Dr. Hans-Christian von Büdingen, Neurologische Klinik und Poliklinik, Universitätsspital
Zürich, Schweiz, und Dr. Ralf Linker, Abteilung Neurologie und Institut für Multiple
Sklerose Forschung (IMSF), erhielten gerade den Helmut-Bauer-Nachwuchspreis für Multiple-Sklerose-Forschung
(Abb. [1]), der damit zum zweiten Mal verliehen wurde. Der mit 10000 Euro dotierte, von Biogen
Idec GmbH gestiftete Preis wird alljährlich vergeben und fördert die Erforschung der
Ursachen und neuer Behandlungsstrategien bei Multipler Sklerose (MS). Benannt ist
der Helmut-Bauer-Nachwuchspreis nach dem ehemaligen Direktor der Neurologischen Klinik
der Universität Göttingen.
Dr. Hans-Christian von Büdingen erhielt den Preis für seine Arbeiten in der Gruppe
von Prof. Dr. Claude P. Genain, Department of Neurology, University of California,
San Francisco (USA), über die molekularen Ursachen für verschiedene Verlaufsformen
der MS bei Weißbüschelaffen (Eur J Immunol 2004; 34 (8): 2072-83).
Unterschiedliche Gruppen von Antikörpern scheinen im Blut der Tiere unterschiedliche
Krankheitsverläufe zu vermitteln. Sollten sich die Ergebnisse beim Menschen bestätigen,
könnte dies die Diagnostik unterschiedlicher Verlaufsformen der Krankheit bereits
im Frühstadium ermöglichen. Therapien könnten dann entsprechend frühzeitig verschiedenen
Verlaufsformen angepasst werden.
Dr. Ralf Linker untersuchte in der Abteilung Neurologie der Universität Würzburg und
am IMSF in Göttingen die Mechanismen der Schädigung von Nervenbahnen bei künstlich
hervorgerufenen MS-Erkrankungen in Mäusen. Linker beschrieb neue Aspekte zum Ablauf
entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems (Neurobiol Dis 2005; 19 (1-2): 218-28).
In das Nervensystem einwandernde Fresszellen des Immunsystems haben demnach eine größere
Bedeutung für die Schädigungen von Nervenbahnen als bisher angenommen.
Von recht nach links: Prof. Wolfgang Brück, Göttingen; Dr. Ralf Linker; Dr. Hans-Christian
von Büdingen; Martin Wolfram, Biogen Idec