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DOI: 10.1055/s-2001-16969
Frühkarzinome von Speiseröhre, Magen und Dickdarm - endoskopische Therapie an Stelle chirurgischer Resektion
Early carcinoma of the oesophagus, stomach and small intestine, endoscopic therapy instead of surgeryPublication History
Publication Date:
06 September 2001 (online)

In den letzten Jahren ist in den westlichen Industrienationen die Inzidenz, aber auch erfreulicherweise die Rate, an diagnostizierten gastrointestinalen Frühkarzinomen angestiegen. Dies gilt insbesondere für das durch chronischen Säurereflux induzierte Adenokarzinom der Speiseröhre (Barrett-Karzinom). Die Steigerung der Früherkennungsrate liegt zum einen an der Weiterentwicklung und Verbesserung der diagnostischen Endoskopie (z. B. hochauflösende Video-Endoskopie) und an der Nutzung und Entwicklung neuerer Diagnostikverfahren (Chromoendoskopie, Fluoreszenzdetektion). Zum anderen ist es aber auch begründet durch bessere Ausbildung der Endoskopiker einschließlich das Wissen um die Problemsituation Früherkennung. Die Qualitätsverbesserung im Bereich der endoskopischen Diagnostik ging Hand in Hand mit einem erheblichen Fortschritt bzw. der Entwicklung neuerer endoskopischer Verfahren, wie verschiedenen Techniken der endoskopischen Mukosaresektion, der photodynamischen Therapie und der thermischen Destruktionsverfahren mittels Laserenergie und Argon-Plasma-Koagulation.
Die grundsätzlichen Vorteile der lokalen endoskopischen Behandlung liegen in der zweifelsohne geringeren Morbidität und Letalität der endoskopischen Methoden, dem Organerhalt und letztendlich der damit verbundenen Beibehaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität. Hinzu kommt, dass es sich bei vielen Patienten um hochbetagte und multimorbide Patienten handelt, bei denen sich von vornherein ein radikal chirurgischer Eingriff verbietet bzw. mit unangemessen hohen Risiken verbunden ist.
Die Nachteile der lokalen endoskopischen Verfahren liegen darin, dass eine 100 %-ige Sicherheit bezüglich des Lymphknotenstatus nicht besteht und bei den thermischen Verfahren wie auch bei der photodynamischen Therapie keine Möglichkeit gegeben ist, post-therapeutisch zu prüfen, ob die frühmaligne Läsion komplett beseitigt bzw. destruiert wurde. Aus letztgenannten Gründen bietet sich die endoskopische Mukosaresektion als Lokaltherapie der Wahl an, da mit ihr zumindest die lokale Tumorsituation (T-Stadium, R-Status) in gleichem Maße wie nach chirurgischer Resektion beurteilt werden kann. Dennoch behalten die photodynamische Therapie und die lokalen therapeutischen Verfahren ihren Platz in der Palette der endoskopischen Behandlungsmöglichkeiten, da nicht immer eine Mukosaresektion technisch möglich ist bzw. nach Mukosaresektion eine Beseitigung von noch nicht neoplastischem oder niedriggradig neoplastischem Gewebe (z. B. Barrett-Schleimhaut) sinnvoll ist.
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Dr. med. A. May
Priv.-Doz. Dr. L. Gossner
Prof. Dr. med. C. Ell
Innere Medizin II, HSK Wiesbaden
Ludwig-Erhard-Straße 100
65199 Wiesbaden
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