Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2006; 3(3): 121
DOI: 10.1055/s-2006-942203
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Endoskopische Milchgangsspiegelung

Breast Duct EndoscopyM. Hahn1 , D. Wallwiener1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Tübingen
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Publication Date:
29 August 2006 (online)

Die Diagnostik suspekter Befunde der Brust hat sich in den letzten 12 Jahren rasant weiterentwickelt. Neben der technischen Optimierung bildgebender Verfahren und der Klassifikation nach BI-RADS®, sind minimalinvasive Verfahren zur bioptischen Abklärung von unklaren Läsionen stetig verbessert worden.

Schwierig gestaltet sich weiterhin die Abklärung bei blutiger Sekretion. Dies liegt u. a. daran, dass sich die Diagnostik von intraduktalen Vegetationen durch Sono- und Galaktographie indirekt an den suspekten Befunden orientiert. Es folgen in der Regel entweder die Duktektomie nach Urban oder, falls technisch möglich, die Abklärung per Vakuumbiopsie. Die Duktoskopie dagegen erlaubt eine Betrachtung dieser kleinsten Veränderungen direkt im Milchgang, dort wo sie entstehen.

Die Arbeitgemeinschaft Minimalinvasive Mammainterventionen (AG MiMi) der DGS hat sich als Aufgabe gestellt dieses neue, innovative Verfahren wissenschaftlich zu evaluieren. Unter der Leitung von Dr. R. Ohlinger (Universitätsfrauenklinik Greifswald) und der Mitarbeit von Dr. S. Paepke (Frauenklinik der Technischen Universität München) sowie Dr. M. Hahn (Universitäts-Frauenklinik Tübingen) wurde eine internationale Multizenterstudie aufgelegt. Dabei wird die Wertigkeit der Methode den „klassischen” Verfahren gegenübergestellt. Bereits heute ist die technische Voraussetzung der intraduktalen Gewebsgewinnung über ein 1,1 mm im Durchmesser messendes Endoskop einschließlich Biopsiezange gegeben.

Bei der Studie wird auch erstmals die von der AG MiMi entwickelte Datenbank „zentrales Biopsieregister” (ODSMiMi®) zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um eine papierlose Mammaakte mit Brieffunktion, die gleichzeitig die Erfassung und Auswertung der Daten aller teilnehmenden Zentren zentral ermöglicht. Mitgliedern der AG MiMi steht die Software kostenlos zur Verfügung.

Mehr Informationen zu dem Themenbereich Duktoskopie und Minimalinvasive Mammadiagnostik bekommen Sie auf der 26. Jahrestagung der DGS am Donnerstag, den 31.8.2006 zwischen 11.00 und 12.30 Uhr im Konferenzraum 1 im Anschluss an die Mitgliederversammlung der AG MiMi.

Dr. M. Hahn
Universitäts-Frauenklinik, Tübingen
1. Koordinator der AG MiMi

Prof. Dr. D. Wallwiener
Deutsche Gesellschaft für Senologie

Prof. Dr. med. D. Wallwiener

Universitäts-Frauenklinik

Calwerstraße 7

72076 Tübingen

Email: Diethelm.Wallwiener@med.uni-tuebingen.de

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