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DOI: 10.1055/s-0045-1809823
Auswertung der Epidemiologie und erfolgten Behandlung von Sternumfrakturen an Hand der Daten des Statistischen Bundesamtes der Jahre 2005-2022
Hintergrund Ziel war die Häufigkeit der operativen Versorgung von Sternumfrakturen innerhalb von Deutschland an Hand der Daten des Statistischen Bundesamtes zu erfassen zu analysieren.
Material und Methode Retrospektive Analyse der Daten des statistischen Bundesamtes von 2005 bis 2022. Abfrage der stationär behandelte Patienten über den ICD10-Code für Sternumfrakturen S22.2- und des dazugehörigen OPS-Code 5-349.0 für die operative Versorgung. Die Erhebung erstreckt sich auf alle Krankenhäuser, die nach dem DRG-Vergütungssystem abrechnen und dem Anwendungsbereich des § 1 KHEntgG unterliegen. Die dokumentierten Diagnosen wurden nach der Summe der Kodierung als Haupt bzw. Nebendiagnose sowie nach Geschlecht und Häufigkeit einer operativen Versorgung analysiert und die Unterschiede bewertet, um Veränderungen in den Diagnose- und Behandlungsmethoden zu erkennen. Es handelt sich um die Anzahl der erfolgten Operationen und nicht um die Zahl der Fälle. Pro Patient sind prinzipiell mehrere Operationen möglich, eine Trennung in dem vorhandenen Datensatz ist jedoch nicht möglich. Mehrfach kodierte Diagnosen pro Fall einer Sternumfraktur wurden von Seiten des Statistischen Bundesamtes bereinigt.
Ergebnis Im Untersuchungszeitraum wurden 129.626 Sternumfrakturen als Haupt- oder Nebendiagnose erfasst. Zwischen 2005 und 2022 zeigte sich eine Steigerung der Diagnosen um das 1,6fache, von 5799 Fällen auf 9280. Männer waren konstant häufiger verletzt (Männern zu Frauen, ca. 2:1), jedoch zeigten sich 75% der operativ behandelten Patienten männlich. Die Rate der operativen Versorgungen verblieb über den Zeitraum mit ca. 2-3% weitgehend unverändert.
Schlussfolgerung Die Daten zeigen einen kontinuierlichen Anstieg der Sternumfrakturen im Untersuchungszeitraum an. Festgestellt werden kann zudem ein erwartungsgemäßer leichter Rückgang im Bereich der Coronazeit. In Anbetracht der insgesamt rückläufigen Unfallzahlen und auch der Verbesserung der Sicherheitstechnik in Autos ist der deutliche Anstieg der festgestellten Sternumfrakturen am ehesten auf die Verbesserung der Diagnostik des Thoraxtraumas mit deutlich breiterem Einsatz der Computertomografie zurückzuführen. Trotz zunehmender Diskussion und neuer Therapieansätze sowie neuer spezifischer Implantate für das Sternum ist die Rate der operativen Versorgungen konstant geblieben. Auffallend ist die Geschlechterverteilung der operativ behandelten Patienten zu Ungunsten der weiblichen Patienten. Die Ursache hierfür verbleibt jedoch spekulativ und kann aus den Daten nicht erklärt werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025
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