Zusammenfassung
Fußball wird als beliebteste Sportart weltweit von einer Großzahl von Verletzungen
begleitet. Zu den seltenen Verletzungen, mit zum Teil schwerwiegenden Folgen, zählen
Schädelhirntraumen, deren Verletzungsmechanismen im Fußball multifaktoriell sind.
Der Ball gehört im Rahmen des Kopfballspiels zu den seltenen Auslösern einer Kopfverletzung
im Fußball. Kurz-, mittel- und langfristige Folgen von Kopfbällen im Fußball sind
insgesamt nur unzureichend untersucht und es sind kaum praktische Fallbeispiele mit
schwerwiegenden Folgen bekannt. Das seit dem November 2015 bestehende Kopfballverbot
im Juniorenfußball der USA ist unter Berücksichtigung der Angst und des hohen Risikos
für Schädelhirntraumen bei den beliebtesten amerikanischen Sportarten wie American
Football oder Eishockey für den US-Sport im Allgemeinen nachvollziehbar, jedoch sollte
diese Entscheidung zum Kopfballverbot im Fußball aufgrund fehlender wissenschaftlicher
Daten und anderen Erfahrungen aus der Praxis in Europa nicht ungeprüft übernommen
werden. Vielmehr sind andere Präventionsmaßnahmen für Schädelhirntraumen und weitere
Verletzungen im Juniorenfußball notwendig und wozu die Anpassung der Ballgrößen für
Juniorenfußballer gehört und bereits Alltag ist. Das Regelwerk so zu ändern, dass
der Kopfball im Juniorenfußball gänzlich abgeschafft wird, ist nach Meinung der Autoren
deswegen nicht zwingend erforderlich. Weitere Studien sind hier für eine Vereinheitlichung
des weltweiten Fußballsports notwendig.
Abstract
Football, the most popular sports worldwide, is associated with a high number of injuries.
Head and brain injuries in football are less frequent, but may result in severe long-term
damage. The mechanisms of these injuries in football are multifactorial, and the ball
is rarely the main cause of a head injury. Short-term, medium-term and long-term consequences
of headings in football are insufficiently examined, and there are hardly any case
reports about severe episodes. Heading has been banned in US junior football since
November 2015, which is understandable considering the higher risk for head injuries
in popular American sports such as ice hockey or American football and people’s fear
associated with this risk. However, the decision to ban heading in football is not
based on scientific results, and different experiences have been made in European
football. Therefore, this decision should not simply be transferred to Europe. In
fact, other injury prevention strategies for head injuries in junior football are
necessary, such as the adaptation of ball sizes, which has already been implemented.
It is not necessary to change match rules in the form of a general ban on heading
in football. Further scientific studies are needed for standardisation in football
worldwide.
Schlüsselwörter
Fußball - Junioren - Kopfball - Schädelhirntrauma - Prävention
Key words
football - junior - heading - head injury - prevention