PiD - Psychotherapie im Dialog 2006; 7(3): 268-272
DOI: 10.1055/s-2006-940045
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Achtsamkeit und Akzeptanz im Behandlungskonzept einer psychosomatischen Akutstation

Eckhard  Roediger
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Publication Date:
05 September 2006 (online)

Zusammenfassung

Eine achtsame Haltung mit der damit verbundenen inneren Distanz zum spontan auftretenden Erleben ist die Voraussetzung, automatisierte Handlungsimpulse zu desaktualisieren. Die Akzeptanz des Gegebenen führt zu einer Reduktion der inneren Inkonsistenzspannung und damit zu einem Erleben subjektiver Entspannung und größerer innerer Freiheit. Jetzt erst ist etwas Neues möglich! Aus dieser Perspektive des „wohl wollenden inneren Begleiters” können die alten Muster entweder akzeptierend in das Selbstbild integriert oder im Rahmen des Möglichen weiterentwickelt und verwandelt werden. In den Märchen ist dies symbolisch als Erlösung der Tiere durch den Helden beschrieben. So wie der Held für diesen Transformationsprozess Mut, Tapferkeit und Geduld braucht, müssen wir unsere seelischen Fähigkeiten des Denkens, Fühlens und Wollens (d. h. des Ins-Tun-Kommens) durch Selbsterziehung üben, egal, ob wir z. B. in einem Trauerprozess das Gegebene annehmen oder z. B. bei einer sozialen Phobie Ängste überwinden und verändern wollen. Entsprechende Übungen und Erfahrungen über den Einsatz solcher Übungen in einer Psychosomatischen Akutstation werden beschrieben.

Literatur

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Korrespondenzadresse:

Dr. Eckhard Roediger

Klinik Havelhöhe

Kladower Damm 221

14089 Berlin

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