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DOI: 10.1055/s-2003-37595
Soziale Ängste und Alkoholabhängigkeit
Publication History
Publication Date:
05 March 2003 (online)

Abstract
Soziale Ängste treten bei vielen Menschen auf und werden unterschiedlich bewältigt.
Zu den effektiven Bewältigungsstrategien zählen das Aufsuchen und Durchstehen der
angstauslösenden Situation. Durch Habituation und positive Verstärkung gelingt es
dem betroffenen Menschen entweder alleine oder mit psychotherapeutischer Begleitung
die sozialen Ängste zu überwinden.
Darüber hinaus gibt es eine größere Anzahl von ineffektiven Bewältigungsstrategien,
die kurzfristig zu einer Besserung, aber langfristig zu einer Verstärkung der sozialen
Ängste führen. Zu den ineffektiven Bewältigungsstrategien zählen die Flucht, die Vermeidung
und das Doping. Unter Doping wird die Einnahme psychotroper Substanzen verstanden,
welche die Angstsymptomatik kurzfristig dämpfen. Zu diesen Dopingmitteln zählen vor
allen Dingen der Alkohol und die Benzodiazepine. Durch diesen ineffekiven Selbstheilungsversuch
geraten viele Menschen zusätzlich in den Teufelskreis der Abhängigkeit, sodass nach
einem mehrjährigen Verlauf Patienten zur Psychotherapie kommen, die sowohl an einer
Angsterkrankung leiden als auch an einer behandlungsbedürftigen Alkoholabhängigkeit.
Diese ist zunächst als Selbstheilungsversuch entstanden, hat sich aber im Verlauf
der Zeit verselbständigt.
Zur Bewältigung dieser Komorbidität wird ein integratives Therapiekonzept vorgestellt.
Keywords:
Soziale Phobie, - Vermeidungsverhalten, - Suchtmittelmissbrauch, - Alkoholabhängigkeit, - Komorbidität, - Angst und Sucht
Literatur
- 1 Marcks I. Ängste. Berlin; Springer 1993
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- 2 Mehrmann R, Redecker T h, Knickenberg R. Stationäre Verhaltenstherapie. München; MMW - Medizinverlag 1993
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- 3 Redecker T h. Sucht und Angst, Panik im Kopf. Kassel; Partner 1994
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- 4 Redecker T h. Sucht und Angst. Kassel; Nicol-Verlag 1999
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- 5 Reinecker H. Lehrbuch der klinischen Psychologie. Göttingen; Hogrefe 1994
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1 Die Darstellung gibt therapeutische Konzepte wieder, wie sie in der Klinik am Hellweg verwendet werden.
Korrespondenzadresse
Dr. med. Thomas Redecker
Klinik am Hellweg
Fachkrankenhaus für suchtkranke Männer im Evangelischen Johanneswerk e. V.
Robert-Kronfeld-Straße 12
33813 Oerlinghausen