Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67(4): 321-328
DOI: 10.1055/s-2006-955984
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Benigne Brusterkrankungen - Ätiologie und Klinik

Benign Breast Diseases - Etiology and Clinical Work-UpL. Sanders1 , R. Görse1 , O. Treeck1 , O. Ortmann1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg am Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg
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Publication History

eingereicht 18.9.2006 revidiert 4.12.2006

akzeptiert 13.12.2006

Publication Date:
08 May 2007 (online)

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Zusammenfassung

Der Begriff der benignen Brusterkrankung umfasst eine sehr heterogene Gruppe von Veränderungen des Brustgewebes. Bei der Betrachtung benigner Brustveränderungen ist besondere Aufmerksamkeit zu richten auf eine exakte Diagnosefindung, die Abgrenzung zu invasiven Läsionen und die Durchführung einer adäquaten Therapie. Da einige benigne Veränderungen nur ungenau definiert sind, ist eine exakte Diagnose zuweilen schwierig. Diese ist jedoch unerlässlich hinsichtlich des einigen benignen Brusterkrankungen zugrunde liegenden relativen Mammakarzinomrisikos. Benigne Läsionen der Brust können als Mamillensekretion, Mastodynie und palpabler Tumor in Erscheinung treten oder als Zufallsbefund in der Mammografie oder Biopsie diagnostiziert werden. Benigne Brusterkrankungen erscheinen als hormonabhängige Veränderungen des Brustgewebes. Die östrogeninduzierte Zellproliferation ist ein entscheidender Schritt in der Karzinogenese von Malignomen der Mamma. Studien haben eine im Vergleich zum benignen Brustgewebe erniedrigte ERβ-Expression in Karzinomen gezeigt. Der Verlust der ERβ-Expression ist möglicherweise eine der bedeutenden Zwischenstufen in der Entstehung östrogenabhängiger Tumoren. In dieser Übersicht wird der aktuelle Kenntnisstand zu benignen Brusterkrankungen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Ätiologie und Klinik zusammengefasst.

Abstract

The term benign breast disease encompasses a very heterogeneous group of breast tissue changes. The evaluation of benign conditions of the breast requires constant vigilance for proper diagnosis, exclusion of carcinoma and treatment. A precise diagnosis is of great importance because some of these changes are not well defined. But an accurate diagnosis is imperative because of the underlying breast cancer risk of some benign breast diseases. These lesions may present as nipple discharge, mastodynia, palpable mass or as an incidental finding on mammography or biopsies. Benign breast lesions seem to be hormone-dependent changes of the breast tissue. Estrogen induction of cell proliferation is a crucial step in carcinogenesis of gynecological target tissues in the breast. Studies of breast tissue show decreased ERβ expression in cancer compared with benign tumors. The loss of ERβ expression in cancer cells may represent a critical stage in estrogen-dependent tumor progression. This paper reviews the current knowledge on benign breast diseases with regard to etiology and clinical symptoms.

Literatur

Prof. Dr. O. Ortmann

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg am Caritas-Krankenhaus St. Josef

Landshuter Straße 65

93053 Regensburg

Email: ortmann@caritasstjosef.de