Z Geburtshilfe Neonatol 2003; 207(6): 228-231
DOI: 10.1055/s-2003-45175
Kasuistik
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Reversibler Visusverlust bei schwerer Präeklampsie - Fallbericht und Literaturübersicht

Reversible Loss of Vision in Severe Preeclampsia: Case Report and Review of the LiteratureL. Rieger1 , C. Wessig2 , S. Bussen1 , A. Bartsch3 , M. Sütterlin1 , J. Dietl1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Würzburg
  • 2Neurologische Universitätsklinik, Universität Würzburg
  • 3Abteilung für Neuroradiologie, Universität Würzburg
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Eingereicht: 26.8.2003

Angenommen nach Überarbeitung: 15.10.2003

Publication Date:
19 December 2003 (online)

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Zusammenfassung

Neben Proteinurie und Hypertonie werden bei der Präeklampsie häufig auch zentralnervöse Symptome beobachtet. Sehstörungen treten bei bis zu 25 % der Patientinnen auf. Ein kompletter Visusverlust stellt jedoch eine sehr seltene Komplikation dar.

Eine 39-jährige Erstgravida wurde in der 30. Schwangerschaftswoche mit den Zeichen einer Präeklampsie aufgenommen. Am 11. Tag nach Aufnahme kam es zu einem plötzlichen kompletten, beidseitigen Visusverlust. Nach Schnittentbindung und Blutdruckeinstellung war die Symptomatik vollständig reversibel.

Blindheit im Zusammenhang mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen entsteht am häufigsten als Folge einer hypertensiven Enzephalopathie. Mit Bezug auf die vorhandene Literatur werden die Pathophysiologie, Differenzialdiagnostik und Therapie diskutiert.

Abstract

Visual disturbances occur in up to 25 % of the patients with preeclampsia. However, blindness remains a rare phenomenon.

A 39 year old primigravida was admitted for observation at 30 weeks gestation with signs of preeclampsia. After 11 days she suffered a complete loss of vision. The blindness reversed completely after cesarean section and antihypertensive treatment.

Blindness in preeclamptic patients is mostly caused by hypertensive encephalopathy. We discuss pathophysiological aspects as well as diagnostic approaches and therapeutic options with respect to the available literature.

Literatur

Dr. Lorenz Rieger

Universitätsfrauenklinik

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