HP Rebecca Ewert
Rebecca Ewert ist Heilpraktikerin und arbeitet in eigener Praxis in Wellington, Neuseeland. Schwerpunktmäßig
verwendet sie Klassische und Japanische Akupunktur und sanfte manuelle Techniken.
Neben ihrer Praxistätigkeit schreibt und übersetzt sie Artikel und Vorträge über chinesische
Medizin.
64 Hapua St, Hataitai, Wellington, Neuseeland
Email: rebecca@japanese-acupuncture.co.nz
HP Olaf Breidenbach
Olaf Breidenbach ist Leiter des Dorn-Therapiezentrums in Köln. Seit 1996 arbeitet er intensiv mit
der Dorn-Methode und gibt sie seit 2003 in eigenen Kursen weiter. In seiner täglichen
Praxis kombiniert er die Dorn-Methode mit Traditioneller Chinesischer Medizin.
Piusstraße 127 • 50931 Köln
Email: info@dorn-therapiezentrum.de
Fast 80 % der Erwachsenen haben im Laufe ihres Lebens ein- oder mehrmals länger andauernde
Schmerzen „im Kreuz”. Rückenschmerzen stellen ein großes volksgesundheitliches Problem
dar. Die Dorn-Methode, um 1975 entwickelt von dem Allgäuer Landwirt Dieter Dorn, ist
eine „volksheilkundliche” Methode in der Tradition der Laienheiler. Dennoch fand sie
aufgrund ihrer Einfachheit und Wirksamkeit rasche Verbreitung auch bei Heilpraktikern,
Ärzten und Physiotherapeuten und ist heute eine anerkannte komplementärmedizinische
manuelle Methode. Bei der Dorn-Therapie werden die Beinlängen korrigiert und falsch
stehende Wirbel auf sanfte Weise wieder gerichtet.
Eine Methode - viele Vorteile
Eine Methode - viele Vorteile
Die Dorn-Therapie ist eine effektive und sanfte manuelle Therapie, mit der sich Wirbelsäulen-
und Gelenkblockaden rasch und dauerhaft beseitigen lassen. Als Verfahren, das ursprünglich
aus der Volksmedizin kam, ist sie schnell erlernbar, sicher und hervorragend auch
zur Krankheitsvorbeugung geeignet. Die Grundlagen werden normalerweise in einem Wochenendkurs
vermittelt, nach dem Sie sofort mit dem selbstständigen Behandeln beginnen können.
Dies ist möglich, weil für die Manipulationen - anders als bei z.B. der Chiropraktik
- keine langen Hebel, keine Vorspannung und keine plötzlichen Bewegungen verwendet
werden. Die Behandlung ist somit für den Patienten angenehmer und angstfreier; die
Gelenke knacken und krachen weder während der Behandlung noch danach.
Die Behandlung selbst erfolgt in der Bewegung und immer diesseits der Schmerzgrenze
des Patienten. Somit bringt die Methode ihr eigenes Sicherheitsnetz mit. Außerdem
lässt die Druckschmerzhaftigkeit der zu behandelnden Punkte sofort nach der Korrektur
eines blockierten Wirbels oder Gelenks nach und ermöglicht eine sofortige Erfolgskontrolle.
Da bei der Dorn-Therapie grundsätzlich der gesamte Bewegungsapparat behandelt wird
und nicht nur die Stellen, die gerade wehtun, ist sie ausgezeichnet zur Gesundheitspflege
geeignet. Wirbel- und Gelenkblockaden können nämlich lange Zeit existieren, ohne offensichtliche
Symptome hervorzurufen. Irgendwann führen die falsche Belastung der Gelenke und die
ungünstige Statik unweigerlich zu Gesundheitsproblemen. Das Beheben „stummer” Blockaden
entlastet den Körper von der Kompensationsarbeit und stellt die bislang dafür aufgewendete
Energie für andere Aufgaben zur Verfügung. Mithilfe der Traditionellen Chinesischen
Medizin (TCM) kann die allgemein kräftigende und aufbauende Wirkung der Dorn-Therapie
erklärt werden: Die wiederholten Streichungen von unten nach oben entlang der gesamten
Wirbelsäule tonisieren sanft das Lenkergefäß (Du Mai), den auf der Körperrückseite
mittig verlaufenden Meridian, der zusammen mit dem Konzeptionsgefäß (Ren Mai) auf
der Körpervorderseite das „Hauptstromkabel” des Körpers darstellt.
Was können wir erreichen?
Was können wir erreichen?
Die Hauptindikationen für die Dorn-Therapie sind akute und chronische Rückenschmerzen
und andere Schmerzen des Bewegungsapparats, weil diese regelmäßig von Wirbel- und
Gelenkblockaden verursacht werden. Blockaden der Brust- und Halswirbelsäule allein
können Kopfschmerzen, Schwindel und Herzrhythmusstörungen verursachen, und sie tragen
wesentlich zur Pathogenese von Empfindungsstörungen in Armen und Händen, zu Epikondylitis
und dem Karpaltunnelsyndrom bei. Darüber hinaus schränken Wirbelblockaden häufig die
Impulsweiterleitung der Spinalnerven ein. Das Aufheben dieser Blockaden stellt die
optimale Funktion des Nervensystems und somit die Steuerung für das reibungslose Funktionieren
von inneren Organen und Abläufen im Körper wieder her. Deswegen sprechen auch innere
Beschwerden häufig gut auf die Dorn-Therapie an. Patienten mit chronisch-degenerativen
Erkrankungen wie Arthrosen, Morbus Bechterew oder Morbus Scheuermann erfahren durch
die Dorn-Therapie häufig Schmerzlinderung, auch wenn das Krankheitsbild selbst nicht
aufgehoben werden kann.
Grenzen der Dorn-Therapie
Grenzen der Dorn-Therapie
Die Dorn-Therapie darf nicht angewendet werden bei Frakturen, Tumoren und bei Patienten
mit eingeschränkter Schmerzwahrnehmung oder Bewusstseinstrübung, z.B. durch Injektionen,
Medikamente oder Alkohol. Die Behandlung von Schwangeren, Blutern, Patienten mit Gleitwirbeln,
Bandscheibenvorfall oder Osteoporose darf nur sehr vorsichtig erfolgen und sollte
erfahrenen Therapeuten vorbehalten bleiben, deren Behandlungsweise mehr auf Technik
als auf Kraftaufwand beruht. Bei erstmalig auftretenden Rückenschmerzen ist im Rahmen
der Sorgfaltspflicht vor der Behandlung eine vollständige schulmedizinische Diagnostik
durchzuführen.
Durchführung der Dorn-Therapie
Durchführung der Dorn-Therapie
Der Ablauf einer Dorn-Behandlung erfolgt stets nach dem Motto „Das Haus von unten
nach oben aufbauen”, das heißt: Zunächst werden die Beinlängen miteinander verglichen
und eine eventuell bestehende Längendifferenz durch Aufheben von Becken-, Knie- und
Knöchelblockaden ausgeglichen. Anschließend werden Blockaden der Iliosakralgelenke,
der Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule diagnostiziert und korrigiert, wobei Diagnose
und Behandlung nahtlos ineinander übergehen. Zum Abschluss werden noch Schulter-,
Ellbogen- und Handgelenke korrigiert und ggf. die Kiefergelenke.
Darüber hinaus führen die Patienten über mehrere Wochen täglich eine oder mehrere
Übungen aus, die - anders als bei Krankengymnastik - lediglich einige Sekunden in
Anspruch nehmen. Durch die täglichen Impulse gewöhnt sich der Körper an die korrekten
Gelenkstellungen, und der Behandlungserfolg bleibt dauerhaft stabil.
Die für die Behandlung notwendigen Hilfsmittel sind ein gutes Massageöl und ein Brettchen
von ca. 5 cm Höhe (ersatzweise geht auch ein Telefonbuch).
Behandlung im Stehen: LWS und untere BWS (Th 7 bis Th 12)
Behandlung im Stehen: LWS und untere BWS (Th 7 bis Th 12)
Die Patientin steht mit leicht vorgebeugtem Oberkörper vor der Behandlungsliege und
stützt sich mit beiden Händen auf der Liege ab [Abb. 1]. Ihre Beine stehen etwa hüftbreit auseinander. Der Therapeut steht hinter der Patientin
und ölt den Rücken im Bereich der Wirbelsäule von L 5 bis Th 12 ein. Anschließend
sucht er die Dornfortsätze des fünften Lendenwirbels und legt seine Daumen rechts
und links daneben. Mit leichtem Druck gleitet er an der Wirbelsäule mehrfach neben
den Dornfortsätzen bis zum siebten Brustwirbel nach oben und merkt sich, wo er seitliche
Verschiebungen und Muskelverhärtungen um die Dornfortsätze findet. Wenn alle Wirbel
„richtig” stehen, gleiten die Daumen parallel nach oben - wie in einer Schiene. Behandlungsbedürftige
Wirbel machen sich durch Erhebungen auf dieser Schiene bemerkbar, durch die der Daumen
zur Außenseite abrutscht. Meist sind diese Punkte auch druckdolent. Sind sie es nicht,
ist der betreffende Wirbel nicht behandlungsbedürftig. Die Asymmetrie hat dann eine
andere Ursache, z.B. einen unregelmäßig geformten Wirbel.
Die Behandlung wird an einem nach rechts verschobenen Wirbel erklärt: Der Therapeut
steht rechts von der Patientin. Drei Wirbel unterhalb des zu behandelnden Wirbels
legt er den Daumen der linken Hand rechts am Dornfortsatz an. Um Überlastung vorzubeugen,
stützt er seinen Daumen auf ihrer Faust ab. Mit der rechten Hand umgreift er die Patientin
an der Hüfte. Die Patientin stellt sich mit dem rechten Bein auf ein Brettchen und
pendelt mit dem linken Bein vor und zurück. Der Therapeut kann nun mit dem Daumen
eine leicht schwingende Bewegung spüren und gleitet von unten nach oben an der rechten
Seite der Dornfortsätze entlang. An dem verschobenen Wirbel bleibt er etwa zwei Sekunden
lang und erhöht den Druck leicht. Dann gleitet er weiter. Sollten mehrere Wirbel zur
gleichen Seite verschoben sein, verweilt der Daumen auch an diesen Stellen wieder
einige Zeit, bevor er weitergeht. Dieser Schritt ist drei- bis viermal zu wiederholen.
Um eine Verkrampfung der Patientin zu vermeiden, sollte der Therapeut dann die Seite
wechseln, auch wenn auf der anderen Seite kein Wirbel verschoben ist.
Abb. 1 Behandlung von Lendenwirbelsäule und unterer Brustwirbelsäule. Quelle: siehe [1]
Hinweise für die Behandlung im Stehen
Hinweise für die Behandlung im Stehen
Auch wenn nur einzelne Wirbel verschoben sind, ist es sinnvoll, eine größere Strecke
mit dem Daumen zu behandeln und nicht am schmerzhaftesten Punkt anzufangen.
Der richtige Druck ist häufig ein wenig schmerzhaft, wird von der Patientin aber eher
als lösend oder befreiend empfunden. Ausweichbewegungen sind eine Schutzreaktion,
wenn die momentane Schmerzschwelle überschritten wird. Dann muss mit weniger Druck
und häufigeren Wiederholungen behandelt werden.
Bei nach links verschobenen Wirbeln pendelt die Patientin mit dem rechten Bein, während
der Therapeut mit seiner rechten Hand von der linken Seite aus Richtung Mitte arbeitet.
Behandlung im Sitzen: BWS (Th 1 bis T 9)
Behandlung im Sitzen: BWS (Th 1 bis T 9)
Die Patientin sitzt mit leicht gebeugtem Oberkörper auf einem Hocker, ihre Arme können
frei schwingen. Der Therapeut steht hinter der Patientin. Nachdem er den Bereich der
oberen Brustwirbelsäule eingeölt hat, legt er die Daumen rechts und links neben den
achten Brustwirbel und gleitet mehrfach an den Dornfortsätzen entlang nach oben bis
zum siebten Halswirbel [Abb. 2]. Er merkt sich die Wirbel, an denen ein Daumen nach außen gleitet bzw. abgebremst
wird. Die Behandlung entspricht der Behandlung der Lendenwirbelsäule mit dem Unterschied,
dass die Patientin jetzt mit dem Arm pendelt und nicht mit dem der Muskelverhärtung
gegenüber liegenden Bein.
Th 7 bis Th 9 können sowohl im Sitzen als auch im Stehen behandelt werden. Der Therapeut
wählt die Variante, bei der er die Bewegung in der Wirbelsäule am besten spüren kann.
Abb. 2 Behandlung der Brustwirbelsäule. Quelle: siehe [1]
Untersuchung der HWS im Sitzen
Untersuchung der HWS im Sitzen
Der Therapeut ölt den Hals der Patientin gut ein. Mit beiden Daumen gleitet er gleichzeitig
von unten nach oben in der anatomischen Rille entlang. Dabei achtet er darauf, den
Hals der Patientin nicht mit den Fingern zu umgreifen. Er wiederholt diesen Schritt
einige Male, um die Muskulatur zu entspannen und merkt sich, wo an der Halswirbelsäule
sich Muskelverhärtungen befinden.
Die Halswirbelsäule kann sowohl im Sitzen als auch im Liegen behandelt werden. Da
Patienten die Behandlung im Liegen häufig als angenehmer empfinden, wird hier diese
Variante erklärt.
Behandlung der HWS im Liegen
Die Patientin liegt mit leicht erhöht gelagerten Beinen auf dem Rücken. Der Kopf der
Patientin liegt auf den Oberschenkeln des Therapeuten knapp oberhalb seiner Knie,
sodass ihr Nacken gerade und entspannt ist [Abb. 3]. Der Therapeut sitzt am Kopfende der Behandlungsliege mit einem Handtuch auf dem
Schoß. Seine Oberschenkel befinden sich auf der Höhe der Liege. Die Entfernung der
Liege von den Knien beträgt 10-15 cm. Zunächst massiert der Therapeut ein bis zwei
Minuten von der Schulter aus in den Muskelrinnen am Nacken bis zum ersten Halswirbel
hoch. Dazu setzt er die kleinen Finger oder Ringfinger beider Hände rechts und links
neben der Halswirbelsäule an und zieht sie durch die Muskelrinnen bis zum Atlas hoch.
Mittel- und Zeigefinger begleiten die Bewegung. Am Atlas angekommen, löst er zunächst
den kleinen Finger, dann den Ringfinger, den Mittelfinger und schließlich den Zeigefinger
vom Nacken. Durch diese Massage entspannt sich die Halsmuskulatur besonders gut, sodass
die blockierten Wirbel anschließend gut zu tasten sind. Zur Korrektur eines blockierten
Wirbels drückt er mit dem Mittelfinger auf die entsprechende Muskelverhärtung, während
er den Kopf der Patientin mit beiden Händen rasch in kleinen, angedeuteten „nein”-Bewegungen
abwechselnd nach links und rechts dreht. Der Bewegungsausschlag sollte dabei sehr
gering bleiben und eher einer Vibration ähneln. Korrektur und Massage sollten ungefähr
im Minutentakt abwechseln. Diese Behandlung sollte ungefähr eine Viertelstunde dauern.
Der Therapeut muss während der Behandlung darauf achten, der liegenden Patientin nicht
die Ohren mit seinen Handflächen zuzuhalten, weil sie dies als unangenehm empfinden
könnte.
Abb. 3 Behandlung der Halswirbelsäule im Liegen. Quelle: siehe [1]
Mögliche Reaktionen auf die Behandlung
Mögliche Reaktionen auf die Behandlung
Die meisten Patienten spüren keinerlei „Nebenwirkungen”, aber auf zwei Reaktionen
möchten wir kurz hinweisen:
-
Bei lang bestehenden Wirbelblockaden und -fehlstellungen kann nach der Behandlung
Muskelkater auftreten. Er verweist darauf, dass sich die Fehlhaltungen ausgleichen
und bedarf keiner besonderen Behandlung. Nach ein bis zwei Tagen gewöhnt sich die
Muskulatur an die „neue”, richtige Belastung.
-
Die wiederholten Streichungen der Behandlung der Halswirbelsäule können zu einer kurzzeitigen
energetischen Fülle im Kopf mit Symptomen wie Schwindel oder Kopfweh führen. Diese
sind harmlos und klingen rascher ab, wenn der Therapeut einige Male ohne Druck von
oben nach unten über den Nacken streicht und die Patientin ein Glas Wasser trinkt.
+++ Bezugsquelle für Dorn-Bedarf, Therapiebedarf Panek, Mindelheimstraße 51, 87666
Pforzen, Tel.: 08346/982356, Fax: 08346/9823 68, www.therapiebedarf.net +++
Ausbildungsmöglichkeiten
Ausbildungsmöglichkeiten
Naturheilpraxis Brigitte und Harald Fleig, Postfach 12 32 • 79657 Wehr
Tel.: 07762/72 60, Fax: 07762/35 67
E-Mail: harald.fleig@t-online.de
Gesundheits-Gemeinschaft Antje Kordts und Wolfgang Iwanowski
Lewackerstraße 271 • 44798 Bochum
Tel.: 0234/94 90 717
www.gesundheitsgemeinschaft.de
Dorn-Therapiezentrum Olaf Breidenbach, Piusstraße 127 • 50931 Köln
Tel.: 0221/99 25 727, Fax: 02 21/99 25 729
www.dorn-therapiezentrum.de