In der Spätphase des Morbus Parkinson stellen sich Wirkfluktuationen ein, von denen
die Off-Phasen wegen der ausgeprägten Steifigkeit besonders unangenehm sind. Um diese
Schwankungen auszugleichen, muss für gleichmäßige Medikamentenspiegel im Gehirn gesorgt
werden. Dafür eignet sich das Morphin-Derivat Apomorphin, das früher als Emetikum
bei Intoxikationen eingesetzt wurde. Da aber Apomorphin völlig andere pharmakologische
Eigenschaften als Morphin aufweist, wirkt es weder atemdepressiv noch analgetisch,
versicherte Prof. Dr. Claudia Trenkwalder1 von der Paracelsus-Elena-Klinik Kassel.
Das oral schlecht verträgliche Apomorphin ist der stärkste bekannte Dopamin-Agonist
und passiert nach subkutaner Applikation sofort die Blut-Hirn-Schranke. Die Halbwertszeit
beträgt 33 min., die Wirkdauer eine Stunde, die Bioverfügbarkeit 100%. Die Wirksamkeit,
die selbst nach langjähriger Applikation erhalten bleibt, setzt innerhalb von 4 bis
12 min. ein. Apomorphin (APO-go®) ist indiziert in der Spätphase des M. Parkinson
bei plötzlich auftretenden Off-Phasen. Die einmalige subkutane Injektion bewirkt,
dass der Patient binnen weniger Minuten wieder voll beweglich wird. Keine andere Medikation
wirkt so rasch. Dank dieser intermittierenden Therapie werden die Off-Zeiten um durchschnittlich
60% abgekürzt, wie eine Vielzahl aktueller Studien belegt.
Hat der Patient jeden Tag mit mehr als fünf Off-Phasen zu kämpfen, ist die kontinuierliche
Therapie angezeigt. Dabei wird tagsüber mittels eines Pumpensystems Apomorphin ebenfalls
subkutan verabreicht. Die gleichmäßigen Apomorphin-Konzentrationen gewährleisten,
dass die Dauer der Dyskinesien um durchschnittlich 85% reduziert wird. Darüber hinaus
macht es die kontinuierliche Behandlung mit einem Pumpensystem möglich, die Dosis
von L-Dopa um 50 bis 80% zu verringern. Um der in den ersten Tagen auftretenden Übelkeit
zu begegnen, empfiehlt Trenkwalder die begleitende Gabe des Antiemetikums Domperidon.
APO-go® ist derzeit übrigens das einzige für die Therapie des M. Parkinson zugelassene
Apomorphin-Präparat und lässt sich ohne Kühlkettenpflicht lagern.
1
Presseseminar "APO-go® - eine effektive Therapieoption für die Spätphase des Morbus
Parkinson" am 22. Juni 2004 in München; Veranstalter: Cephalon GmbH