Dtsch Med Wochenschr 2006; 131(41): 2298
DOI: 10.1055/s-2006-954816
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Leserbriefe
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Kardioverter-Defibrillator (ICD) und Resynchronisationstherapie/Stammzelltherapie nach Myokardinfarkt - Erwiderung

H. Klein
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Publication Date:
11 October 2006 (online)

Mundhenke hat durchaus Recht, wenn er fordert, dass evidenzbasierte medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz nicht vergessen werden darf, wenn der Wert eines nicht medikamentösen Therapieverfahrens wie die kardiale Resynchronisationstherapie mit ICD diskutiert wird. Es geht jedoch nicht darum, ein Verfahren wie die CRT-D gegen die medikamentöse Behandlung mit Eplerenon zu testen oder zu behaupten, sondern die Studien zur CRT- und ICD-Therapie haben - soweit zum Zeitpunkt des Studienablaufes bekannt - eine optimale medikamentöse Behandlung vorausgesetzt bzw. bei Patienteneinschluss in die bekannten Studien COMPANION [1] und CARE-HF [2] gefordert. Ohne Zweifel gehört heute auch der Aldosteron-Antagonist zur Therapie der Herzinsuffizienz.

Die EPHESUS-Studie [4] hat aber ein völlig anderes Patientenkollektiv als in den beiden CRT-Studien untersucht und man kann nicht folgern, dass bei Senkung des plötzlichen Herztodes in der EPHESUS-Studie der ICD bei der CRT-Therapie überflüssig wird. Auch die DINAMIT-Studie [3] hat andere Patienten als EPHESUS untersucht.

Kardiale Resynchronisation mit ICD-Schutz setzt, wenn ein asynchrones Kontraktionsmuster der Ventrikel vorliegt, immer eine konsequente medikamentöse Herzinsuffizienzbehandlung voraus. Der ICD hat überdies in der frühen Postinfarktphase zu einer deutlichen Reduktion des plötzlichen Herztodes (DINAMIT) geführt. Der Defibrillator ist selbstverständlich kein Verfahren, das Pumpversagen früh nach Infarkt zu verhindern. Ob Eplerenon allein in dem „DINAMIT-Kollektiv” eine Senkung der Gesamtsterblichkeit oder des plötzlichen Herztodes erreichen kann, ist nicht untersucht und folglich auch nicht bewiesen.

Literatur

  • 1 Bristow M R. et al . Cardiac resynchronization therapy with or without an implantable defibrillator in advanced chronic heart failure (COMPANION).  N Engl J Med. 2004;  350 2140-2150
  • 2 Cleland J. et al . The effect of cardiac resynchronization on morbidity and mortality in heart failure (CARE-HF).  N Engl J Med. 2005;  352 1539-1549
  • 3 Hohnloser S H. et al . Prophylactic use of an implantable cardioverter-defibrillator after acute myocardial infarction.  N Engl J Med. 2004;  351 2481-2488
  • 4 Pit B. et al . Eplerenone reduces mortality 30 days after randomization following acute myocardial infarction in patients with left ventricular systolic dysfunction and heart failure.  J Am Coll Cardiol. 2005;  46 425-431

Prof. Dr. med. H. Klein

Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Universitätsklinikum Magdeburg

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