistical outlier.
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Abb. 1 74-jährige Patientin mit einer hämatogenen Metastase eines malignen Melanoms in der linken Brust, die in dem schriftlichen Befundbericht der CT-Untersuchung übersehen wurde. 2 hämatogene Melanommetastasen in der linken Brust waren bereits 16 Monate zuvor operativ entfernt worden. Das Index-CT zeigt eine im Verlauf neue, stark Kontrastmittel aufnehmende Läsion in dem axillären Ausläufer der linken Mamma a. Eine 10 Tage später im Rahmen der Nachsorge durchgeführte MR-Mammografie bestätigte eine für bösartige Raumforderungen typische Mass Lesion mit intensivem arteriellen Kontrastmittelenhancement b. Die histologische Aufarbeitung eines operativen Probeexzidates ergab eine Metastase des malignen Melanoms. Pfeil = Raumforderung. a Index CT-Untersuchung. b MR-Mammografie, T2-gewichtetes Bild. c MR-Mammografie, KM-gestütztes Subtraktionsbild.
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Abb. 2 65-jährige Patientin mit intramammären Metastasen eines gering differenzierten invasiv duktalen Mammakarzinoms, die bei der Befundung der CT-Untersuchung übersehen wurden. In dem schriftlichen Befundbericht wurden mediastinale, axilläre, thoraxwandständige, hepatische und ossäre Metastasen beschrieben. Anamnestisch lag ein Zustand nach Ablatio mammae rechts und brusterhaltender Therapie links vor. 4 Wochen später wurden Metastasen in der linken Mamma mittels ultraschallgesteuerter Biopsie gesichert. Pfeil = intramammäre Raumforderung. a Transversalschicht direkt unterhalb der Mammillenebene. b Transversalschicht 5 cm weiter kaudal.
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Abb. 3 Häufigkeitsverteilung der Diskriminatoren auf gutartige und bösartige Befunde bei den 78 Indexläsionen mit gesichertem biologischen Potential. Für das Vorliegen eines Malignoms sprechen eine irreguläre Form (p < 0,004), eine unscharfe oder spikulierte Berandung (p < 0,001) und eine inhomogene Matrix (p < 0,001).
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Abb. 4 Box-Plot-Darstellungen des Quotienten der in den Herdbefunden und in der Pektoralismuskulatur gemessenen Dichtewerte (links) sowie der maximalen Durchmesser der Herdbefunde (rechts) in Abhängigkeit von ihrer biologischen Wertigkeit bei den 78 Indexläsionen mit bekanntem biologischen Potenzial. Malignome zeigten im Vergleich zur Pektoralismuskulatur ein stärkeres Enhancement (p = 0,071) und größere Durchmesser (p < 0,001) als benigne Tumoren. * = statistische Ausreißer.