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DOI: 10.1055/s-0045-1809738
Ausgedehnte pulmonale Metastasektomie ermöglicht verlängertes Überleben bei geringer perioperativer Morbidität beim extrem seltenen alväoleren Weichteilsarkom (ASPS)
Authors
Hintergrund Diese Studie untersucht die Sicherheit und Wirksamkeit ausgedehnter pulmonaler Metastasektomien bei Patienten mit alveolären Weichteilsarkom (ASPS). Sie präsentiert die bislang größte single-center Analyse dieser extrem seltenen Tumorentität und legt einen Fokus auf die onkologische Wirksamkeit und Sicherheit dieser Technik.
Material und Methode Analysiert wurden alle ASPS-Patienten, die zwischen 2004 und 2020 in unserem high-volume Zentrum eine bilaterale radikale pulmonale Metastasektomie (>10 Metastasen pro Seite) via Thorakotomie erhielten. Dabei wurde eine parenchym-schonende 1318-nm-Laser-Resektionstechnik angewendet, um eine maximale Tumorresektion bei gleichzeitigem Funktionserhalt zu ermöglichen. Klinische Daten, histopathologische Befunde und Verlaufsparameter wurden retrospektiv aus einer Datenbank extrahiert. Der Überlebensstatus wurde direkt von den Patienten oder von deren weiterbehandelnden Ärzten erhoben.
Ergebnis Insgesamt wurden 17 ASPS-Patienten (11 Männer, 6 Frauen) mit einem medianen Alter von 30,3 Jahren (12–48 Jahre) analysiert. Die Mehrheit der Primärtumoren war an den Extremitäten lokalisiert, die Resektion des Primärtumors erfolgte stets vor der Metastasektomie. 7 Patienten erhielten eine adjuvante lokale Strahlentherapie, 9 waren chemotherapeutisch vorbehandelt, 5 waren therapienaiv. Im Median wurden 89 Lungenmetastasen pro Patient entfernt (27–249). Die mediane Gesamtüberlebenszeit (OS) betrug 9,9 Jahre, die 5-Jahres-Überlebensrate (5YSR) lag bei 77 %. Die radikale, laserassistierte Metastasektomie ermöglichte eine maximale Tumorresektion bei gleichzeitiger Schonung des gesunden Lungenparenchyms, was essenziell für den Erhalt der pulmonalen Funktion war. Die Mehrheit der Patienten profitierte von einem langanhaltenden krankheitsfreien Intervall.
Insgesamt wurden 43 Operationen durchgeführt, von denen 13 (30 %) mit Komplikationen assoziiert waren. Schwere Komplikationen (≥ Clavien-Dindo IIIA) traten in vier Fällen (9 %) auf. Die 90-Tage-Mortalität lag bei 0 %.
Schlussfolgerung Die radikale pulmonale Metastasektomie stellt eine sichere und effektive Therapieoption für Patienten mit ASPS dar. Die Technik schont Lungenparenchym und ermöglicht ein medianes Gesamtüberleben von 9,9 Jahren sowie eine 5-Jahres-Überlebensrate von 77 %. Diese Ergebnisse unterstreichen die entscheidende Rolle der pulmonalen Metastasektomie bei dieser herausfordernden Tumorerkrankung und weisen auf ihre potenzielle Überlegenheit gegenüber einer alleinigen systemischen Therapie hin.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025
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