Notfall & Hausarztmedizin (Notfallmedizin) 2004; 30(12): A 601-A 605
DOI: 10.1055/s-2004-862759
Rettungswesen

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zivil- und Katastrophenschutz in Europa

Neue Formen der ZusammenarbeitK. Vierhuß-Schloms1
  • 1Technisches Hilfswerk THW, Bonn
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Publication Date:
24 January 2005 (online)

Zusammenfassung

Angesichts einer neuen Gefahrenlage durch sich qualitativ und quantitativ verändernde naturbedingte und technologische Katastrophen haben sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union für ein neues, koordiniertes Vorgehen im Katastrophenschutz entschieden. Auf der Grundlage der EU-Ratsentscheidung vom 23. Oktober 2001, ergänzt durch die Entscheidung der Kommission vom 29. Dezember 2003, wurde ein Gemeinschaftsverfahren - auch EU-Mechanismus genannt - zur Förderung einer verstärkten Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzen innerhalb und außerhalb Europas initiiert. Den bisher im Wesentlichen bilateral geregelten grenzüberschreitenden Zivil- und Katastrophenschutz ergänzt damit ein europäischer Mechanismus, der Ressourcen zentral abfragt und dem betroffenen Mitgliedsstaat zur Verfügung stellt. Ziel ist es, den Koordinierungsaufwand für den jeweiligen Staat erheblich zu vermindern.

Summary

In view of an increasing number and dimension of natural disasters, the Member states of the European Union opted for a new and coordinated approach. They initiated a so called community mechanism to strengthen cooperation in terms of civil protection inside and outside Europe. The community mechanism is based on the EU Council's decision of 23 October 2001 complemented by the Commission's decision of 29 December 2003. The new European mechanism will be complementary to today's bilateral civil protection system by centrally gathering information about available resources and about the demands of a country in need. Thus, a (Member) state in need of European assistance will have to coordinate his efforts with one institution only.

Literatur

  • 1 „Entscheidung des Rates vom 23. Oktober 2001 über ein Gemeinschaftsverfahren zur Förderung einer verstärkten Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzen”. (2001/792/EG, EURATOM); ABl. L 792 15.11.2001
  • 2 „Entscheidung der Kommission vom 29/12/2003 mit Bestimmungen zur Durchführung der Entscheidung 2001/792/EG, Euratom des Rates”. (K(2003)5185 endg.); ABl. L 87/20 25.3.2004
  • 3 Beispiel für ein bilaterales Abkommen etwa das deutsch-französische Hilfeleistungsabkommen, „Gesetz zu dem Abkommen vom 3. Februar 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen und Unglücksfällen vom 14. Januar 1980”, unterzeichnet am 03. Februar 1977, Vertragsgesetz vom 14. Januar 1980, ratifiziert am 29. Oktober 1980, in Kraft ab 01. Dezember 1980, BGBl II, S. 33 vom 18. Januar 1980 und BGBl II, S. 1438 vom 28. November 1980. 
  • 4 Vgl. Art. 1 Abs. II der Ratsentscheidung, „Entscheidung des Rates vom 23. Oktober 2001 über ein Gemeinschaftsverfahren zur Förderung einer verstärkten Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzen”. (2001/792/EG, EURATOM); ABl. L 792 15.11.2001
  • 5 Siehe genauer zu den einzelnen Punkten unter „Entscheidung der Kommission vom 29/12/2003 mit Bestimmungen zur Durchführung der Entscheidung 2001/792/EG, Euratom des Rates”. (K(2003)5185 endg.); ABl. L 87/20 25.3.2004
  • 6 Vgl. auch Art. 7 „Entscheidung des Rates vom 23. Oktober 2001 über ein Gemeinschaftsverfahren zur Förderung einer verstärkten Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzen”.  (2001/792/EG, EURATOM; ABl. L 792 v. 15.11.2001; vgl. auch Miska, Horst. Europaweite Zusammenarbeit, Bevölkerungsschutz. 2004;  4 31-35
  • 7 Vgl. Art. 6 „Entscheidung des Rates vom 23. Oktober 2001 über ein Gemeinschaftsverfahren zur Förderung einer verstärkten Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzen”. (2001/792/EG, EURATOM); ABl. L 792 15.11.15
  • 8 „Entscheidung der Kommission vom 29/12/2003 mit Bestimmungen zur Durchführung der Entscheidung 2001/792/EG, Euratom des Rates”. (K(2003)5185 endg.); ABl. L 87/20 25.3.2004
  • 9 Vgl. dazu Art. 30 und 33 „Entscheidung der Kommission vom 29/12/2003 mit Bestimmungen zur Durchführung der Entscheidung 2001/792/EG, Euratom des Rates” (K(2003)5185 endg.); ABl. L 87/20 v. 25.3.2004, und Art. 5 III, IV und V „Entscheidung des Rates vom 23. Oktober 2001 über ein Gemeinschaftsverfahren zur Förderung einer verstärkten Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzen”. (2001/792/EG, EURATOM); ABl. L 792 v. 15.11.2001; vgl. auch Miska, Horst unter (6)
  • 10 Siehe zu Schulungsmaßnahmen Kapitel VI „Entscheidung der Kommission vom 29/12/2003 mit Bestimmungen zur Durchführung der Entscheidung 2001/792/EG, Euratom des Rates”. (K(2003)5185 endg.); ABl. L 87/20 25.3.2004
  • 11 Siehe dazu näher unter Kapitel VI, Art. 22 und 24 „Entscheidung der Kommission vom 29/12/2003 mit Bestimmungen zur Durchführung der Entscheidung 2001/792/EG, Euratom des Rates”. (K(2003)5185 endg.); ABl. L 87/20 25.3.2004
  • 12 Siehe dazu Art. 35 „Entscheidung der Kommission vom 29/12/2003 mit Bestimmungen zur Durchführung der Entscheidung 2001/792/EG, Euratom des Rates”. (K(2003)5185 endg.); ABl. L 87/20 25.3.2004
  • 13 Siehe Art. 36 „Entscheidung der Kommission vom 29/12/2003 mit Bestimmungen zur Durchführung der Entscheidung 2001/792/EG, Euratom des Rates”. (K(2003)5185 endg.); ABl. L 87/20 25.3.2004
  • 14 Zu der Einbindung und den Aufgaben des Gemeinsamen Melde- und Lagezentrums von Bund und Ländern (GMLZ).  Clemens-Mitschke, Andreas, Mitschke, Thomas, Das EU-Gemeinschaftserfahren, Bevölkerungsschutz. 2004;  2 13-18

Anschrift der Verfasserin

Dr. iur. Katrin Vierhuß-Schloms

Referentin in Präsidialbüro des THW

Technisches Hilfswerk (THW)

Leitung Bonn

Deutschherrenstraße 93-95

53177 Bonn

Email: katrin.vierhuss@thw.de

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