Sprache · Stimme · Gehör 2006; 30(1): 21-23
DOI: 10.1055/s-2006-931528
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gestaltpsychologie

Gestalt PsychologyG. Bodenmann1 , M. Schaer1
  • 1Universität Freiburg, Institut für Familienforschung und -Beratung
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Publication Date:
17 March 2006 (online)

Zusammenfassung

Prinzipiell beschäftigte sich die Gestaltpsychologie vorwiegend mit Fragen der Wahrnehmung i. S. der Gestalterkennung. Die Prinzipien der Gestalterkennung lassen sich mit verschiedenen „Gesetzen” beschreiben. Für die Lerntheorie ergibt sich aus den gestaltpsychologischen Grundsätzen, dass Lernen durch Einsicht, d. h. durch Erkennen der Problemstrukturen, möglich ist, sofern relevante Reize als Störfaktoren in ausreichendem Maße unterdrückt werden. Sobald Problemstrukturen erkannt und basierend darauf Lösungsansätze erarbeitet worden sind können diese neuen Erkenntnisse auf andere ähnliche Situationen übertragen werden. Durch diesen sog. Transfereffekt wird ein Lernen auf Dauer ermöglicht. Unterschiede zu anderen lerntheoretischen Positionen beziehen sich somit auf die unterschiedliche Sichtweise des Lernprozesses als auch auf die divergierende Bewertung der Bedeutung von Reizen. Hervorzuheben ist auch, dass sich Gestaltpsychologen insbesondere auf Untersuchungen am Menschen beziehen.

Abstract

Gestalt is not so much concerned with what students learn as much as how they learn it. Gestalt psychology philosophized that learning is most effective when students learn generalizations and principles that can be applied to new situations, as opposed to rote memorization that is more of a conditioned response than actual learning. Gestalt psychology can be understood by experiencing the Gestalt Laws of Organization, which describe the ways we organize our experiences in a simple and coherent way. These laws are: (1) Proximity, i. e. grouping things together that are close together in space, (2) Similarity, i. e. grouping things together that are similar, (3) Good Continuation, i. e. perceiving things in good and simple form, (4) Closure, i. e. making our experience as complete as possible, (5) Figure and Ground, i. e. organizing our perceptions by distinguishing between a figure and a background.

Prof. Dr. Guy Bodenmann

Universität Freiburg

Institut für Familienforschung und -Beratung

Avenue de la Gare 1

1700 Fribourg

Schweiz

Email: joseguy.bodenmann@unifr.ch

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