Hintergrund Trotz der bedeutenden Fortschritte in der minimalinvasiven Thoraxchirurgie bleibt
die Wahl der optimalen chirurgischen Methode, insbesondere zwischen VATS und RATS,
ein kontrovers diskutiertes Thema. Beide Techniken haben das Potenzial, die postoperative
Erholung zu verbessern und die Komplikationsrate zu verringern. Zwar ist die geringe
Invasivität und schnelle Erholungszeit von VATS bereits bekannt, jedoch ermöglicht
RATS durch die Nutzung modernster Technologie eine präzisere und verbesserte Visualisierung
des Operationfelde
Obwohl bereits einige Studien die klinischen und onkologischen Ergebnisse dieser Verfahren
untersucht haben, bleibt die Frage, welche der beiden Methoden letztendlich überlegen
ist, weitgehend unbeantwortet.
Material und Methode Es werden die Daten aller Patienten, die sich einer operativen Lungenresektion mittels
VATS oder RATS in den ersten drei Jahren der Einführung untergezogen haben, erfasst.
Die angepasste Kohorte umfasste insgesamt 54 Patienten mit NSCL mit jeweils 27 Patienten
mit VATS und 27 mit RATS. Die Durchführung der jeweiligen Operation erfolgte durch
jeweils die beiden gleichen Operateure für die VATS-Methode und die RATS-Methode.
Bei dem verwendeten Robotiksystem handelt es sich um den CMR Versius, ein Produkt
des britischen Herstellers CMR Surgical.
Ergebnis Von insgesamt 27 VATS-Probanden sind 20 Patienten männlich und 7 davon weiblich.
Bei den 27 RATS-Probanden sind 9 davon männlich und 18 weiblich.
Der Mittelwert der Operationsdauer lag im Falle von VATS bei 170,81 Minuten ± 41,74.
Bei RATS beträgt der Mittelwert 189,56 Minuten ± 23,34. Die Operationsdauer bei RATS
ist signifikant länger als bei VATS.
Der Mittelwert von Hospitalisationsdauer bei VATS beträgt 9,96 Tage ± 5,15. Bei RATS
ist der Mittelwert 10,37 Tage ± 6,53.
Bei VATS traten insgesamt in 18,5% der Fälle Komplikationen auf, während es bei RATS
in 14,8% der Fälle zu Komplikationen kam. Bei der VATS verteilen sich die Komplikationen
über mehrere Clavien-Dindo Kategorien (1, 2, 3b, 4a), während bei RATS die Komplikationen
etwas gleichmäßiger verteilt sind (1, 2, 5). Es besteht kein signifikanter Unterschied
in den beiden Gruppen.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigen keine signifikanten Unterschiede in den beiden Gruppen. Und
dies betrachtet im Rahmen der Einführung der jeweiligen Verfahren.
Daraus lässt sich resultieren, dass das RATS-Verfahren mindestens genauso gut wie
das VATS-Verfahren ist.