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DOI: 10.1055/s-2005-858930
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Kontrastmittelextravasat nach Koronarangiographie täuscht eine Subarachnoidalblutung vor
Publication History
eingereicht: 1.11.2005
angenommen: 22.11.2005
Publication Date:
24 February 2006 (online)

Einführung
Komplikationen mit modernen niedrigosmolaren, nichtionischen Röntgenkontrastmitteln sind heutzutage selten und betreffen üblicherweise Unverträglichkeitsreaktionen oder organspezifische Funktionsstörungen wie die Kontrastmittel-induzierte Niereninsuffizienz. Unter physiologischen Bedingungen können Röntgenkontrastmittel die Blut-Hirn-Schranke in den Kapillaren und den postkapillären Venolen sowie die Blut-Liquor-Schranke des Plexus choroideus und der Arachnoidea nicht überwinden. Sehr selten kann es nach Gabe von großen Kontrastmittelmengen, z. B. im Rahmen einer Koronarangiographie, insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion zu einer Blut-Hirn-Schrankenstörung (BHS) und Kontrastmittelextravasation in das Hirnparenchym und in den Subarachnoidalraum mit neurotoxischen Komplikationen kommen (Junck L et al. Ann Neurol 1983; 13: 469 - 484). In diesem Zusammenhang können transiente neurologische Störungen beobachtet werden, die insbesondere das posteriore Stromgebiet betreffen und typischerweise eine Rindenblindheit verursachen (Sticherling et al. Lancet 1998; 351: 570). Auch fokale neurologische Defizite, wie eine Hemiparese oder eine Aphasie, sind möglich. Obgleich sich die Symptomatik klinisch von einer Subarachnoidalblutung (SAB) unterscheidet, können CT-morphologisch das Bild einer SAB nachgeahmt bzw. tatsächlich vorhandene subarachnoidale Blutansammlungen maskiert werden.
Dr. Kay Engellandt
Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
Fetscherstr. 74
01307 Dresden
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