Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0045-1809755
Erweiterte intraperikardiale Pneumonektomie bei Destroyed Lung Syndrom auf dem Boden eines NUT-Karzinoms: Ein Fallbericht.
Hintergrund Das NUT-Karzinom (Nuclear Protein in Testis) der Lunge ist eine seltene und aggressive maligne Erkrankung mit einer schlechten Prognose. Eine radikale Resektion des Tumors kann in seltenen Fällen eine effektive Therapieoption darstellen. Hier berichten wir über die chirurgische Resektion und Infektsanierung bei Destroyed lung Syndrom auf dem Boden eines zentralen NUT-Karzinoms der rechten Lunge.
Material und Methode Eine 65-jährige Patientin wurde mit DLS und poststenotischer Pneumonie auf dem Boden eines zentralen NUT-Karzinoms der rechten Lunge mit therapie-refraktärer Infektsituation in unserer Klinik übernommen. Das präoperative Staging ergab kein Anhalt für Fernmetastasen. In der Ventilations-/Perfusionsszintigraphie zeigte sich ein Ventilationsausfall der rechten Lunge. CT-graphisch zeigte sich das Bild eines DLS der rechten Lunge mit Pyothorax. Im interdisziplinären Konsens wurde die Indikation zur Pneumonektomie der rechten Lunge zwecks Infektsanierung und Herstellung der Therapiefähigkeit gestellt. Eine intraperikardiale Pneumonektomie mit partieller Vorhofresektion wurde durchgeführt.
Ergebnis Zusätzlich zur intraperikardialen Pneumonektomie erfolgte die Empyemausräumung mit Pleurektomie der Pleura parietalis sowie eine Lavage der Pneumonektomiehöhle. Die gesamte Aufenthaltsdauer lag bei 11 Tagen. Die endgültige Histopathologie ergab den Nachweis eine NUT-Karzinoms der rechten Lunge im Stadium IIB UICC8 (pT3 pN0 L0 V0). Die intraoperativen Abstriche ergaben den Nachweis eines Staphylokokkus aureus. Die postoperativen Drainagenabstriche waren im Verlauf ohne Keimnachweis. Es erfolgte im Verlauf die adjuvante Chemotherapie. Im Rahmen der Nachsorge (12 Monaten) zeigte sich kein Anhalt für Rezidiv oder Fernmetastasen. Die Patientin lebt bis dato.
Schlussfolgerung Unser Ergebnis demonstriert die Effektivität der radikalen chirurgischen Therapie bei einer Patientin mit DLS auf dem Boden einer poststenotischen Pneumonie zur Sanierung des Infektfokus und Herstellung der Therapiefähigkeit. Trotz der limitierten Prognose kann ein multimodaler Therapieansatz in solch komplexen Szenarien eine entscheidende Rolle spielen.
Publication History
Article published online:
25 August 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany