Hintergrund Durch die Einführung zielgerichteter und immunmodulatorischer Therapien konnten seit
langem erstmals auch im fortgeschrittenen Stadium IV des NSCLC relevante Verbesserungen
der entsprechenden Überlebenskurven erzielt werden. Aber nicht immer wird ein gutes
Therapieansprechen klinisch toleriert, sondern kann ein rasches Tumoreinschmelzen
zu einer Superinfektion und septischen Komplikation führen; dann kann auch im metastasierten
Stadium die operative Primärtumorresektion zur Komplikationsbeherrschung oder als
Voraussetzung für eine weitere Systemtherapie indiziert sein.
Material und Methode Retrospektive (2022 -2025) Analyse entsprechender Fälle unter Berücksichtigung perioperativer
Parameter, postoperativer Komplikationen und onkologischer Ergebnisse.
Ergebnis Von den 10 Patienten verstarb einer in der frühen postoperativen Phase (10%). Es
wurden ausnahmslos anatomische Resektionen durchgeführt, davon 4 bronchial bzw. vaskulär
erweiterte und eine Pneumonektomie. Die R0-Rate betrug 90 %, nur 3 Patienten wurden
minimal-invasiv operiert. Bei 6 Patienten konnte postoperativ eine onkologische Systemtherapie
wieder aufgenommen werden, 2 weitere werden zu Zeit hierfür reevaluiert.
Schlussfolgerung Die fortschrittlichen konservativen Therapien beim NSCLC beeinflussen auch Indikationsspektrum
und Zielsetzung operativer Konzepte. Rescue-Resektionen bei vital bedrohten Patienten
sind technisch anspruchsvoll und werden auch bei hoher minimal-invasiver Expertise
zumeist konventionell durchgeführt.