Geburtshilfe Frauenheilkd 2004; 64(2): 138-139
DOI: 10.1055/s-2003-43565
Editorial

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Regionalisierung in der Geburtshilfe - früher, konsequenter, umfassender

A General Concept for Regionalisation in ObstetricsM. Langer 1 , P. Husslein 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Wien, Österreich
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Publication Date:
09 February 2004 (online)

Einleitung

Schwangerschaft und Geburt sind ebenso soziale und historische Phänomene wie biologische Abläufe. Die Geburtshelfer müssen sich daher der Herausforderung stellen, die medizinischen und organisatorischen Aspekte ihres Faches dem jeweiligen Stand der Entwicklung und der vorhandenen „best evidence“ anzupassen.

So können die perinatale Mortalität und Morbidität durch individuelle Maßnahmen bzw. solche auf Abteilungsniveau praktisch nicht mehr verbessert werden. Zielführend für eine weitere Senkung ist ausschließlich eine epidemiologisch orientierte Zusammenarbeit mehrerer Abteilungen, die „Regionalisierung“, um Frauen mit Risikoschwangerschaften in dafür spezialisierten Perinatalzentren zu betreuen. Derartige Modelle existieren seit längerer Zeit, sie müssen aber auf Basis der jüngsten Entwicklungen in der Pränataldiagnostik, der Schwangerenbetreuung, Neonatologie und der Epidemiologie grundlegend neu formuliert werden.

Kern eines derartigen Gesamtkonzeptes der Regionalisierung der Geburtshilfe sind zwei Maßnahmen:

ein möglichst frühes Risikoscreening der Schwangeren und danach eine Patientenbetreuung mit dem Ziel, jede Schwangere in einer geburtshilflichen Abteilung zu entbinden, die ihrem jeweiligen Risiko entspricht.

Literatur

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Ao. Univ. Prof. Dr. Martin Langer
O. Univ. Prof. Dr. Peter Husslein

Universitäts-Frauenklinik Wien

Währinger Gürtel 18 - 20

1090 Wien

Österreich

Email: peter.husslein@akh-wien.ac.at

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