Epilepsie - Zonisamid: Neues Antikonvulsivum mit guter Verträglichkeit

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Rund 0,8% der Population leiden an den verschiedenen Formen der Epilepsie, die bei unzureichender Therapie die Lebensqualität massiv einschränken. Sobald durch Analyse der Anfallsformen und EEG-Untersuchungen die Diagnose steht, muss eine wirksame Behandlung eingeleitet werden. Obwohl seit etwa 15 Jahren neuere Substanzen die medikamentöse Anfallsprophylaxe erleichtern, fehlt es auch heute noch bei einem Viertel bis einem Drittel der Betroffenen an einer kompletten Anfallskontrolle. Erschwerend kommt hinzu, dass bei vielen älteren Präparaten mit teilweise nicht tolerierbaren Nebenwirkungen zu rechnen ist.

Vor diesem Hintergrund sind neue Antikonvulsiva, die sich durch gute Verträglichkeit auszeichnen, allemal willkommen. Das gilt auch für Zonisamid (Zonegran®), das mit den anderen Antiepileptika strukturell nicht verwandt ist und über ein breites Spektrum von Wirkmechanismen verfügt. Dazu gehören die Stabilisierung der Nervenzellmembranen über eine Modulation spannungsgesteuerter Membrankanäle und von Rezeptoren an synaptischen Verbindungen, ferner der Schutz der Neuronen vor freien Radikalen. "Das geringe Interaktionspotential lässt Zonisamid als besonders geeignet für eine Kombinationstherapie erscheinen", sagte PD Dr. Andreas Schulze-Bonhage, Freiburg. Wie Dr. Stefan Stodieck, Hamburg, ergänzte, kann Zonisamid aufgrund der langen Halbwertszeit von 50 bis 63 Stunden ein- oder zweimal täglich gegeben werden.

In den europäischen Zulassungsstudien ergab sich bei einfach fokalen sowie komplex fokalen Anfällen eine Responderrate von mehr als 50%. "Das bedeutet, dass jeder zweite der schwer behandelbaren Epilepsiepatienten eine Anfallsreduktion von über 50% hat", konstatierte Prof. Dr. Christian Erich Elger, Bonn. Nebeneffekte fanden sich bei rund einem Zehntel und bildeten sich nach der Eindosierungsphase zurück. Es fiel auf, dass auch in anderen Studien ein Teil der Patienten erfreulicherweise an Gewicht abnahm. Vereinzelt wurde ein Gewichtsverlust von 5 kg in sechs Wochen beobachtet.

Bislang wurde rund eine Million Patienten mit Epilepsie mit Zonisamid therapiert. Dabei überzeugte die gute Verträglichkeit. Sie ist dann gegeben, wenn das Medikament langsam auftitriert wird. Elger hob hervor, dass auch Patienten mit den besonders schwer zu therapierenden progressiven Myoklonus-Epilepsien auf das in Europa neue Antikonvulsivum ansprechen.

kbf

Einführungs-Pressekonferenz Zonegran® am 30. Mai 2005 in München; Veranstalter: Eisai GmbH