Laryngorhinootologie 2005; 84(6): 408-411
DOI: 10.1055/s-2005-861018
Cochlea-Implantat
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Freiburger Inzision zum Cochlear Implant - Erste Ergebnisse

The Freiburg Incision for Cochlear Implantation - Initial ResultsA.  Aschendorff1 , K.  Jaekel1 , J.  Schipper1 , W.  Maier1 , R.  Laszig1 , T.  Klenzner1
  • 1Universitäts-HNO-Klinik Freiburg (Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. R. Laszig)
Zu Ehren des 80. Geburtstages von Prof. Dr. Chlodwig Beck, Freiburg
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Publikationsverlauf

Eingegangen: 8. Juni 2004

Angenommen: 17. November 2004

Publikationsdatum:
21. März 2005 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Die Cochlear-Implant-Operation ist ein standardisiertes Verfahren zur Rehabilitation bei congenitaler oder erworbener Taubheit im Kindes- und Erwachsenenalter. Während die operativen Schritte der Mastoidektomie, posterioren Tympanotomie, Cochleostomie und Elektrodeninsertion weltweit einheitlich durchgeführt werden, finden veränderte Schnittführungen in letzter Zeit vermehrt Beachtung. Nach unseren Erfahrungen hat sich die erweiterte endaurale Inzision seit über 15 Jahren mit einer geringen Komplikationsrate bewährt. Fragestellung: Eine veränderte retroaurikuläre Schnittführung sollte bezüglich ihrer Komplikationsrate und Anwendbarkeit für die Implantation verschiedener Fabrikate evaluiert werden. Material und Methoden: Wir führten eine prospektive Studie der in der Zeit von 03 - 2003 bis 03 - 2004 mit einem Cochlear Implant versorgten Patienten durch. Dabei wurde eine adaptierte retroaurikuläre Inzision verwendet. Beurteilt wurden intraoperativ notwendige Anpassungen der Schnittführung je nach verwendetem Implantat sowie postoperative Komplikationen. Ergebnisse: 76 Ohren wurden mittels retroaurikulärer Schnittführung operiert. In Abhängigkeit von Form und Größe des Empfänger/Stimulators sind Erweiterungen der retroaurikulären Inzision nach dorsal notwendig. Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum betrug 6,3 Monate. Intra- oder postoperative Komplikationen im Sinne von Wundheilungsstörungen traten nicht auf. In einem Fall kam es 28 Tage nach Operation durch einen Sturz zu einer Dehiszenz der Haut ohne Verletzung der bedeckenden Faszie oder des Implantats. Diese heilte nach Sekundärnaht ohne weitere Komplikationen ab. Schlussfolgerungen: Im Vergleich zu den Ergebnissen mit der erweiterten endauralen Inzision kann die adaptierte retroaurikuläre Inzision als sicherer Zugangsweg für die Cochlear Implant Operation betrachtet werden. Weitere Beobachtungen zum Langzeitverhalten sowie nach Revisionsoperationen sind notwendig.

Abstract

Background: Cochlear implant surgery is a well standardized therapy for rehabilitation of congenital or acquired deafness at all ages. Mastoidectomy, posterior tympanotomy, cochleostomy and electrode insertion are performed consistently worldwide. Recently newly developed types of incision are taken into account. In our experience over more than 15 years the extended endaural incision has proven to be reliable with a low complication rate. Objective: To evaluate a modified retroauricular incision for clinical use and complication rate in cochlear implant surgery with devices of different manufacturers. Material and methods: We performed a prospective analysis of cochlear implant surgeries between 03 - 2003 and 03 - 2004. In all cases a modified retroauricular incision was used. Necessary adaptations of incision, depending on the device used, and postoperative complications were evaluated. Results: In 76 ears a retroauricular incision was performed. Depending on the shape and size of receiver/stimulator an extension of the incision was necessary. The mean observation time was 6.3 months. Intra- or postoperative complications were not observed. In one case a skin dehiscence following trauma 28 days after surgery was reported without dehiscence of fascia or implant failure with uneventful healing after secondary suture. Conclusions: With regard to the results with the extended endaural incision the modified retroauricular incision allows a safe access for cochlear implant surgery. Observation of long term results and outcomes in revision surgery is mandatory.

Literatur

Dr. Antje Aschendorff

Univ.-HNO-Klinik

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