Hintergrund: Der gesundheitliche Hitzeschutz als Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
(ÖGD) führt zu einem neuen Rollenverständnis in den Gesundheitsämtern (GÄ). Der Umgang
mit dem Thema Hitzeanpassung ist dabei aufgrund fehlender personeller und finanzieller
Ressourcen sowie unklarer gesetzlicher Grundlagen heterogen. Hitze und Gesundheit
machen darüber hinaus nicht an Gemeindegrenzen halt. Im vorliegenden Bericht wird
aufgezeigt, wie zwei GÄ aus einer kreisfreien Stadt und einem Landkreis gemeinsam
mit einer Fortbildungsakademie die Konzeption und Durchführung von Schulungen zur
Hitzeanpassung für Fachkräfte in der Pflege und Seniorenarbeit in ihren Gebietskörperschaften
realisieren.
Umsetzung: Im Rahmen einer Landesförderung für überregionale Projekte wurde von den Projektpartnern
ein Antrag zur Konzeption und Durchführung von Schulungen zur Hitzeanpassung gestellt.
Nach der Bewilligung wurde in Zusammenarbeit mit einer Fortbildungsakademie und einer
Dozentin das Skript für die Schulung auf Basis bestehender Empfehlungen zum Hitzeschutz
in der Pflege und Seniorenarbeit entwickelt. Durch die Einbeziehung von sächsischen
Klimadaten bekamen die Schulungen einen lokalen Bezug. Die Teilnehmenden wurden über
die Netzwerke der Fortbildungsakademie und der beiden GÄ gewonnen. Durch die Projektpartner
wurden sechs Schulungen in der Stadt Dresden und im Landkreis Meißen durchgeführt.
Die Auswahl der Standorte erfolgte im Hinblick auf eine gute Erreichbarkeit für die
Mitarbeitenden aus den betreffenden Einrichtungen. Insgesamt wurden über 60 Fachkräfte
aus der Pflege und Seniorenarbeit zu einrichtungs-, betreuungs- und pflegespezifische
Inhalte mit Fokus auf einen Multiplikatoren-Ansatz geschult. Unmittelbar nach der
Schulung fand eine Bewertung der Struktur und Inhalte statt und eine Befragung zur
Wirksamkeit der Schulung erfolgte ungefähr sechs Wochen nach den Schulungen. Im Feedback
fanden die Teilnehmenden den fachlichen Input und den direkten Austausch untereinander
als gewinnbringend an. Auf Basis dieser Erfahrungen wird ein Schulungskonzept erarbeitet
und den GÄ im Freistaat Sachsen zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt.
Diskussion: Durch die Zusammenarbeit von GÄ mit Akteuren auf lokaler Ebene können Strukturen
und der fachliche Austausch im Sinne des Gesundheitsschutzes gestärkt werden. Bundesweite
Angebote können mithilfe von Expertisen aus GÄ an die örtlichen Begebenheiten angepasst,
pilotiert und in der Fläche zur Verfügung gestellt werden. So entstehen ressourcenschonende
Synergien und Voraussetzungen für nachhaltige Investitionen.