Geburtshilfe Frauenheilkd 2002; 62(7): 657-660
DOI: 10.1055/s-2002-33012
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verformbarkeit der Erythrozyten Neugeborener von Müttern mit reduzierter Erythrozytenverformbarkeit bei Präeklampsie

Deformability of the Erythrocytes in Newborn of Mothers with Reduced Erythrocyte Deformability in Pre-EclampsiaB. Schauf1 , S. Schneider2 , U. Lang3 , B. Aydeniz1 , D. Wallwiener1
  • 1 Universitäts-Frauenklinik Tübingen
  • 2 I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Schwerpunkt Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen, Universitäts-Klinikum, Mainz
  • 3 Universitäts-Frauenklinik Gießen
Further Information

Publication History

Eingang Manuskript: 4. Februar 2002 Eingang revidiertes Manuskript: 5. April 2002

Akzeptiert: 6. April 2002

Publication Date:
30 July 2002 (online)

Preview

Zusammenfassung

Fragestellung

Die Verformbarkeit der Erythrozyten ist einer der determinierenden Faktoren in der Mikrozirkulation. Schwangere mit Präeklampsie weisen eine reduzierte Verformbarkeit der Erythrozyten als einen Risikofaktor für eine fetale Minderversorgung auf. Die Ursachen für diese reduzierte Verformbarkeit sind bislang nicht bekannt. Die Untersuchung der Verformbarkeit der Erythrozyten Neugeborener aus diesen Schwangerschaften könnte dazu dienen, den die Verformbarkeit reduzierenden Faktor in das mütterliche bzw. fetale Kompartiment zu lokalisieren.

Methodik

27 Schwangeren mit unauffälligem Schwangerschaftsverlauf sowie deren Neugeborenen und 15 Schwangeren mit Präeklampsie und deren Neugeborenen wurde direkt nach der Entbindung 10 ml venöses Blut entnommen. Aus diesem Blut wurde mittels Laserdiffraktoskopie die Verformbarkeit der Erythrozyten bestimmt.

Ergebnisse

Schwangere mit Präeklampsie zeigen wie schon in vorigen Studien eine reduzierte Verformbarkeit der Erythrozyten. Die Erythrozyten der Neugeborenen unterscheiden sich bezüglich ihrer Verformbarkeit nicht von der der Kinder aus unauffälliger Schwangerschaft.

Schlussfolgerung

Der bei Präeklampsie die Erythrozyten in ihrer Verformbarkeit reduzierende Faktor ist im Bereich des maternalen Kompartimentes zu suchen und offensichtlich nicht plazentagängig.

Abstract

Introduction

Red Blood Cell (RBC)-deformability is one of the factors determining the microcirculation. Women with preeclampsia show a reduced RBC-deformability as one risk factor for intrauterine malnutrition of the fetus. The reasons for a reduced RBC-deformability are not known. Aim of the study is to evaluate whether the RBC of the newborn out of these pregnancies is also reduced to allocate the “rigidifying factor” to the fetal or maternal compartment.

Materials and Methods

27 pregnant women with uncomplicated pregnancy and their newborn as well as 15 women with preeclampsia and their newborn are included into this study. Venous blood was redrawn immediately after delivery. RBC-deformability was measured with the laserdiffractoscope.

Results

Women with preeclampsia show a reduced RBC deformability being consistent with former studies. The newborn show no different RBC flexibility as compared to the newborn from uncomplicated pregnancies.

Conclusion

The factor reducing RBC deformability in preeclampsia is allocated to the maternal compartment and is not able to pass the placenta.

Literatur

Dr. Burkhard Schauf

Frauenklinik Tübingen

Schleichstr. 4

72076 Tübingen

Email: burkhard.schauf@med.uni-tuebingen.de