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DOI: 10.1055/s-2006-940040
Achtsamkeit in der Onkologie
Publication History
Publication Date:
05 September 2006 (online)

Zusammenfassung
Der Artikel zeigt auf, dass der achtsamkeitsbasierte Ansatz in der Betreuung onkologischer PatientInnen eine wertvolle und sinnvolle Ergänzung der psychoonkologischen Behandlungsmaßnahmen einnimmt. Die Bedeutung von Achtsamkeit wird im Kontext der häufigsten psychischen Belastungen wie Progredienzangst, Todesdrohung, Kontrollverlust, Verlusterlebnisse, soziale Isolation reflektiert. Von den verschiedenen psychoonkologischen Behandlungsmaßnahmen wie Einzelbetreuung, Gruppentherapien und Entspannungs-, Imaginations- und Visualisierungstherapien wird das Originäre des achtsamkeitsbasierten Ansatzes insbesondere an den Imaginationsverfahren spezifiziert. Schließlich wird der Stellenwert der achtsamkeitsbasierten Meditation, in der Onkologie und insbesondere in der psychoonkologischen Rehabilitation dargestellt. Dabei wird gezeigt, wie durch die absichtslose Haltung, die durch eine achtsamkeitsbasierte Meditation eingeübt werden kann, das personale Wünschen, Wollen, Urteilen und Tun in den Hintergrund rückt und dadurch für PatientInnen eine Erfahrungsmöglichkeit sich eröffnet, in der erlebt werden kann, dass innere Gelöstheit, Ruhe, das Gefühl von In-Ordnung-Sein auch jenseits der Polarität von Gesundheit und Krankheit möglich und erfahrbar sind.
Schlüsselwörter
Meditation - Achtsamkeit - Wirkmechanismen - Deidentifikation - Tod - Progredienzangst - Selbstwertgefühl - Isolation - Imagination
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Korrespondenzadresse:
Dr. Jürgen Stepien
Dipl.-Psych. Johannes Lerch
Psychologische Psychotherapeuten
Paracelsus-Klinik Scheidegg
Kurstraße 5
88175 Scheidegg