Laryngorhinootologie 2005; 84(5): 323-327
DOI: 10.1055/s-2005-861020
OSAS
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Charakteristik der Schlafstörungen bei Patienten mit Tinnitus

Charakterization of Sleep Disturbance in Patients with TinnitusK.  Eysel-Gosepath1 , O.  Selivanova1
  • 1Römerwallklinik, Mainz
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Publication History

Eingegangen: 11. Mai 2004

Angenommen: 9. November 2004

Publication Date:
14 April 2005 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Patienten mit Tinnitus klagen in bis zu 60 % der Fälle über Schlafstörungen, die sie subjektiv fast ausnahmslos auf nächtlich auftretende Ohrgeräusche zurückführen.

Methode: Es wurden 26 Patienten mit Tinnitus und Schlafstörungen polysomnographisch untersucht.

Ergebnisse: Bei 17 Patienten wurde dabei eine bis dahin unbekannte Störung des Schlafes gefunden: zehnmal ein obstruktives Schlafapnoesyndrom, viermal insomnische Störungen mit erhöhtem Arousalindex und vermindertem Tief- und REM-Schlafanteil und bei drei Patienten traten pathologische Beinbewegungen auf. Bei neun Patienten war der Schlaf ungestört, wobei sechsmal eine erhöhte Einschlaflatenz gemessen wurde.

Schlussfolgerungen: Schlafstörungen werden als ein wesentlicher Faktor für eine fehlende Tinnitustoleranzentwicklung angesehen. Der hohe Anteil von verschiedenen objektivierbaren Schlafstörungen, den wir in unserem Patientenkollektiv fanden, unterstreicht die Dringlichkeit einer geeigneten schlafmedizinischen Diagnostik bei Tinnituspatienten, um mit rechtzeitiger, adäquater Therapie der Ausbildung von Anpassungsstörungen vorzubeugen.

Abstract

Background: Approximately 60 % of patients with tinnitus experience disturbances of the normal sleep pattern.

Methods: Polysomnography was performed on 26 patients with tinnitus and sleep disturbances.

Results: In 17 of 26 patients polysomnography revealed a pathological sleep analysis: 10 patients were diagnosed with obstructive sleep apnea syndrome, 4 with insomnia and an increased index of arousals as well as a reduction of deep sleep- and REM-phases. Pathological movements of the legs were seen in 3 cases. Six of 9 patients with a normal sleep during the whole night displayed a prolonged latency period until falling asleep.

Conclusions: Many studies show that sleep disturbances are a factor that strongly predicts decreased tolerance to tinnitus. This and the findings of this study implicate, that somnographic workup is helpful in patients with tinnitus in order to integrate adequate therapy of the sleep disturbance in the concept of tinnitus therapy and to avoid adaptive difficulties to tinnitus.

Literatur

Priv.-Doz. Dr. Katrin Eysel-Gosepath

Im Finkenhain 6 · 50996 Köln

Email: pek.eysel@t-online.de