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DOI: 10.1055/s-2004-819006
Psychotraumatologie - die Negation eines Tetralemmas[1]
Psychotraumatology - the negation of a tetralemmaPublication History
Publication Date:
01 July 2004 (online)

Zusammenfassung
Psychotraumatologie ist eine noch sehr junge Wissenschaft im medizinisch Kanon mit einer großen fächerübergreifenden Potenz. Die Spannweite reicht von den operativen Fächern über die konservativen (Innere Medizin, Neurologie...) zu den P _ Fächern (Psychosomatik, Psychiatrie, Med. Psychologie, Palliativmedizin). Darüber hinaus reicht der Bogen von den theoretischen Fächern, Physiologie und Humangenetik, Pathologie und Hygiene.... zu den Geisteswissenschaften: Philosophie, Theologie, Soziologie, Geschichte und last but not least auch zur Ethik in der Medizin.
Die vielen unterschiedlichen z. T. auch gegenläufigen Richtungen fassen wir in dem Begriff Tetralemma zusammen.
Wir skizzieren Psychotraumatologie in dieser Arbeit als mentalen Zusammenbruch all der Werte, auf die wir in unserer Sozialisation zu setzen gelernt hatten, die uns Sicherheit gegeben hatten, Identität und Selbstwert. Wir setzen aber auch auf Ziele und ihre Entwicklung - auf eine prozessorientierte Medizin, auf Leitlinien und Perspektiven, über die wir a. a. O. publiziert haben [1].
Die Negation, über die hier gearbeitet wird, hebt das Tetralemma zwischen Vergangenheit und Zukunft auf, zwischen unseren individuellen Wünschen und denen der Mit- und Umwelt. Die Negation des Tertralemmas markiert einen Neubeginn. Sie stützt sich auf das pathischen Pentagramms [3] und die Negation des pathischen Pentagramms [5], die Konzepte der Anthropologischen Medizin, auf die Balintarbeit, die Familienmedizin, Salutogenese und Synergetik . Ziel der Negation des Tetralemmas sind also Neuanfänge. Wir unterstreichen das Neue, das hinter der Negation einen Tetralemmas aufleuchtet gegen alle resignativen Tendenzen in unserer Zeit, auch wenn diese erst Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte später in seiner Bedeutung erkannt werden.
1 Überarbeitete Fassung eines Vortrages des Erstautors in Berlin vom Frühjahr 2001 zum 75. Geburtstag des AÄGP. Dieser Vortrag war eingebettet in andere Vorträge zu demselben Thema, u. a. von Prof. A. Plöger/Aachen über seine früheren Untersuchungen zur Psychotraumatologie und b) von Herrn PD W. Wöller über die Entwicklung der Leitlinie zum PTSD, auf die wir a. a. O. eingegangen sind. (Anhang 1).
Literatur
- 1 Flatten G. et al. (Hrsg.) .Posttraumatische Belastungstörung - Leitlinie und Quellenntexte. Schattauer Stuttgart; 2001
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- 2 Weizsäcker V v. Grundfragen der Anthropologischen Medizin. Ges. W. Bd. 7 Suhrkamp Frankfurt;
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- 4 Weizsäcker V v. Natur und Geist 3 A. Kindler 1977
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Studie Teil A ( V.). G. Flatten et al.: Der Aachener Fragebogen zur Traumaverarbeitung
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eine neue Methode zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen (V., s. auch
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- 8 Programmheft 5th European Conference on traumatic Stress. Maastricht/Aachen; 29.-3. 7.1997
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- 18 Petzold E R, Pöldinger W (Hrsg.). Beziehungsmedizin auf dem Monte Veritas. 30 Jahre Psychosomatik in Ascona. Springer Wien; 1998
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- 21 Kröger F, Hendrischke A, Schultheiß R, Klimpe D. Katastrophenmanagement in einem Klinikum der Maximalversorgung. Versicherungswirtschaft. 1997; 19 352-359
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In: Hypmnose und Kognition (Hy Kog) . 16 (1 + 2) Okt. 2001MissingFormLabel - 25 Schiepek G F, Ludwig-Becker F, Petzold E R. Stationäre Psychotherapie ist nicht stationär. Die Erfassung von Prozessmerkmalen
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Störungsspezifische Ansätze in der stationären Psychotherapie. Psychosozial-Verlag 2001MissingFormLabel - 26 Schiepek G, Lambertz M, Perlitz V. Neurobiologie der Psychotherapie - Diskussionspapier zum Symposion in Aachen (Nov.
2001) Erscheint im Frühjahr 2003 bei Schattauer.
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- 27 Assmann A. Zeit und Tradition - Kulturelle Strategien der Dauer. 1999
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- 28 Kertecz I. Roman eines Schiksallosen. RoRoRo 2002
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- 35 Stern C. „Doppelleben”.
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- 36 Balint M. Der Arzt, sein Patient und die Krankheit. Klett 10.A 2001
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- 42 Picht A. über die Bedeutung einiger Aspekte der Angsttheorie Sören Kiergegaards im Hinblick
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von Menschenwürde verbinden? Vortrag zur Jahrestagung der V.v. Weizsäckergesellschaft. Heidelberg; 2001 XI: 1-2
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1 Überarbeitete Fassung eines Vortrages des Erstautors in Berlin vom Frühjahr 2001 zum 75. Geburtstag des AÄGP. Dieser Vortrag war eingebettet in andere Vorträge zu demselben Thema, u. a. von Prof. A. Plöger/Aachen über seine früheren Untersuchungen zur Psychotraumatologie und b) von Herrn PD W. Wöller über die Entwicklung der Leitlinie zum PTSD, auf die wir a. a. O. eingegangen sind. (Anhang 1).
Prof. Dr. med. Ernst R. Petzold
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin
RWTH Aachen
Pauwellstraße 30
52074 Aachen