Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2018; 62(01): 47-48
DOI: 10.1055/s-0044-102042
WissHom Nachrichten
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Publication Date:
20 March 2018 (online)

EASAC

Im September 2017 wurde von EASAC (European Academies’ Science Advisory Council, der Zusammenschluss der Europäischen Wissenschaftsakademien) ein Statement zur Homöopathie veröffentlicht – mit vollkommen abwertender Aussage zur Homöopathie: allenfalls Placebo.

Interessant ist an diesem Statement nicht nur, dass sich hier altehrwürdige Institutionen wie die britische Royal Society mit der Homöopathie beschäftigen.

Bemerkenswert ist auch die Machart dieses Papers: Es werden sehr konsequent nur Arbeiten zitiert, die zu einem negativen Ergebnis kommen. Diese selektive Literaturauswahl und auch die Argumentationslinien direkt aus dem Baukasten der Skeptikervereinigungen, die hier mit verdächtiger Häufigkeit Verwendung finden, sind äußerst ungewöhnlich für ein wissenschaftliches Statement.

Keine lineare Entwicklung, aber doch ein langfristiger Trend über die letzten Jahrzehnte ist mithin: Während sich die Homöopathie-Forschung in dieser Zeit auch international eher zunehmend professionalisierte und zunehmend seriöse Ergebnisse liefert, wurde die Fundamentalkritik im selben Zeitraum eher unseriöser – wenngleich die Kritiker prominenter wurden.

Im Nachhinein wird sich diese Stellungnahme von EASAC daher vielleicht auch als Kulminationspunkt deuten lassen. Weitere Steigerungsmöglichkeiten sind hier jedenfalls in verschiedener Hinsicht nur schwer vorstellbar.

Eine ausführliche Stellungnahme von WissHom finden Sie auf www.wisshom.de. Mit den beteiligten Institutionen haben wir Kontakt aufgenommen. Das Ergebnis steht noch aus.