Hintergrund: Für Zielgruppen einer integrierten Gesundheitsberichterstattung (GBE) aus unterschiedlichen
Politikbereichen sind Begriffe wie „Visuomotorik“ oder „Visuelles Wahrnehmen und Schlussfolgern“
nicht selbsterklärend.
Die Darstellung der Ergebnisse einzelner Untertests des Sozialpädiatrischen Entwicklungsscreenings
für Schuleingangsuntersuchungen – SOPESS ist für die Ableitung von Handlungsoptionen
zu kleinteilig und damit wenig aussagekräftig.
Einzelne Untertests bestehen nur aus wenigen Items, was sich negativ auf die Datenkonsistenz
insbesondere bei kleinräumigen Analysen auswirken kann.
Umsetzung: Das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen hat für die Darstellung der SOPESS-Ergebnisse
drei zentrale Indikatoren zu den Vorläuferfähigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens
sowie der Sprachkompetenz entwickelt, die zusätzlich zu den Befunden verwendet werden
können. Grundlage war eine Faktorenanalyse, die bei der Entwicklung des SOPESS von
der Universität Bremen durchgeführt wurde.1 Die einzelnen Indikatoren werden auf Basis von mehreren Untertests gebildet.
Diskussion: Durch das Zusammenfassen des SOPESS in zweckmäßige und allgemeinverständliche Dimensionen
können die Ergebnisse des SOPESS auch für eine integrierte Berichterstattung unterschiedlicher
Politikbereiche verwendet werden.
Durch die höhere Anzahl von Items sind die Werte der Indikatoren zuverlässiger und
weniger anfällig für eine Verzerrung durch Ungenauigkeiten bei der Dokumentation einzelner
Items. Die statistische Stabilität der Indikatoren ermöglicht auch eine kleinräumige
GBE unterhalb der Kreisebene, was am Beispiel des Kreises Mettmann verdeutlicht wird.2 Inter- und intrakommunale Vergleiche sowie Vergleiche mit der Landesebene sind möglich.
Grafisch aufbereitete Ergebnisdarstellungen sind über die LZG-Internetseite abrufbar.3
Die dazugehörigen Metadaten geben eine Hilfestellung bei der Interpretation der Ergebnisse.