Rofo 2000; 172(3): 301-302
DOI: 10.1055/s-2000-116
FALLBERICHT

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Intragastrale Penetration als lokale Komplikation nach Anlage eines gastric banding

U. Rapp-Bernhardt1 , S. Wolf2 , W. Döhring1 , T. M. Bernahrdt1
  • 1 Klinik für Diagnostische Radiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
  • 2 Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
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Publication History

Publication Date:
31 December 2000 (online)

Das Ziel der Behandlung einer Adipositas permagna durch das gastric banding (GB) ist ein signifikanter Gewichtsverlust (Silva AS et al., Obes Surg 1999; 9(2): 194 - 197). Diese Methode wird bei Versagen einer Diät durchgeführt, ist minimal invasiv und reversibel (Weiner R. et al., Langenbecks Arch Chir Suppl Kongressbd 1998; 115: 1010 - 1012). Durch GB wird der Magen in zwei Teile geteilt (Pretolesi F et al., Br J Radiol 1998; 71: 717 - 722 (Abb. [1])). Das verbliebene proximale Reservoir hat ein Volumen von ca. 20 - 30 ml. Das Band wird mit einem extraperitoneal gelegenen Reservoir verbunden und kann durch sterile Auffüllung weniger ml Kochsalzlösung in seinem Durchmesser verändert werden. Während der ersten 6 Monate nach der Operation kommt es im Durchschnitt zu einer Gewichtsreduktion um 30 - 40 %. Postoperative Komplikationen beinhalten die Pouch Dilatation bei Stenose, die durch eine Banddeflation nicht beherrschbar war, Perforation, Portinfektion, Defekt des Bandkatheters, Portmigration und Noncompliance des Patienten. Die Morbidität und Letalität liegen bei 19 % bzw. 0,4 % (Kunath U et al., Chirurg 1998; 69(2): 180 - 185). Die radiologische Diagnostik hat bei der Erkennung postoperativer Komplikationen einen hohen Stellenwert. Von 1996 bis 1999 erfolgte bei 160 Patienten in unserer chirurgischen Klinik eine Operation mittels gastric banding. Im folgenden berichten wir über den Fall einer intragastralen Bandmigration 12 Monate postoperativ.

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