Hintergrund Die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) stellt zunehmend ein wichtiges Verfahren
zur Etablierung funktioneller Operabilität bei thoraxchirurgischen Patienten dar.
Komplikationen unter Anwendung der ECMO sind in der Literatur beschrieben und finden
sich nicht nur bei ARDS-Patienten, sondern auch bei längerem Einsatz im perioperativen
Bereich. In der vorliegenden Arbeit werden unsere Erfahrungen mit dem Einsatz der
ECMO-Therapie bei thoraxchirurgischen Patienten dargestellt.
Material und Methode Im Zeitraum von 02/2023 bis 02/2025 wurden alle Patienten, bei denen eine ECMO-Therapie
zur Etablierung funktioneller Operabilität eingesetzt wurde, in diese Studie retrospektiv
eingeschlossen. Primärer Endpunkt war die 90-Tage Mortalität. ECMO-abhängige Komplikationen
wurden als sekundäre Endpunkte erfasst.
Ergebnis Insgesamt wurden n=53 Patienten eingeschlossen. Die ECMO wurde im low-flow veno-venösen
(n= 25 Patienten, Gruppe 1) und high-flow veno-venösen Modus (n= 28 Patienten, Gruppe
2) eingesetzt. Die ECMO-Dauer lag durchschnittlich bei 4 ± 2 Tagen (1-12 Tagen) in
Gruppe 1 versus 4 ± 3 Tagen (1-10 Tagen) in Gruppe 2. Die Indikationen zum ECMO-Einsatz
waren: chirurgische Lungenvolumenreduktion (n= 43), Lungenresektion bei Bronchialkarzinom
(n= 5) and Lungenresektion bei destroyed lung (n= 5). Die 90-Tage Mortalität lag bei
5,7 % (n= 3 Patienten). Der durchschnittliche Intensivaufenthalt lag bei 10 Tagen
(2-26 Tagen) in Gruppe 1 versus 11 Tagen (3-22 Tagen) in Gruppe 2. Die 90-Tage Mortalität
lag bei 5,7 % (n= 3 Patienten). ECMO-abhängige Komplikationen waren Verbrauchskoagulopathie
(n= 2 Patienten), Venenthrombose (n= 2 Patienten) und Gefäßverletzung (n=1 Patient).
Ein Systemwechsel bei längerer Anwendung war bei n=1 Patient notwendig.
Schlussfolgerung Die ECMO-Therapie stellt bei schwerkranken thoraxchirurgischen Patienten ein effektives
und sicheres Verfahren mit niedriger Mortalität und Morbidität dar. Das Outcome von
Patienten, die mit ECMO unterstützt werden, wird neben den ECMO-abhängigen Komplikationen
durch die Art und Schwere der Erkrankung, Komorbiditäten und Notwendigkeit anderweitiger
intensivmedizinischer Maßnahmen beeinflusst.