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DOI: 10.1055/s-0045-1802060
Entwicklung und Durchführung von Schulungen zur Hitzeanpassung in Sachsen – Erfahrungen zweier Gesundheitsämter aus Stadt und Land
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Hintergrund: Der gesundheitliche Hitzeschutz als Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) führt zu einem neuen Rollenverständnis in den Gesundheitsämtern (GÄ). Der Umgang mit dem Thema Hitzeanpassung ist dabei aufgrund fehlender personeller und finanzieller Ressourcen sowie unklarer gesetzlicher Grundlagen heterogen. Hitze und Gesundheit machen darüber hinaus nicht an Gemeindegrenzen halt. Im vorliegenden Bericht wird aufgezeigt, wie zwei GÄ aus einer kreisfreien Stadt und einem Landkreis gemeinsam mit einer Fortbildungsakademie die Konzeption und Durchführung von Schulungen zur Hitzeanpassung für Fachkräfte in der Pflege und Seniorenarbeit in ihren Gebietskörperschaften realisieren.
Umsetzung: Im Rahmen einer Landesförderung für überregionale Projekte wurde von den Projektpartnern ein Antrag zur Konzeption und Durchführung von Schulungen zur Hitzeanpassung gestellt. Nach der Bewilligung wurde in Zusammenarbeit mit einer Fortbildungsakademie und einer Dozentin das Skript für die Schulung auf Basis bestehender Empfehlungen zum Hitzeschutz in der Pflege und Seniorenarbeit entwickelt. Durch die Einbeziehung von sächsischen Klimadaten bekamen die Schulungen einen lokalen Bezug. Die Teilnehmenden wurden über die Netzwerke der Fortbildungsakademie und der beiden GÄ gewonnen. Durch die Projektpartner wurden sechs Schulungen in der Stadt Dresden und im Landkreis Meißen durchgeführt. Die Auswahl der Standorte erfolgte im Hinblick auf eine gute Erreichbarkeit für die Mitarbeitenden aus den betreffenden Einrichtungen. Insgesamt wurden über 60 Fachkräfte aus der Pflege und Seniorenarbeit zu einrichtungs-, betreuungs- und pflegespezifische Inhalte mit Fokus auf einen Multiplikatoren-Ansatz geschult. Unmittelbar nach der Schulung fand eine Bewertung der Struktur und Inhalte statt und eine Befragung zur Wirksamkeit der Schulung erfolgte ungefähr sechs Wochen nach den Schulungen. Im Feedback fanden die Teilnehmenden den fachlichen Input und den direkten Austausch untereinander als gewinnbringend an. Auf Basis dieser Erfahrungen wird ein Schulungskonzept erarbeitet und den GÄ im Freistaat Sachsen zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt.
Diskussion: Durch die Zusammenarbeit von GÄ mit Akteuren auf lokaler Ebene können Strukturen und der fachliche Austausch im Sinne des Gesundheitsschutzes gestärkt werden. Bundesweite Angebote können mithilfe von Expertisen aus GÄ an die örtlichen Begebenheiten angepasst, pilotiert und in der Fläche zur Verfügung gestellt werden. So entstehen ressourcenschonende Synergien und Voraussetzungen für nachhaltige Investitionen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. März 2025
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