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DOI: 10.1055/s-2001-17740-2
Erwiderung 1
Publication History
Publication Date:
28 April 2004 (online)

Ritter hat die Ergebnisse der PIN-Studie richtig zusammengefasst, indem die eindrucksvollen Interventionserfolge der stationären Rehabilitation im Langzeitverlauf nicht aufrecht erhalten werden können [7]. Seine Interpretation ist sachlich betrachtet jedoch irreführend. Im Vergleich zur EUROASPIRE I-Studie [2] und den jetzt vorliegenden Ergebnissen der EUROASPIRE II-Studie [9] konnte der Anteil von Patienten mit z. B. pathologischen Blutdruckwerten 12 bzw. 18 Monate nach akutem Ereignis halbiert werden [10]. Somit legt die Datenlage den Schluss nahe, dass Patienten nach stationärer Rehabilitation auch im Langzeitverlauf ein besseres Risikoprofil aufweisen.
Die Daten der PROTECT-Studie belegen die problemlose, sektorenübergreifende Versorgung der Patienten, sodass sich die ungenügende Stabilisierung einer Lebensstiländerung des Patienten als mögliche Ursache herauskristallisiert hat [3]. Daher ist es naheliegend, Nachsorgekonzepte mit intermittierender Schulung des Patienten zu entwickeln. Dabei war es das Ziel der Autoren, inhaltliche Lösungen aufzuzeigen, die jetzt in Form von halbtägigen Auffrischungskursen im Rahmen der HANSA-Studie untersucht werden [4].
Demgegenüber befremdet die dem Leserbrief anhaftende sektorale Denkweise. Die Behauptung einer preisgünstigeren ambulanten Rehabilitation bezieht sich auf ein hochselektioniertes Patientenklientel, ihre Durchführbarkeit bei gleichem Morbiditätsgrad der Patienten ist dagegen zweifelhaft [1] [8]. Der Anteil von an ambulanter Rehabilitation teilnehmenden Patienten in der Kardiologie liegt zur Zeit zwischen 15 % und 25 % [5] [6]. Somit gilt es, im Rahmen der Rehabilitationsforschung in kontrollierten, randomisierten Studien die Wertigkeit beider Nachsorgeverfahren herauszuarbeiten. Dabei könnte ein dritter Studienarm die von uns allen gewünschte integrierte Versorgung des chronisch Koronarkranken prüfen. Dadurch würde die bislang unzureichende Datenlage auf dem Gebiet der Flexibilisierung der kardiologischen Rehabilitation untermauert [5], sodass die Rehabilitationstherapie in Zukunft nicht weiter unhaltbaren emotionalen Äußerungen ausgesetzt ist.
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Prof. Dr. med. H. Völler
Ärztlicher Direktor Klinik am See, Fachklinik für Herz- und Kreislauferkrankungen
Seebad 84
15562 Rüdersdorf