Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(6): 290
DOI: 10.1055/s-2006-948067
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Früherkennung und Prophylaxe - Aktualisierte DVO-Osteoporose-Leitlinien stärken Basistherapie

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Publication Date:
14 July 2006 (online)

 
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Die Inzidenz der Osteoporose hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Durch die rechtzeitige Früherkennung und Prophylaxe sind schwerwiegende Folgen wie Bewegungseinschränkung und Invalidität bis hin zu erhöhter Mortalität häufig vermeidbar. Jetzt wurden die Osteoporose-Leitlinien des DVO nach drei Jahren erfolgreicher Umsetzung überarbeitet und dabei die Rolle der Basistherapie aus Calcium/ Vitamin D3 deutlich gestärkt.

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Medizinische Notwendigkeit: Calcium/Vitamin D3

Am 1. Juni 2006 hat der DVO eine aktualisierte Leitlinienversion zur Osteoporose verabschiedet. Dabei steht die medizinische Notwendigkeit einer ausreichenden Versorgung mit Calcium/Vitamin D3 außer Frage. So wird in den aktualisierten Leitlinien die Tagesdosierung für Calcium auf 1200-1500 mg und für Vitamin D3 auf jetzt 400-1200 IE erhöht. Der Stellenwert von Calcium/ Vitamin D3 bleibt damit nicht nur erhalten, er wurde sogar noch gesteigert.

Für Patienten, die älter als 50 Jahre sind und einen T-Score von unter -2,0 haben ist Calcium/Vitamin D3 empfehlenswert, auch wenn bisher keine Fraktur auftrat. Der T-Score ist ein statistischer Wert, der aussagt, um wie viel die Knochendichte vom Durchschnittswert junger gesunder Menschen abweicht und ermöglicht eine Aussage zum Frakturrisiko. Auch unter spezifischer Behandlung mit zum Beispiel Bisphosphonaten ist es ratsam, die leitlinienkonforme Basistherapie mit Calcium/Vitamin D3 in ausreichend hoher Dosierung fortzuführen, sonst entfalten die Medikamente nicht ihre volle Wirksamkeit.

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Supplementation sorgt für ausreichende Versorgung

Da es häufig nicht möglich ist, das benötigte Calcium mit der Nahrung aufzunehmen, kann dieses auch supplementiert werden. Oft wird dabei aber vergessen, dass eine optimale Calcium-Resorption im Darm nur bei ausreichender Vitamin D-Versorgung stattfinden kann. Vitamin D kann zwar in der Haut mithilfe des Sonnenlichts gebildet werden, im Alter lässt jedoch die hauteigene Syntheseleistung nach. Ab etwa 60 Jahren ist daher ein Vitamin D-Mangel endemisch. Der Stellenwert der Ernährung in der Therapie der Osteoporose wird daher indirekt gesenkt, die Bedeutung der Supplementation der Basistherapie gestärkt. So raten auch die neuen Leitlinien, dass bei Unterschreitung der empfohlenen Calciumzufuhr eine Supplementierung stattfinden sollte. Auch bei geringeren Sonnenlicht-Expositionszeiten als 30 Minuten sollte täglich supplementiert werden.

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Einmal tägliche Einnahme fördert Compliance

Trotz Therapierichtlinien und gut wirksamer Medikamente sind viele Patienten in Deutschland unterversorgt. Häufig resultiert diese Unterversorgung aus mangelnder Compliance. Es zeigte sich, dass die Compliance durch eine einmal tägliche Einnahme deutlich gesteigert werden kann. So wird die Darreichungsform als Kau- oder Brausetablette (z.B. CalciCare®-D3/Forte) von den Osteoporose-Patienten sehr gut akzeptiert.

Innerhalb von wenigen Monaten wirken sich die Maßnahmen zur Osteoporose- und Frakturprophylaxe günstig auf den Knochenstoffwechsel aus. Dazu zählt auch regelmäßige körperliche Aktivität mit dem Ziel, die Muskelkraft zu stärken und die Koordination zu fördern. Jedoch müssen diese Maßnahmen kontinuierlich durchgeführt werden, da sie über ihre Anwendungszeit hinaus nicht wirken.

Quelle: Presseinformation der Orion Pharma GmbH, Hamburg.