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DOI: 10.1055/s-2006-950461
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Medikationsfehler haben ernsthafte Folgen - Computersystem könnte falsche Verschreibungen verhindern
Publication History
Publication Date:
06 September 2006 (online)
Ineffizienz im Gesundheitswesen kostet Menschenleben und Geld: Rund 1,5 Millionen Menschen pro Jahr bekommen demnach in den USA ein falsches Medikament verschrieben, mehrere tausend Menschen sterben an den Folgen dieser vermeidbaren Medikationsfehler. Das koste den Staat etwa 3,5 Milliarden Dollar, berichtet das "Institute of Medicine" in seiner aktuellen Studie "Preventing Medication Errors".
Aktuelle Schätzungen für Deutschland gehen von etwa 120000 ersten medikamentenbedingten Nebenwirkungen und etwa 16000 Todesfällen pro Jahr aus.
#Hoher Konsum und verwirrende Informationen
Für die hohe Zahl an Medikationsfehlern liefert der Bericht zwei Ursachen. Zum einen steige der Medikamentenkonsum rasant an, zum anderen tragen verwirrende Informationen auf den Medikamentenetiketten zu dem Missstand bei. Dem US-amerikanischen Bericht zufolge sind Fehler in der Medikation so weit verbreitet, dass Krankenhauspatienten davon ausgehen können, pro Aufnahmetag mindestens einmal ein falsches Medikament verabreicht zu bekommen. Diese Rate sei jedoch in jedem Krankenhaus unterschiedlich und habe meist keine ernsthaften Folgen.
#Automatisierte Systeme könnten helfen
Schon nach dem Erscheinen des ersten Berichts wurde vehement für Reformen in der Gesundheitspflege plädiert, doch auch jetzt, sieben Jahre später, habe sich an der Situation noch immer nicht viel geändert. Nur 6% der amerikanischen Krankenhäuser nutzen automatisierte Medikamenten-Verordnungssysteme, und nur 3% führen dort elektronische medizinische Dossiers von ihren Patienten. Diese elektronische Registrierung, so ist in dem Bericht zu lesen, könne jedoch die Einnahme von schädlichen Medikamentenkombinationen reduzieren.
Quelle: Pressemitteilung "Medication errors injure 1,5 million people and cost billions of dollars annually; report offers comprehensive strategies for reducing drug-related mistakes", herausgegeben vom "Institute of Medicine of the Nationale Academics