Entstehung: Die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Öffentlichem Gesundheitsdienst (ÖGD) und
Forschung ist sowohl ein politisches Ziel als auch ein Ziel aller beteiligten Akteure
und Akteurinnen. In der Vergangenheit gab es hierfür nur begrenzte Möglichkeiten.
Am Universitätsklinikum Tübingen wurde 2019 unter Beteiligung des Ministeriums für
Soziales und Integration Baden-Württemberg das Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen
und Versorgungsforschung (ZÖGV) gegründet.
Ziele: Ein wichtiges Ziel des ZÖGV ist es, die Versorgungsforschung und den ÖGD im universitären
Setting sichtbar zu machen, zu stärken und wissenschaftlich (weiter) zu entwickeln.
Am ZÖGV werden in einem interdisziplinären Team verschiedene Forschungsprojekte im
Themenfeld Versorgungsforschung und ÖGD durchgeführt, zumeist in Kooperation mit verschiedenen
Einrichtungen des ÖGD. Darüber hinaus besteht ein breites Fortbildungsangebot u.a.
für Wissenschaftler*innen sowie Mitarbeitende aus dem ÖGD zu verschiedenen Forschungsmethoden
(z.B. wissenschaftliche Grundlagen, quantitative und qualitative Methoden) sowie Beratungen
für Projekte der Versorgungsforschung.
Als Besonderheit wurden Abordnungsstellen für wissenschaftliche Mitarbeitende aus
dem ÖGD in Baden-Württemberg geschaffen. Mitarbeitende aus dem ÖGD bringen dabei Ihre
inhaltliche Expertise und praktische Erfahrung im ÖGD mit ein. So arbeiten sie an
verschiedenen Forschungsprojekten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten mit und
erwerben forschungspraktische Expertise. Gleichzeitig werden sie im Rahmen regelmäßiger
Methodentrainings in vielfältigen Forschungsmethoden mit dem Schwerpunkt Versorgungsforschung
qualifiziert. Zum weiteren Ausbau der ÖGD-Kenntnisse am ZÖGV werden zudem wissenschaftliches
Personal im Rahmen von Hospitationen in Gesundheitsämter entsendet.
Reflexion: Die Erfahrungen aus der Zusammenarbeit von ÖGD und Forschung sind für alle Beteiligten
sehr bereichernd. Die Herausforderung liegt in den Aufgaben und im Verständnis der
verschiedenen Arbeitswelten, weswegen zu Beginn der Zusammenarbeit bei allen Beteiligten
ein erhöhter Aufwand zum Kennenlernen der Arbeitsweisen, der vorhandenen Erfahrungen
und der Zielsetzungen festzustellen ist. Durch die Zusammenarbeit wächst das Verständnis
für die unterschiedlichen Arbeitsweisen sowohl auf Seiten des ÖGD als auch auf Seiten
der Forschung. Dieses Verständnis ist elementar für die Basis gemeinsamer Forschung
und fließt gleichzeitig in den Aufbau eines Forschungsnetzwerkes im ÖGD ein.
Anmerkung: Zur sprachlichen Überarbeitung des Abstracts wurde DeepL Write (KI) genutzt.