ergopraxis 2017; 10(11/12): 1
DOI: 10.1055/s-0043-113925
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Engagement gegen Trübsal

Christina Janssen

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Publication Date:
10 November 2017 (online)

Das Jahresende ist ja oft der Zeitpunkt, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Die Welt ist, wenn man die täglichen Nachrichten betrachtet, 2017 nicht schöner geworden: ein unmöglicher amerikanischer Präsident, eine rechtsgerichtete Partei im Deutschen Bundestag und ein Erstarken des Rechtspopulismus in ganz Europa, in ihrem Ausmaß historische Hurrikane in der Karibik und so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg und Hunger.

All das drückt mir persönlich manchmal auf die Stimmung, und nur positives Denken allein hilft mir leider nicht. Wenn ich die Welt schon nicht retten kann, versuche ich zumindest, Menschen in meinem nahen Umfeld zu unterstützen.

Durch eine gute Freundin aus Puerto Rico erfahre ich aus erster Hand, was die Menschen, die unmittelbar von der humanitären Katastrophe betroffen sind, dort derzeit am dringendsten benötigen. Das heißt für mich: Freunde mobilisieren, Babynahrung und andere knappe Güter besorgen und dann alles verpacken, damit es von ein paar Helden unbürokratisch ausgeflogen werden kann. Ein weiteres Schicksal, welches mich im Moment sehr beschäftigt, ist ein Schulfreund meiner kleinen Tochter, der nach einer Hirnblutung im Koma liegt. Wir haben initiiert, dass seine Klassenkameraden gemeinsam ein Video drehen, damit er ihre Stimmen und positiven Gedanken hören kann.

Mir persönlich hilft das Unterstützen gegen angstmachende Weltpolitik und lässt mich nicht in Hilflosigkeit und Trübsal erstarren. Zwar können wir Ergotherapeuten und Privatpersonen mit unserem Engagement, unserer Leidenschaft und Empathie nicht die ganze Welt retten, aber sie im neuen Jahr vielleicht ein wenig lebenswerter machen.

Ich wünsche Ihnen, im Namen des gesamten Herausgeberteams, frohe und ruhige Weihnachtsfeiertage und ein gutes, gesundes und friedvolles Jahr 2018.

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Im Bild oben meine Freundin aus Puerto Rico mit ihren Kindern beim Spendensammeln. Und unten die vielen Spenden, die der Besitzer der Dallas Mavericks mit seinen Flugzeugen kurz nach dem Hurrikan Maria nach Puerto Rico fliegen ließ.
Abb.: V. Diaz
Abb.: V. Diaz

Ihre
Christina Janssen