Sie kennen die Schwerpunkt-Hefte der psychoneuro und werden sich sicherlich fragen,
was Schwindel, Migräne und Schlaganfall miteinander zu tun haben. Nicht viel und doch
sehr viel. Es handelt sich um sehr häufige Erkrankungen die zentraler Genese sind
und häufig von Nicht-Neurologen diagnostiziert und therapiert werden. Dabei erfordern
gerade diese Erkrankungen ein differenziertes Vorgehen, das selbst Neurologen differenzialdiagnostische
Schwierigkeiten bereitet.
In der Neurologie haben wir uns in der Vergangenheit verstärkt um seltene und differenzialdiagnostisch
schwierige Fälle bemüht und etliche häufige neurologische Erkrankungen anderen Fachgruppen
überlassen. Die Patienten mit Schwindel suchen häufig zuerst HNO-Ärzte und Orthopäden
auf, bevor sie zu Neurologen kommen. Auch der Migräne-Patient wird genau so oft zum
Orthopäden oder Augenarzt überwiesen wie zum Neurologen. Lediglich beim Schlaganfall
haben es die Neurologen geschafft, dass sie in den letzten Jahren zumindest wieder
die Meinungsführerschaft übernommen haben. Damit wir aber auch kompetent die Patienten
versorgen, muss Fortbildung auch bei diesen Erkrankungen erfolgen. Nur weil die Erkrankung
häufig ist, kann der Neurologe sie nicht zwangsläufig sicher diagnostizieren und therapieren.
Dies wollen wir mit unserem Heft erreichen: Einen state-of-the-art geben, mit dem
jeder überprüfen kann, ob das Wissen noch aktuell ist. Sollten sich dabei Defizite
zeigen, wäre eine weiterführende Literatur zu empfehlen.
Wir haben ein sehr bewegtes Jahr hinter uns. Im nächsten Jahr werden viele Neuerungen
und auch Einschnitte auf uns zukommen. Eine klare gesundheitspolitische Linie und
Perspektive ist noch nicht zu erkennen. Seien wir trotzdem optimistisch und konstruktiv
und versuchen wir weiter unsere Arbeit gut zu machen.
Einen guten Jahreswechsel und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr