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DOI: 10.1055/s-0045-1809734
Pulmonale Metastasektomie verlängert das Überleben signifikant verglichen mit Strahlentherapie.
Hintergrund Die pulmonale Metastasektomie (PM) ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung von Patienten mit soliden Tumoren und isolierten Lungenmetastasen. Eine alternative Therapieoption stellt die Strahlentherapie, insbesondere die stereotaktische Bestrahlung, dar. Da eine randomisierte kontrollierte Studie in naher Zukunft vermutlich nicht realisierbar ist, fehlt es bisher an vergleichenden retrospektiven Studien zwischen PM und Strahlentherapie.
Ziel: Diese Studie untersucht das Langzeitüberleben von Patienten mit isolierten Lungenmetastasen nach PM im Vergleich zu Patienten, die eine Strahlentherapie erhielten.
Material und Methode Zwischen 01/2012 und 01/2020 wurden 206 Patienten mit isolierten Lungenmetastasen eingeschlossen. Von diesen erhielten 136 Patienten eine PM, während 70 Patienten eine Strahlentherapie erhielten. Patienten mit weiteren Fernmetastasen wurden ausgeschlossen. In allen Fällen erfolgte die radikale Resektion des primären malignen Melanoms. Die pulmonalen Läsionen in der Strahlentherapie Gruppe wurden vor Beginn der Therapie pathologisch gesichert. Das durchschnittliche Follow-Up waren 39 Monate.
Ergebnis Weder das Alter bei der Operation des Primarius noch das primäre Tumorstadium unterschieden sich zwischen den Gruppen signifikant. Patienten mit pulmonalen Metastasen bei Kolonkarzinom, Nierenzellkarzinom und Ösophaguskarzinom wurden signifikant häufiger bestrahlt (p=0.004; p=0,01; p=0.002). Patienten mit Kopf-Hals Tumore, und malignen Melanom wurden signifikant häufiger einer PM unterzogen (p=0,01; p=0,002). Das krankheitsfreie Intervall (KFI) zwischen Primärtumor und dem Auftreten von Lungenmetastasen unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen. Patienten, die einer Strahlentherapie erhielten, hatten größere Metastasen (PM 1,70 ± 1,34 vs. 1,2 ± 0,4; p = 0,007). Das Alter der Patienten und die ASA-Klassifikation unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen. Patienten nach PM zeigten eine signifikant bessere 1- (90,3 vs. 78,2; p=0,03, 3- (66,7% vs. 56,4%; p = 0,02) und 5-Jahres-Überlebensrate (41,9% vs. 32,4%; p = 0,05).
Schlussfolgerung Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Patienten mit pulmonalen Metastasen nach einer PM ein signifikant besseres Langzeitüberleben aufweisen als Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten. Insbesondere in der Ära der Immuntherapie bietet die PM weiterhin einen Überlebensvorteil.
Publication History
Article published online:
25 August 2025
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