Zentralbl Chir 2025; 150(S 01): S87
DOI: 10.1055/s-0045-1809756
Abstracts
Onkologische Thoraxchirurgie

Wenn der Tumor einschmilzt – Wann hilft die Thoraxchirurgie?

D Lobinger
,
A Hiebinger
,
F Eicher
,
G Groß
,
A Reiche
,
E Mamonova
,
J Bodner
 

Hintergrund Durch die Einführung zielgerichteter und immunmodulatorischer Therapien konnten seit langem erstmals auch im fortgeschrittenen Stadium IV des NSCLC relevante Verbesserungen der entsprechenden Überlebenskurven erzielt werden. Aber nicht immer wird ein gutes Therapieansprechen klinisch toleriert, sondern kann ein rasches Tumoreinschmelzen zu einer Superinfektion und septischen Komplikation führen; dann kann auch im metastasierten Stadium die operative Primärtumorresektion zur Komplikationsbeherrschung oder als Voraussetzung für eine weitere Systemtherapie indiziert sein.

Material und Methode Retrospektive (2022 -2025) Analyse entsprechender Fälle unter Berücksichtigung perioperativer Parameter, postoperativer Komplikationen und onkologischer Ergebnisse.

Ergebnis Von den 10 Patienten verstarb einer in der frühen postoperativen Phase (10%). Es wurden ausnahmslos anatomische Resektionen durchgeführt, davon 4 bronchial bzw. vaskulär erweiterte und eine Pneumonektomie. Die R0-Rate betrug 90 %, nur 3 Patienten wurden minimal-invasiv operiert. Bei 6 Patienten konnte postoperativ eine onkologische Systemtherapie wieder aufgenommen werden, 2 weitere werden zu Zeit hierfür reevaluiert.

Schlussfolgerung Die fortschrittlichen konservativen Therapien beim NSCLC beeinflussen auch Indikationsspektrum und Zielsetzung operativer Konzepte. Rescue-Resektionen bei vital bedrohten Patienten sind technisch anspruchsvoll und werden auch bei hoher minimal-invasiver Expertise zumeist konventionell durchgeführt.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025

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