Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2004; 36(2): 77-78
DOI: 10.1055/s-2004-828262
Praxis
Behandlungsprobleme
Karl F. Haug Verlag, in: MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Standards rehabilitativer Maßnahmen bei Lymphödemen

G.-D. Braun
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Publication Date:
13 July 2004 (online)

Ätiologie

Im Rahmen onkologischer Erkrankungen und deren Therapien werden folgende Lymphödeme häufig gesehen.

→ Armlymphödeme → Beinlymphödeme → Gesichtsödeme → Sonstige Ödeme entsprechend der Grunderkrankung.

Prinzipiell wird zwischen primärem und sekundärem Lymphödem unterschieden. Bei einem primären Lymphödem ist die Veränderung u.a. durch iatrogene Eingriffe, wie Operationen, Strahlentherapien oder Punktionen, bedingt.

Bei einem sekundären Lymphödem kommt vorrangig die Tumorerkrankung als Ursache in Frage, wobei ein neu aufgetretenes Lymphödem immer diagnostisch abgeklärt werden sollte.

Ein neu aufgetretenes Lymphödem erfordert immer eine diagnostische Abklärung, um ggf. bei Progress der zugrunde liegenden Tumorerkrankung kausaltherapeutisch vorgehen zu können.

Der Schweregrad des Lymphödems lässt sich nach den Ödemgraden von 0-6 unterteilen (siehe [Tabelle 1]).

Tabelle 1: Ödemgrade Grad 0 Präödem - latentes Ödem (an den Beinen als reversibles Ödem) Grad 1 Geringes Ödem = bis 10 % Grad 2 Mäßiges Ödem = bis 20 % Grad 3 Starkes Ödem = bis 40 % Grad 4 Massives Ödem = bis 80 % Grad 5 Elephantiastisches Ödem = 160 % Grad 6 Monströses Ödem = bis 160 % Grad 1-6 manifestes Ödem

Bei einem einseitigen Ödem zeigt sich eine Volumenvermehrung gegenüber der gesunden Seite. Die Bestimmung einseitiger Ödeme erfolgt mit dem Ödemgradmesser oder der Umfangkontrolle über mehrere Wochen hinweg. Bei beidseitigem Ödem oder Ödemen am Gesicht muss eine Prozentabschätzung ausreichen.

Korrespondenzadresse

Dr. med. G.-D. Braun

Veramed-Klinik am Wendelstein

Mühlenstr. 60

83098 Brannenburg

Email: cancercare@veramed.de