tk 2017; 13(04): 12-13
DOI: 10.1055/s-0043-121809
Fachartikel
Enke Verlag in Georg Thieme Verlag KG

„Mikro…was?“

Ernährung und Darmgesundheit bei Hund und Katze
Claudia Rade
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Publication Date:
14 December 2017 (online)

Was früher als Darmflora bezeichnet wurde, findet man jetzt zunehmend unter dem Begriff Mikrobiom. Darunter sind alle Mikroorganismen zusammengefasst, die einen lebenden tierischen oder menschlichen Körper besiedeln. Da hierunter nicht nur die Darmflora fällt, sondern auch die Mikroben auf der äußeren Haut und den Schleimhäuten, ist dieser Begriff weiter gefasst als die alte Bezeichnung „Darmflora“.

Einschränkend wird auch vom „intestinalen Mikrobiom“ gesprochen, wenn von der früheren Darmflora die Rede ist. Zu diesem gehören jedoch nicht nur die Darmbakterien, sondern auch Pilze, Viren, Protozoen (tierische Einzeller) und sogenannte Archäen (bakterienähnliche Relikte aus der Urzeit mit einem anderen Zellmembranaufbau). Diese „Untermieter“ sind in ihrer Gesamtheit nicht nur einflussreich und lebenswichtig für den Organismus, sondern vor allem auch sehr zahlreich: Nur jede 10. Zelle im menschlichen Körper ist tatsächlich menschlich. Das Mikrobiom hingegen macht 90 % aus und im Darm (hinterer Teil des Dünndarms und Dickdarm) ist die Mikrobendichte am höchsten. Kot besteht zu ungefähr einem Drittel aus bakterieller Biomasse. Die Bedeutung des Mikrobioms für eine gesunde Verdauung und seine Beeinflussbarkeit durch die Ernährung ist seit einigen Jahren bereits Gegenstand intensiver Forschung.

 
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