Hintergrund Das Management von intraoperativen Blutungen in der minimalinvasiven Thoraxchirurgie
stellt eine besondere Herausforderung an das Operationsteam dar. In der Lungenklinik
Hemer haben sich 5 Vorgehensweisen je nach Lokalbefund entwickelt.
Material und Methode Prospektive Sammlung von ca. 250 Operationsvideos minimalinvasiver anatomischer Lungenresektionen.
Alle Videos mit einer intraoperativen Blutung wurden gekennzeichnet und hinsichtlich
des Prinzips der Blutstillung sortiert. Für den Vortrag werden jeweils ein Beispiel
für Blutstillungsmethoden gezeigt.
Ergebnis Blutstillung durch lokale Clip-Applikation, Blutstillung mit präziser Applikation
eines Klebefliesses, Übernähung einer persistierenden Blutung, Umstechung nach Anklemmen
der Blutungsquelle, zentrales Ausklemmen der Pulmonalarterie (PA) und Übernähung der
Blutungsquelle wurden als Maßnahmen identifiziert. Schwierigkeiten zeigten sich vor
allem, wenn vor Eintritt der Blutung die zentrale PA nicht ausreichend freigelegt
war. Ein Umstieg auf Thorakotomie war in der Regel dann notwendig, wenn die Blutungsquelle,
oder die zentrale PA durch Tumor oder infiltrierende Lymphknoten nicht abgeklemmt
werden konnte.
Schlussfolgerung Wichtigste Maßnahme im Falle der Blutung ist das Abklemmen des zuführenden Blutgefäßes
proximal der Läsion, um den Blutaustritt zu drosseln und eine lokale Versorgung der
Blutungsquelle zu ermöglichen. Auch größere Blutungen können so minimalinvasiv versorgt
werden.