Zentralbl Chir 2025; 150(S 01): S78
DOI: 10.1055/s-0045-1809730
Abstracts
Onkologische Thoraxchirurgie

Die PASSS – Studie (Pathological Assessment of Segmentectomy Specimens by Surgeons)

Authors

  • RR M Klamer

    1   Florence Nightingale Krankenhaus Düsseldorf, Thoraxchirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • T Galetin

    1   Florence Nightingale Krankenhaus Düsseldorf, Thoraxchirurgie, Düsseldorf, Deutschland
    2   Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • A Koryllos

    1   Florence Nightingale Krankenhaus Düsseldorf, Thoraxchirurgie, Düsseldorf, Deutschland
    2   Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
 
 

    Hintergrund Thorakoskopische Segmentresektionen spielen eine zunehmend wichtige Rolle, z.B. für kleine Lungentumore oder Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion.

    Kleine Tumore sind bei einer VATS oft nicht intraoperativ zu tasten, sondern erst nach Bergung des Präparates in tabula. Die intraoperative richtige Einschätzung des Resektionsstatus durch den Operateur ist onkologisch essenziell. Außerdem erhöhen Nachresektionen in zweiter Sitzung die Morbidität. Ziel unserer Studie ist der Abgleich der intraoperativen Einschätzung des R-Status durch den Operateur mit der Messung durch den Pathologen.

    Material und Methode Wir führen aktuell eine single-centre, prospektive, Beobachtungsstudie durch. Eingeschlossen werden alle Patienten ≥ 18 Jahre mit elektiver Indikation zur anatomischen VATS-Segmentresektion. Arterie, Vene und Bronchus werden einzeln dargestellt und abgesetzt, die Darstellung der Segmentgrenzen erfolgt mittels Indocyaningrün oder selektiver Belüftung. Die/der Operateur#ast#in erfaßt intraoperativ mittels Fragebogen den Resektionsstatus des Tumors, einmal durch Palpation, einmal durch Messung des Abstandes des Tumors von den Absetzungsebenen mit dem Lineal. Diese Werte werden korreliert mit dem endgültigen pathologischen Befund. Der Pathologe ist für die intraoperative Messung verblindet.

    Ergebnis Von 06/2024 bis 03/2025 wurden 67 Patienten eingeschlossen im Alter von 68±11 Jahre. 85% waren aktive oder ehemalige Raucher. Das am häufigsten beteiligte Segment war Segment 1. Die mittlere Tumorgröße betrug 2.1±1.2 cm. In 22% konnte der Tumor intrakorporal nicht getastet werden. Ein Patient wurde aufgrund der Operateurseinschätzung in selber Sitzung nachreseziert.

    In den anderen 66 Fällen wurde intraoperativ eine R0-Resektion eingeschätzt. Alle 67 Resektion wurden histopathologisch als R0 beschrieben. Ein Patient wurde in zweiter Sitzung nachoperiert bei R0 mit zu knappem Sicherheitsabstand. Die Differenz zwischen palpatorischem und histopathologischem Abstand des Tumors beträgt zum Parenchymrand 0,74±1,2 cm, zum Hilus 0.88±1.6 cm.

    Schlussfolgerung Die intraoperative chirurgische Beurteilung des Resektionsstatus am Segmentresektat ist verläßlich; sie sagt den histopathologischen Resektionsstatus zu 100% vorher und genügt in fast allen Fällen, um über die Notwendigkeit einer Nachresektion zu entscheiden. Eine Schnellschnittuntersuchung ist hierfür nicht notwendig.


    Publication History

    Article published online:
    25 August 2025

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