Der Klinikarzt 2005; 34(1/02): X
DOI: 10.1055/s-2005-862236
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Nicht nur in der Onkologie - PET-CT als bildgebendes Verfahren der Zukunft?

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Publication Date:
09 February 2005 (online)

 
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In der Diagnostik und beim Therapiemonitoring sind heute moderne bildgebende Verfahren kaum noch wegzudenken. Immer häufiger eingesetzt werden heute funktionelle Techniken wie die Positronenemissionstomografie (PET). "Bei den überwiegenden onkologischen Fragestellungen hat die PET eine wesentlich höhere Sensitivität und Spezifität als die Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT)", so Prof. J. Ruhlmann, Bonn.

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Quantensprung in der Diagnostik

Diagnostisch noch effizienter als die einzelnen Verfahren scheint die Kombination von PET und CT zu sein, da sich die Verknüpfung der Diagnostik von Funktion und Morphologie in starkem Maße ergänzt. Bei Tumorpatienten ergibt sich im Vergleich zu herkömmlichen diagnostischen Verfahren unter Zuhilfenahme der PET in ungefähr 30% der Fälle eine Änderung des Stagings, was wiederum eine Anpassung des Therapiekonzeptes nach sich zieht.

Doch nicht nur in der onkologischen Diagnostik bietet der "Kombiscanner" wichtige Vorteile, auch bei der Erforschung von neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie und Alzheimer liefert er wertvolle Ergebnisse. Moderne CT-Einheiten in PET-CT-Scannern bieten darüber hinaus besonders gute Einsatzmöglichkeiten in der Herzbildgebung, der aus CT-Sicht zurzeit anspruchsvollsten Untersuchung. Für die Darstellung der Herzanatomie und der Herzkranzgefäße werden weniger als 20 Sekunden benötigt - eine Zeitspanne, die das Atemartefakt auf ein Mindestmaß beschränkt.

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Sinnvoll auch in der Vorsorge?

In Deutschland gibt es zurzeit sieben PET-CT-Scanner - einer davon, ein biograph Sensation 16, steht im Medizin Center Bonn. Prof. J. Ruhlmann, der Leiter des Zentrums, erklärte: "Mithilfe dieser PET-CT-Kombination können wir eine Ganzkörper-CT-PET-Untersuchung siebenmal so schnell wie bisher, nämlich in 8-15 Minuten, durchführen." "Gemeinsam mit der angewandten Detektorenelektronik, die Störsignale vermindert und somit Läsionen im Körper leichter sichtbar macht, ist es uns zudem möglich, die Diagnosesicherheit und den Patientenkomfort erheblich zu erhöhen", so Ruhlmann weiter.

Damit eignet sich der "Kombiscanner" auch für Vorsorgeuntersuchungen. Laut aktuellen japanischen Studienergebnissen kann mithilfe der PET-Check-up's bei 2-3% der Untersuchten, die subjektiv völlig gesund und symptomfrei waren, Krebs im Frühstadium diagnostiziert werden. Im Vergleich zu den Ergebnissen der üblichen Vorsorgeuntersuchungen ist damit nicht nur die Detektionsrate 30-80-mal höher, auch der Zeitpunkt der Diagnosestellung lag sehr viel früher als normal. "Unsere Gemeinschaftspraxis hat sogar eine Früherkennungsrate von etwa 5%", erklärte Ruhlmann. Für die Patienten ist dies von eminenter Bedeutung, haben sie doch in frühen Tumorstadien noch eine vergleichsweise hohe Genesungschance.

Quelle: Presseinformation des Medizin Center Bonn, Gemeinschaftspraxis Prof. Dr. Dr. med. J. Ruhlmann & Partner, Nuklearmedizin - Radiologie - Strahlentherapie

 
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